Seit Wochen sitzt ein tiefes Tief über Zentraleuropa. Die Tage, an welchen es bei uns nicht regnet, kann man an einer Hand abzählen. Wir sind froh, dass der Wetterbericht für unsere nächste Feriendestination Sizilien ausschliesslich Sonne vorsieht.

Der Swiss-Flug (operated by Edelweiss-Air) ist erst am späteren Nachmittag vorgesehen. Wir haben genügend Zeit, den Sonntag gemütlich anzugehen und um halb drei starten wir mit dem Zug Richtung Zürich Flughafen (natürlich verabschiedet sich Bern auf dem Weg zum Bus mit Regentropfen…). Dort angekommen stellen wir fest, dass wir nicht die einzigen sind, die genug vor Regenschirmen haben. Wir haben schon im Voraus eingecheckt und stehen rund 20 Minuten an, um das Gepäck abzugeben… Ich staune, dass sich die Airlines den Kunden gegenüber solche Wartezeiten erlauben. Schliesslich hätte man mehr als 5 Schalter öffnen können. Dafür waren die Wartezeiten bei der Security gnädig und schon bald waren wir am Gate.

Der Airbus der Edelweiss-Air war jetzt nicht grad DAS bequeme Flugzeug, ich fühlte mich sehr eingepfercht. Aufgrund des Regens und der allgemeinen Betriebsabwicklung flogen wir mit einer halben Stunde Verspätung ab. Das Catering auf dem Flug war sosolala, Sandwiches wurden serviert, „Wänzi Schinke oder Chees?“ Und der Fensterplatz bot auch nicht die spannenden Ausblicke, da die Wolkendecke bis weit in den Süden reichte. Aber bei zwei Stunden Flug kann man auch ein bisschen lesen oder dösen.

Die halbe Stunde Verspätung konnte nicht aufgeholt werden, somit landeten wir erst um 20:00 Uhr in Catania. Ich erinnere mich an die Mail, welche ich dem Hotel geschickt habe und schrieb, dass wir so gegen 21:00 Uhr im Hotel sein würden. Dies stellte sich als glatte Lüge heraus, denn schon nur beim Warten aufs Gepäck ging wieder eine halbe Stunde flöten (natürlich kam unser Gepäck ziemlich am Schluss…). Und beim Registrieren fürs Mietauto durften wir noch einmal eine dreiviertel Stunde die allgemeine Flughafenathmosphäre geniessen, bevor es zur Vertragsunterzeichnung ging. Aber wir haben ja Ferien…

Wir konnten einen schwarzen Peugeot 308 übernehmen. Obschon ich die Option „Navi“ nicht gewählt hatte, hatte dieses Auto bereits ein Navi drin. Sehr hilfreich, um das Flughafengelände zu verlassen und die Autobahn zu erreichen. Irgendwie war mir nicht ganz geheuer, in stockdunkler Nacht durch Sizilien zu fahren, aber die Autobahn war easy zu fahren. Wir fuhren nach Siracusa, welches rund 60 km von Catania entfernt ist. Die Fahrt war flott, bis wir die Autobahn verlassen hatten. Die Landstrasse als Zubringer erforderte die ganze Aufmerksamkeit, schliesslich galt es, keine Vespa ohne Licht abzuschiessen.

Obschon das Ortsschild „Siracusa“ angekündigt hatte und das Navi uns in die entsprechende Richtung lotste, war ich mir nicht sicher, ob wir richtig unterwegs waren. Die Strassen waren übelst und mit Schlaglöchern versehen, und auch die Strasse vor dem Bahnhof war irgendwie eine kleine Quartierstrasse, wo wir drüber rumpelten. Unser Hotel war auf der Insel Ortygia gelegen, in der Altstadt. Und die Fahrt zur und in der Altstadt erforderte noch einmal höchste Konzentration. Manchmal benötigte es ein bisschen Mut, um zwischen all den Parkern in der zweiten und dritten Reihe noch durchzufahren. Augen zu und durch. Und dank Navi fanden wir unser Hotel auch trotz engen Gassen und Einbahnstrassen sicher. Also das Hotel fanden wir, aber keinen Parkplatz, sodass wir drei Runden um die Altstadt machen mussten, bis wir einen Parkplatz in Gehdistanz zum Hotel fanden (einen in der weissen Zone, denn die Parkplätze in der orangen Zone sind den Ortygianern vorbehalten und falsch geparkte Autos werden abgeschleppt…).

Die Reception war noch besetzt und wir erhielten ein Zimmer in einem Altstadthaus hoch über den Dächern Siracusas. Wunderschön. Und nach einem alkoholfreien Absacker an der Hotelbar waren wir recht schnell im Bett. Benvenuti al Sud!