Die Nacht war erwartungsgemäss kurz. Und kurz vor Frühstücksbuffetschluss schafften wir es dann auch noch zum Kaffee und Omelett. Da unser Flug zurück in die Schweiz erst gegen Abend getimt war hatten wir fast noch einen ganzen Tag in Prag. Ich wollte das Trammuseum sehen und mein Bruder sowie Vater Zimmermann begleiteten mich.

DSC09454So schlecht wie dieses Mal hatte ich mich wohl noch nie für eine Tramfahrt vorbereitet. Der Gipfel der Peinlichkeit war, dass mein Bruder mir die richtige Tramlinie zum Museum zeigen musste… Schlussendlich haben wir den Ort gefunden. Der Eintrittspreis ist mit umgerechnet CHF 1.70 sehr günstig. Die ausgestellten Fahrzeuge zeigen ein grosses Spektrum der Geschichte des öffentlichen Verkehrs in Prag. Vom Rösslitram von 1886 bis zum 1988er Ikarus-Gelenkbus findet sich quasi von jeder Generation ein Fahrzeug in der Halle. Auch die braune Geschichte rund um den 2. Weltkrieg wird nicht ausgeklammert, findet sich doch tatsächlich eine Strassenbahn vor Ort, welche mit „Juden Eintritt verboten“ beschriftet ist. Alles in Allem ein wunderbares Museum, dessen Besuch sehr viel Spass gemacht hat.

DSC09471Nach dem Museumsbesuch machten wir eine Rundfahrt mit der Linie 91, wo ausschliesslich historische Fahrzeuge zum Einsatz kommen. Für wiederum CHF 1.70 konnten wir so eine tolle Stadtrundfahrt geniessen – unter dem Blick der vielen Touristen, welche Spass am vorbeifahrenden historischen Tram hatten. Irgendwo im Zentrum sind wir ausgestiegen und haben uns auf dem Weg zum Hard Rock Café gemacht. Hier trafen wir den Rest der Gruppe und assen was. Danach trennten wir uns auf um noch letzte Einkäufe zu machen (die Anderen) oder dem Bahnhof von Prag einen Besuch abzustatten (ich).

Gegen 17:30 Uhr trafen wir uns beim Hotel, und das vorbestellte Taxi (selbstverständlich ein AAA-Taxi) brachte uns zum Flughafen. Das Einchecken geht mittlerweile dank Web-Check-in sehr einfach. Wir hatten anschliessend genügend Zeit am Gate, um zur ‚inneren Ruhe‘ 🙂 zu finden… Am Gate fielen mir etwa fünf Mitreisende auf, deren Gesichter übel zugerichtet waren. Ob sie wohl in eine Schlägerei gekommen sind? Nein, die Pflaster und Nasen-Schienen waren Zeugen von Schönheitsoperationen. Prag ist scheinbar zur Zeit DER Geheimtipp für Leute mit schlaffen Augenlidern, schrumpeligen Brüsten oder krummen Nasen. Die Preise sind scheinbar nur ein Fünftel des Preisniveaus der Schweiz. Würde ich so was machen (müssen), ginge ich aber mit dem Auto und nicht mit dem Flugzeug. Denn sich so zugerichtet in der Öffentlichkeit zu zeigen, braucht doch wohl fast noch mehr Mut als die Operation…