Ich verliess Ljubljana für meine Verhältnisse recht früh, dh um 8:30 war ich schon auf der Autobahn. Ich kam zügig vorwärts, die Autobahn führte durch eine liebliche Landschaft, bei uns würde man Voralpen sagen, durch Höger und Felsen. Die Landschaft wäre noch viel lieblicher, wenn die Autobahn nicht wäre…

Unterwegs kaufte ich schon in Slowenien die Österreichische Autobahnvignette, das Pickerl, wie man da sagt. Ich habe aus dem letzten Fall in Slowenien gelernt…

Der Grenzübertritt nach Österreich war problemlos. Ich fuhr in Richtung Graz wo ich zum Camper Service Nr. 1 in der Steiermak wollte, zum Autohaus Damisch. Seit dem „Markisen-Incident“ auf der Insel Brac konnte ich die Store nicht benützen. Ich nahm mir vor, dies in Österreich beheben zu lassen, denn dort wird man mich wohl am Besten verstehen und mir helfen können. Damisch ist zwar spezialisiert auf Fiat Ducato-Camper, aber hat auf der Website berichtet, dass er für alle weiteren Fälle auch der richtige Partner sei. Ich war kurz nach halb zwölf dort und das Problem angeschaut. „Fahren Sie doch am Besten zu VW, die haben solche Dinger vorrätig und können Ihnen das grad flicken.“ Schade für die E-Mail, die ich vor ein paar Tagen geschrieben habe und nicht beantwortet wurde. Hätten wir auch einfacher haben können… So fuhr ich noch drei Kilometer weiter zu Ing.Franz Kuss Autohaus GmbH. Hier sagte man mir, dass 11:55 Uhr sei und nun alle in den Mittag gehen und ob ich nicht einfach um 13:00 Uhr kommen könne… Ehm, klar, konnte ich. 

Ich ging was essen und war kurz nach 13 Uhr wieder vor Ort. Drei Spezialisten haben den Schaden angeschaut und sind zur Überzeugung gekommen, dass sie dies nicht flicken können, das Ersatzteil müsse bestellt werden. Aber wenn sie heute bestellen wird das Teil morgen ankommen. Ich soll morgen um 13:00 Uhr noch einmal kommen, dann flicken sie das grad. Perfekt! Beim dritten Boxenstopp erfahren, dass es noch einen vierten braucht – aber dass sie nicht auf mich warten und gleich zaubern können, war mir ja auch klar.

Ich fuhr weg und machte mich auf die Suche nach einem Campingplatz. 40 km südlich von Graz, in Leibnitz hat es was, was mir vermutlich passen würde… Die Fahrt ging über die Autobahn und schon bald war ich dort. „Campingplatz wegen Hochwasser geschlossen“ stand auf einem Schild vor dem Eingang… Die Felder in der Region glichen Seen, nun hat auch der am Campingplatz entlang führende Fluss für Überschwemmungen gesorgt. Der Mitarbeiter vor Ort sagte mir, dass nur die hintere Hälfte gesperrt sei, die vorderen ca 15 Plätze sind benützbar. Der Platz war schwach belegt und ich konnte mir einen Platz aussuchen. Der Campingplatz ist ein Teil des Schwimmbades von Leibnitz und die Anlagen sind super! Auch wenn ich mich auf Anhieb wohl fühlte, wollte ich so rasch wie möglich an den Bahnhof und mit dem Zug nach Graz fahren. Ich ging mit dem Velo die etwa 3 km zum Bahnhof und Minuten später hatte ich schon einen Zug nach Graz.

In Graz machte ich einen Stadtspaziergang. Der Weg vom Bahnhof in die Innenstadt ist nicht so prickelnd. Aber die Innenstadt als solche ist durchaus hübsch und hat mir sehr gefallen. Die Restaurants 1-4 gemäss Tripadvisor waren fully booked, aber mit einem x-beliebigen war ich auch zufrieden. Die einheimische Kost hat mir sehr geschmeckt. Heute gab es wieder mal ein Dessert: Ein Apfelstrudel mit Vanillesauce.

Den Zug 21:08 ab Graz zurück habe ich knapp verpasst, den Zug 22:08 erwischte ich sicher. Um 23:00 Uhr war ich wieder auf dem Campingplatz. In der Zwischenzeit hatte es ca 4 Camper mehr auf dem Platz. Warum der Engländer sein grosses Teil 3m entfernt von meinem kleinen Bus hingestellt hat, wusste ich jedoch nicht. Dabei hätte es noch noch mehr Plätze gehabt, wir hätten nicht aufeinander kleben müssen. In meinem Camping-Lehrbuch hat es geheissen, dass man den Mitcampern Freiraum geben soll und die nötige Distanz wahren. Genau das hätte ich auch geschätzt. Aber vermutlich ist das Buch bisher nicht in englischer Sprache herausgegeben worden…