Heute Morgen lassen wir es ruhig angehen. So ruhig wie man es angehen lassen kann, wenn um 05.00 Uhr bereits die Sandwende-Maschine den Strand, der sich direkt unter unserem Hotelturm befindet, für den neuen Tag vorbereitet. Und dies nicht ganz leise. So oder so nehmen die Dinge hier um 07.00 Uhr ihren Lauf.

Der Strand ist schon voller Leute, die joggen oder sich ein morgendliches Pazifik-Bad gönnen. Wir geniessen das bunte Treiben vom 26. Stock aus und machen uns dann auch parat. Wir frühstücken in einem kleinen Beizli auf dem Hotelareal.

Das Personal ist betont zurückhaltend und mässig freundlich. Eine Erscheinung, welche für den gesamten Aufenthalt in Waikiki Gültigkeit hat. Nach dem sehr offenen, freundlichen Umgang und Austausch auf Big Island nehmen wir die recht kühle, sich auf das Wesentliche beschränkende Umfangsart besonders war. „Sag mir Tourist was du willst, dann mache ich das bzw. gebe dir das und dann geh‘ bitte wieder und komm‘ nicht allzu rasch wieder.“ So in etwa das Motto. Touristische Abnutzungserscheinungen? Wir erkunden noch etwas das Areal und lösen unsere Visitor’s Card ein. Auch das eine amerikanische Spezialität. Die Karte in Kreditkartenformat haben wir beim Check-in im Hotel erhalten. Wenn wir diese nun beim Concièrge 24 Stunden nach unserer Ankunft registrieren lassen, kriegen wir a free gift (eine Flies-Tasche mit dem Hotel-Logo drauf). Mit der Registration erhalten wir eine Map des Hotel-Areals mit allen darauf befindlichen Geschäften, die je nach getätigtem Einkauf bzw. bezogener Dienstleistung noch ein Extra-Geschenk geben bzw. einen Rabatt gewähren. Kaufe ich z.B. eine Halskette kriege ich Gratis-Ohrstecker dazu. gehen wir eine Pizza essen bekommen wir gratis einen Garlicbread-Twister. Und dies alles GRATIS/FREE! Da kommt mir doch gleich die Studie in den Sinn, die aufgezeigt hat, dass Leute, die am Morgen ein Geldstück auf dem Troittoir finden, an diesem Tag höhere Werte der Zufriedenheit erreichen, als solche die „leer“ ausgehen. Kann mir gut vorstellen, dass die Visitor’s Card „Geschenke“ in etwa die gleiche Reaktion hervorrufen können.

Glücklich und in aufgeräumter Stimmung kehren wir mit unserem Bademätteli, das wir soeben geschenkt erhalten haben, weil wir im ABC-Store (so eine Art Coop oder Konsum, wie Martin immer sagt) für über $20 eingekauft haben, in unser Hotelzimmer zurück. Dort packen wir unsere sieben Sachen ein und machen uns auf den Weg zum Strand. Es ist mittlerweile kurz nach Mittag und sehr warm. So entscheiden wir uns, einen Sonnenschirm und zwei Liegestühle zu mieten, um es ein wenig komfortabel zu haben. Der Komfort hat hier seinen Preis: $60 legen wir hin, das sind also rund CHF 60.- und um 17.00 Uhr ist dann spätestens fertig mit dem Beachlife-Komfort. Da wird das Mobiliar abgeräumt und man kann sich wieder im Sand wälzen ;-).

Das Meer hier ist fantastisch. Angenehm warm, flach verlaufend und mit Strömungswellen, so dass man schwimmen und pläuschlen kann, ohne zu merken wie die Zeit vergeht. Sind wir an Land lesen wir und geniessen M&M Pretzels (M&Ms, deren Kern nicht aus einem Erdnüssli, sondern aus Salzbretzeli besteht. Klingt vielleicht komisch, ist aber wirklich fein). Es ist grundsätzlich wahnsinnig wieviele Snacks wie Chips in allen Variationen, Flips und Nüssli hier tagein tagaus vertilgt werden. Gaerade beim Fliegen oder bei Schiffs-Cruises haben wir verschiedentlich die Erfahrung gemacht, dass die Leute sich an ihre Plätze setzen und dann beginnen, grosse Säcke Chips, Popcorn oder Nüsse zu vertilgen, noch bevor das Flugzeug gestartet ist bzw. das Schiff abgelegt hat. Der Geschmacks- und Lärmpegel in solchen Situationen ist manchmal schwer gewöhnungsbedürftig (wie zum Beispiel jetzt auf dem Flug nach Los Angeles).

Im späteren Nachmittag kehren wir ins Hoelzimmer zurück, machen uns ausgangsfertig und anschliessed auf den Weg ins Stadtzentrum. Was uns hier erwartet, erstaunt mich sehr. Da reiht sich ein Shopping Center ans andere und dazwischen befinden sich endlos Markengeschäfte wie Cartier, Prada, Bulgari, Burberry etc. Der Rubel rollt. Die Menschen tragen Taschen und Säcke mit sich herum tags wie nachts. Es ist Samstag und die Läden sind bis 21.30 Uhr geöffnet. Wir haben beschlossen, heute Abend in der Cheesecake Factory zu essen. Die Warteschlange, um ins Lokal zu gelangen, war lang und wir erhielten einen Pager, welcher surrte, wenn für uns Platz vorhanden ist. So hat man die Möglichkeit, noch einen Apéro zu nehmen. Übrigens: die Wartezeit wurde mit 70 (!) Minunten voranschlagt… Aber da wir diesen Tip von Anja erhalten hatten, wollten wir die Cheesecake Factory unbedingt ausprobieren. In diesem Restaurant gibt es nebst Cheesecakes in allen Geschmacksrichtungen (und mit voluminösen Dekorationen, so dass man sich unter diesen Cheesecakes nicht ein „gesundes“ Stück leichte Quarktorte mit Früchten vorstellen darf). Wir geniessen einen leckeren Cesars Salad und anschliessend Fisch bzw. Huhn mit Gemüse und Kartoffelstock. Zum Dessert machen wir eine „Teilet“, einfach so, weil heute Samstag ist … Hunger haben wir eigentlich keinen mehr. Wir entscheiden uns für ein Stück White Chocolate/Caramel Cream-Cheesecake mit Macademia-Nüssen. A l’Américaine natürlich fast mit Rahm zugedeckt serviert – uahhhh. Ganz, ganz lecker. Mit einem Spaziergang zurück ins Hotel auf der Strandpromenade endet dieser Ferientag.