Um 06.45 Uhr läutet der Wecker. Duschen, packen und schon befinden wir uns als early birds im El Jable Restaurant um zu frühstücken. Gegen 08.30 Uhr fährt bereits der Reisebus vor, mit dem wir heute eine Teneriffa-Rundfahrt unternehmen.

Los geht's. Vorerst gibt's noch eine kurze Hotel-Tour, um die restlichen Mit-Ausflügler einzusammeln. Bereits nach zwei Minuten Reise nervt sich der Herr Zeller zum ersten Mal über die Reiseleiterin. Das will was heissen. Zumal uns die gute – den ganzen Tag namenlos bleibende – Reiseführerin erst danach in einem Nebensatz darüber informiert, dass die Strasse zum Teide gesperrt und daher der Teide nicht angefahren werden könne. Oha lätz – Pech gehabt.

In Puerto de Santiago gibt's einen ersten Fotostopp. Bevor wir uns durch eine wild-wuchtige Landschaft auf in Richtung Masca machen. Ein kleiner Weiler, der erst ab 1996 mit einer Strasse erschlossen worden ist. Wir spazieren zwischen den Häusern durch, machen Fotos der vielseitigen Pflanzen (u.a. blühende Mandelbäumchen) und trinken einen Espresso. Danach geht die Fahrt weiter via Garachico nach Icod de los Vinos. Wir besuchen ein Haus im typischen Baustil der Region mit einem luftig angenehmen Innenhof. Vermarktet wird Icod als „Stadt des Drachenbaums“ und tatsächlich ist der rund 600 Jahre alte Drago einen Blick wert: Mit seiner runzelig-brüchigen Rinde und der rankenden Äste-Vielfalt erscheint er als Vegetations-Greis, der wohl schon so einiges im Städtchen gesehen und gehört hat.

Vor ihrer Zeit als Reiseführerin war unsere namenlose Tour-Guide wohl Lehrerin. Sie spricht Educacion wirkend auf die Gruppe ein, führt diese aber so unkoordiniert, dass wir in der Provinzstadt Icod zum ersten Mal einige Gruppenmitglieder verlieren. Es dauert seine Zeit bis wir wieder komplett sind. Die Karawane zieht weiter nach Puerto de la Cruz, wo wir 90 Minuten Aufenthalt haben. Wir essen eine Kleinigkeit und bummeln noch kurz durch das Städtchen. Unsere Begeisterung hält sich in Grenzen. Hochhäuser, in die Jahre gekommene Hotels, unzählige Baustellen. Für einen Besuch des alten Ortszentrums, das gemäss Reiseführer bedeutend schöner sein müsste, reich es uns leider nicht. Unsere Tour geht weiter nach La Orotava. Die herrschaftliche Stadt in 340 Metern Höhe liegt mitten im fruchtbaren Hangtal Valle de Orotava. Mit ihren engen Strassen ist sie ein Schatzkästchen adeliger, kirchlicher und bürgerlicher Architektur – hier liessen sich nach der Eroberung Teneriffas Konquistadoren und Grossgrundbesitzer nieder. Wir besuchen das Balkon-Haus eines gewissen Herrn Schönfeld und verweilen dort viel zu lange, so dass es nur noch für einen kurzen Sprung in die wunderschön-mystische Kirche Convento de San Augustin reicht. Schade … und um ein Haar verlieren wir und ein anderes Paar die Reisegruppe.

Danach geht's wieder zurück in den Süden. Bei einem Restaurant oberhalb von Garachico, von wo wir einen prächtigen (Wort, das unsere Reiseführerin heute gefühlte 500 Mal benutzt hat) Ausblick auf die Stadt und das Meer haben, trinken wir einen Kaffee. Auf direktem Weg geht es anschliessend zurück an die Adeje-Küste.

Fazit: Die Tour war eher eine Promo-Fahrt und die Kirsche auf der Promo-Torte war eine schier endlos leiernde Reiseführerin, die mit ihren sich wiederholenden Informations-Monologen nur nervte. Zwei, drei Infos waren wertvoll und hatten Neuigkeits-Charakter. In den fast 11 Stunden haben wir trotzdem viel gesehen, so dass wir den Ausflug doch weitgehend geniessen konnten. Und: mit Martin macht's immer Spass 🙂 .