Heute geht’s auf die Peene und zwar mit dem Kanu! Wir sind schon früh morgens wach, lassen es aber ruhig angehen. Nachdem wir all das was wir aufs Kanu mitnehmen wollen, bereit gelegt haben – und das ist aufgrund der Platzverhältnisse auf einem Kanu nicht viel – machen wir uns auf den Weg nach Demmin. In der Ortschaft Sanitz legen wir Zwischenstopp bei einem Bäcker ein. Einer jener Bäcker, der noch selbst vor Ort bäckt. Vom Laden sieht man direkt in die grosse Backstube bzw. in den Brotofen. In der Verkaufslokalität stehen zwei Tische und so lässt Martin die Bäckersfrau wissen, dass wir unsere Brötchen mit Marmelade und Latte Macchiato gerne hier essen möchten. „Ach, Sie möchte das hier verzehren?“, fragt sie sicherheitshalber nochmals nach. Denn dies hat hier wohl schon längere Zeit niemand mehr getan. Sie macht sich anschliessend auf die Suche nach Messern, Löffel findet sie keine. Ist aber egal – geschmeckt hat es uns trotzdem. Bevor wir weiter ziehen, besorgen wir uns noch je ein Sandwich und ein „Stückli“ (Sandwelle) zum Dessert für unsere Mittagsrast. Weiter geht die Fahrt, die – abgesehen von einem Storch in einem Storchennest – ohne grosse Besonderheiten verläuft. In Demin ist das Kanu-Verleihunternehmen rasch gefunden. Martin erledigt die Verleihformailitäten, wir ziehen uns kanutauglich an, lassen das Kanu in die Peene gleiten, steigen ein und los geht’s.

wpid-Photo-20150702073201902.jpgWenn’s gut läuft, planen wir, bis nach Trittelwitz zu fahren. Und es läuft gut – das Schweden-Kanu-Training macht sich positiv bemerkbar. Wir kommen gut voran und geniessen die nahezu unberührte Natur (Wildnis, Ruhe, Vielfalt der Vogelstimmen). Wir gleiten dahin durch Seerosenteiche, vorbei an intensiv duftenden Wildrosen, unberührten Schilfgürteln, die voller Vogel-Leben stecken – nahezu unablässig zwitschert und liedet’s aus diesen Gürteln heraus. Kurz bevor wir in Trittelwitz für die Mittagspause anlegen wollen, bemerken wir noch ein Tier im Wasser – wohl ein Otter, der Schutz im Schilf sucht. Eine kleine Schar Grünfrösche hüpft am Anlege-Strand beim Rastplatz umher und auch eine schöne Wasserschnecke mit Muschelhaus entdecken wir.

wpid-Photo-20150702073201901.jpgBeim Essen kommen wir ins Gespräch mit einem Paar, die gerade eine Kajak-Mehrtagestour auf der Peene mit Übernachtung im Zelt bis nach Anklam gestartet haben. Das wäre auch noch mal was. Aber aufgrund der Platzverhältnisse doch lieber mit dem Kanu. Sie stellen nach dem Essen ihr Zelt auf – wir besteigen wieder unser Kanu und machen uns auf den Rückweg. Kurz nachdem wir losgepaddelt sind, bemerken wir einen Eisvogel, was uns sehr freut. Denn so einen Vogel sieht man bei uns in der freien Wildbahn nicht alle Tage. Kurze Zeit später hören wir vom Wasser aus, dass sich im Uferbereich eine Schar Wildschweine tummelt. Die Grunzgeräusche sind eindeutig. Aber die direkte Uferböschung besteht aus einem festverwobenen Netzwerk aus verschiedensten Gräsern, Sträuchern, Heckenbüschen sowie kleinen Laubbäumen und lässt kein Durchdringen zu. Daher kriegen wir die Tiere nicht zu Gesicht.

wpid-Photo-20150702073201904.jpgZufrieden und entspannt, paddeln wir zurück nach Demin und um ehrlich zu sein: Wir sind nicht unglücklich als wir dort eintreffen. Dir rund 20 km Kanu-Tour am ersten Sommertag seit langem spüren wir in unseren Gliedern. Nach einem kurzen Schnack mit dem Kanu-Verleiher kehren wir zum Auto zurück und machen uns auf den Weg zurück nach Rostock.

wpid-Photo-20150702073201903.jpgWir sehen nochmals einen Storch, für den wir einen kurzen Fotostopp einlegen. Gegen 19.00 Uhr treffen wir in Rostock ein. Beim Seehafen finden wir im Restaurant „Al Porto“ einen Tisch auf der Terrasse und essen dort eine Pizza. Wir sind beide müde und geniessen es, dem munteren Treiben zu Lande (Fussgänger), zu Wasser (Standup-Paddler) und zu Luft (Heissluftballone) zuzuschauen. Zurück im Hotel geniessen wir die gute Qualität unserer Betten und schlafen rasch ein.