Corona ist zwar immer noch, aber die Auffahrtsreise findet trotzdem statt. Einfach im Inland. Und welches Motto haben wir dieses Jahr?

Wir besuchen den südlichsten Punkt der Schweiz.

Wir besuchen den östlichsten Punkt der Schweiz.

Wir besuchen den nördlichsten Punkt der Schweiz.

Wir besuchen den westlichsten Punkt der Schweiz.

Und das alles in der Auffahrtswoche. Ist das machbar?

Ja und nein. Ja, weil es von der Fahrmöglichkeit her möglich ist. Nein, weil sich der östlichste Punkt der Schweiz auf dem Piz Chavalatsch auf 2762 müM befindet – was für Woody und mich ausser Diskussion stand. So nahmen wir als Alternative die östlichste öV-Haltestelle der Schweiz. Diese heisst Vinadi , ist eine Postautohaltestelle und liegt an der Linie von Scuol nach Samnaun. Und ist nur 1.84 km weniger östlich als der Piz Chavalatsch – eine für uns durchaus vertretbare Alternative/Kompromiss.

Wir treffen uns im Bahnhof Bern und fahren nach Zürich. Unterwegs diskutieren wir über Corona-Selbsttests und kommen dann zum Schluss, dass die kommende Woche wohl entspannter ablaufen könnte, wenn wir beide einen solchen Selbsttest durchführen würden. Im Bahnhofkiosk des Hauptbahnhofs Zürich beschaffen wir uns das nötige Material und führen den Test im Zug Richtung Lugano durch. Positiv ist, dass die Tests negativ sind 🙂

Seit der Eröffnung von Gotthard- und Ceneri-Basistunnel dauert die Fahrt von Zürich nach Lugano grad mal weniger als 2 Stunden. Und schon bald kommen wir in Lugano an.

Protziger Eingang zum Continental Parkhotel in Lugano

Unser Hotel, das Continental Parkhotel, befindet sich direkt neben dem Bahnhof Lugano. Wir erhalten ein Zimmer mit Sicht auf den Monte Brè, das Seebecken des Lago di Lugano – und auf die Gleise der Gotthardbahn!

Room with a view - auf die Gotthardbahn!

Die Freude über die Aussicht war gross. Hier hatten wir aber auch einen Mangel an Informationen, denn wir ahnten zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass wir in der Nacht bei fast jedem Zug erwachen werden…

Wir beziehen das Zimmer und machen uns auf zum Apéro in der Stadt. Wir gehen zu Fuss und lassen das Bähnchen vom Bahnhof ins Zentrum links liegen. Und man im Zentrum ankommt – ob zu Fuss oder mit dem Bähnchen, kommt man an der Salami-Ausstellung der örtlichen Metzgerei vorbei:

Eine Ikone, die in keinem Reiseführer über das Südtessin fehlt: Die Salame der Macelleria Gabbani in Lugano

In der Nähe der Piazza Riforma gönnen wir uns ein Apéro(l), schlendern noch ein bisschen durch die Stadt und stellen fest, dass es in Lugano eine Standseilbahn gibt, welche seit Jahren ausser Betrieb ist: Das Funicolare degli Angioli. Seit 1986 ist hier kein Betrieb mehr. Das Trasse mit Schienen ist jedoch noch vorhanden. Und auch eine Treppe hat es. Eine sehr lange Treppe…

Scalite delle Angioli, Lugano

Wir kehren nun definitiv zurück ins Hotel und geniessen sehr traditionell das Nachtessen im grossen Speisesaal. Anschliessend ziehen wir uns schon bald aufs Zimmer zurück und freuen uns auf die kommenden Tage.