Heute stand ein weiterer Teil unserer Transferfahrt nach Las Vegas auf dem Programm. Als Etappenort haben wir uns ein Hotel in der Region des Bryce Canyon Nationalparks ausgesucht. Die ganze Bryce-Region war recht ausgebucht und wir haben nur noch das Bryce Canyon Resort buchen können. Die Kritiken für dieses Hotel auch den verschiedenen Review-Seiten waren eigentlich miserabel – aber wir hatten quasi keine Wahl…

Auf dem HighwayWir verliessen Moab vor acht Uhr und fuhren Richtung Norden und schwenkten dort auf den Freeway #70 ein. Ein Freeway ist eine richtungsgetrennte Autobahn, und richtungsgetrennt heisst hier auch, dass die beiden Richtungsspuren bis zu 100 m auseinander liegen können. Der Freeway war für den vorherrschenden Verkehr ziemlich überdimensioniert, wir kamen dank dem Speedlimit von 75 Meilen somit recht zügig vorwärts.

Nach einigen dutzend Meilen verliessen wir den Freeway wieder und fuhren nun auf einem Highway – quasi einer Hauptstrasse. Die durchfahrene Gegend war wunderschön und zeigte uns einmal mehr spektakuläre Gesteinsformationen. Wie schon mal erwähnt: Geologen wären hier wohl auf Hundert und könnten locker die Geschichte dieser Steine erzählen 🙂

Gifford-FarmhouseIrgendwann fuhren wir durch ein Tal und durchfuhren den Capital Reef Nationalpark. Diese Gegend kam zum Parkstatus, weil auch hier die Gesteinsformationen sehr speziell sind. Zudem wurde die Gegend rund um die Ortschaft Fruta vor rund 150 Jahren bereits durch Mormonenfamilien bewirtschaftet. Teilweise lebten bis zu 10 Familien in diesem Ort und sorgten für sich selber. Heute kann man in diesem Park noch die Baumschulen mit Ãpfel-, Birnen- und Pfirsichbäumen anschauen (und die Früchte auch direkt selber ab Baum ernten) sowie die verschiedenen Häuser der ehemaligen Bewohner besichtigen. So fanden wir auch den Weg zum Gifford-Haus, wo den Besuchern die Art zu wohnen vor über 100 Jahren gezeigt wurde. In diesem Haus hat es auch einen Shop, in dem man Produkte aus dem Anbau der Region kaufen konnte. Wir kauften Brot und einen leckeren Pfirsich-Pie und assen dies auf dem Picknickplatz vor dem Haus. Unnötig zu sagen, dass das Ganze sehr lecker war 🙂

HämmernWährend unserer Lunchtime hörten wir plötzlich ein regelmässiges Hämmern, das wir zuerst nicht identifizieren konnten. Dann sahen wir in der Baumkrone über uns, dass ein Specht den Baum bearbeitet, also auf Nahrungssuche war (hätte er um den Pfirsich-Pie gebettelt, hätte er sicher was abbekommen und hätte sich das Hämmern sparen können 🙂 ). Wir haben noch nie einem Specht live bei der „Arbeit“ zusehen können und konnten hier eine wunderschöne Premiere feiern. Hoffen wir doch, dass der Baum viele leckere Dinge hergegeben hat, damit dieser Specht auch weiterhin in dieser Gegend die Leute zum Staunen bringen kann!

Clean airEinige Zeit später verliessen wir den Picknickplatz und fuhren weiter durch den Nationalpark. Auf verschiedenen Ausstellplätzen konnte man die Gegend anschauen und auch Schautafeln wurde einem erklärt, warum die Berge so geformt wurden. Zudem konnten wir lesen, dass die Gegend um Capitol Reef die klarste Luft von ganz Amerika aufweist. Bei guten meteorologischen Bedingungen kann man bis 350 km weit sehen, was ein Beweis für die saubere Luft sei.

Wir fuhren weiter unserem Ziel entgegen und kamen schliesslich beim gebuchten Hotel an. Schon beim Einchecken konnten wir feststellen, dass das Personal sehr freundlich war und uns sogar unaufgefordert mitgeteilt hat, wann Sonnenuntergang und wann Sonnenaufgang ist. Dies ist natürlich wichtig für die Besucher des Bryce Canyons, welche die unvergleichliche Stimmung in diesem Park in den Randstunden mitbekommen wollen.

Unser Zimmer war sauber und zweckmässig. Die verschiedenen Kritiken über dieses Hotel haben hier unserer Meinung nach nicht zugetroffen…

Nachdem wir uns im Zimmer installiert hatten, fuhren wir die paar Meilen zum Bryce Canyon. Beim Parkeingang haben wir noch bei Ruby’s Inn Znacht gegessen und sind dann in den Park gefahren. Einmal mehr hat sich gezeigt, dass der Kauf der Nationalpark-Jahreskarte zu 80$ eine lohnende Investition war, denn auch hier kostete der Eintritt 25$ pro Fahrzeug.

BryceWir fuhren zum Sunset Point und hatten eine prima Aussicht auf das Amphitheater im Bryce Canyon, welches durch die untergehende Sonne an diesem Tag zum letzten Mal beleuchtet wurden. Die roten Farben sind spektakulär und gaben ein tolles Fotomotiv ab.

Vor der Rückkehr zu unserem Hotel sahen wir auf einer kurzen Rundfahrt im Park noch verschiedene Tiere wie Hirsche und Antilopen.

Gefahrene Strecke

Strecke im Bryce Canyon