Heute war der Tag, der unserer Reise die Berechtigung gibt: Auffahrt. Woody blieb liegen, ich machte mich gegen 6:30 Uhr auf zu einer Joggingrunde. Ich hatte mir vorgenommen, auf der einen Rheinseite zum Rheinfall zu joggen und dann auf der anderen Seite wieder zurück. Das Wetter war nicht perfekt, dafür aber das Erlebnis – GENIAL!

Joggend am Rheinfall

Nachdem ich wieder im Hotel war ging es ans packen, dann frühstücken und dann an den Bahnhof Schaffhausen. Hier suchten wir die Bushaltestelle der Linie nach Bargen – und fanden sie nach einiger Zeit… Die Fahrt nach Bargen dauerte knapp 20 Minuten. Dieses Dorf war heute Ausgangspunkt für die Wanderung zum nördlichsten Punkt der Schweiz. Zuerst führte die Wanderung der Autostrasse entlang und führte uns dann, teilweise über deutsches Gebiet, nach einer Stunde zum Grenzstein 593. Im örtlichen Dialekt wird er „Schwarzer Staa“ genannt – der schwarze Stein. Allerdings ist er nicht schwarz, sondern einfach grau. An diesem Ort hatte der Kanton Schaffhausen jeweils Verurteilte oder Verbannte abzuschieben. Heute hat es eine Grillstelle und eine Schautafel mit Erklärungen zum Schwarzen Stein.

Grenzstein 593 ist der nördlichste Grenzstein der Schweiz

Der Stein hat einen quadratischen Grundriss von 30 Zentimetern und besteht aus Kalk. Er ist insgesamt 150 Zentimeter hoch und ragt etwa 70 Zentimeter aus dem Boden. Errichtet wurde er 1839 anlässlich der Vermessung der badisch–schweizerischen Grenze.

Der Stein trägt auf allen vier Seiten eingemeisselte Inschriften:

  • Nordseite: GB (Grossherzogtum Baden); E (Gemeinde Blumberg-Epfenhofen)
  • Ostseite: 1839 (Jahr der Festlegung der Grenze)
  • Südseite: CS (Canton Schaffhausen); B (Gemeinde Bargen)
  • Westseite: 593 (Nummer des Steins)

Auf der Oberseite ist der exakte Grenzverlauf eingraviert; die Linie vollzieht hier einen scharfen Knick.

Der nördlichste Grenzstein der Schweiz - der Schwarze Stein

Nach einem kurzen Moment bei diesem Stein wanderten wir weiter, dieses Mal möglichst dem Grenzverlauf entlang, zurück nach Bargen. Nun ging’s wieder mit dem Bus nach Schaffhausen, mit dem Zug nach Winterthur und dann mit dem ICN via Jurasüdfuss nach Genève.

Hier hatten wir über Booking das Hotel Warwick, gleich gegenüber des Bahnhofs, gebucht. Das Hotel sah recht teuer aus, aber wir bezahlten CHF 170 fürs Zimmer. Ich kann mir gut vorstellen, dass das Zimmer in der Nicht-Corona-Zeit etwa 600 Stutz kostet. Und nun kommen statt kaufkräftige Araber zwei Schweizer mit Dufflebags… Trotzdem erhielten wir ein Zimmer im 7. Stock, mit einer Terrasse welche uns einen tollen Blick aufs Bahnhofgebäude ermöglichte.

Bahnhof Genève vom Roof Top aus gesehen

Nachdem wir uns für eine Nacht eingerichtet hatten machten wir uns auf die Suche nach einem Nachtessenslokal. In Hotelnähe fanden wir ein libanesisches Spezialitätrenrestaurant wo wir ausgezeichnet essen konnten.

Libanesisches Nachtessen in Genève

Das Essen war lecker und der Sonnenuntergang, der uns auf der Terrasse geboten wurde, spektakulär.

Sonnenuntergang in Genève