Wir machen uns abreisefertig und frühstücken auch heute ausserhalb des Hotels. Da wir in Italien eigentlich meistens am Abend gross essen, ist uns ein Frühstücksbuffet-Angebot auch in Covid-Zeiten meistens zu üppig, so dass wir lieber in einer kleineren Lokalität frühstücken. Heute begeben wir uns zu Massimo Sartoni (Forno Sartoni). Die einheimischen Kunden begrüssen ihn mit Vornamen und wählen wie wir aus seinem reichhaltigen Brot- und Snackangebot aus. Die Sachen schmecken herrlich. So lässt es sich gut in den Tag starten. Zudem bietet Massimo auch selbst gemachten Panettone an. Ich kann nicht widerstehen und kaufe einen kleinen als Reiseproviant. Das wäre also mittlerweile Panettone Nr. 3. Wir spazieren noch etwas durch die Gassen und „schoufänschterle“ bevor wir zum Hotel zurückkehren. Unser Auto, das während unseres Aufenthalts ausserhalb von Florenz auf einem Parkplatz untergebracht war, steht auch schon da. Wir verstauen alle unsere Habseligkeiten und machen uns auf den Weg Richtung Siena. Wir kommen zügig aus Florenz heraus und fahren bis zu unserem ersten Ziel: Colle di Val d‘Elsa – einer Stadt, die früher berühmt war für ihre Buchdruckereien und Kristallglaswaren.

Unterwegs in den Gassen von Colle di Val d‘Elsa
Unterwegs in den Gassen von Colle di Val d‘Elsa
Stadttor von Colle di Val d‘Elsa
Stadttor von Colle di Val d‘Elsa
Colle di Val d‘Elsa
Colle di Val d‘Elsa

Die kleine Stadt mit rund 22‘000 Einwohnern liegt im Tal der Elsa. Sehenswert ist die Oberstadt Colle Alta, die eigentlich durch einen Aufzug von der Unterstadt zu erreichen wäre, wenn der denn fahren würde, was er aber eben nicht tut. Aber wo ein Wille ist, ist bekanntlich auch ein Weg und so gelangen wir dann halt zu Fuss in die Oberstadt. Sehr, sehr hübsch, auch wenn natürlich in der off Season viele der Lädchen und Bars geschlossen haben. Wir erkunden die Oberstadt und finden sogar eine Pasticceria. Und zwar nicht einfach irgendeine Pasticceria, sondern diejenige von Mario Barone – einem Meister seines Fachs.Dumm für uns, dass auch Mario Barone Panettone im Angebot hat. Unter anderen in der Geschmacksrichtung Caffè e Caramelle … Daran führt für mich heute kein Weg vorbei. So macht sich schon bald Panettone Nr. 4 mit uns auf den Weg in die Unterstadt.
Fun Fact: Val d‘Elsa ist der Ort, in dem Carlo Lorenzini (bekannt als „Collodi“) die mittelalterliche Fonte di Pinocchio entdeckte. Wahrscheinlich diente ihm der Brunnen als Inspirationsquelle für den Namen seiner berühmten Holzpuppe. Und: si non e vero è ben‘ trovato 🤥.

Monteriggioni
Monteriggioni
Stadttor von Monteriggioni
Stadttor von Monteriggioni

Weiter geht‘s Richtung Monteriggioni (@Andrea: Danke für den guten Tipp). Monteriggioni liegt auf dem Berg Monte Ala und ist von einer eindrücklichen mittelalterlichen, noch heute erhaltenen Stadtmauer von etwas zwei Meter Breite und 570 Meter Länge mit Wehrgang und mit 14 Türmen umgeben, von denen heute noch elf weitgehend unbeschädigt sind. Der Durchmesser der in Kreisform angelegten Stadtmauer beträgt ca. 172 Meter. Der kleine Flecken besitzt zwei Stadttore: das Siena zugewandte Haupttor Porta Franca und das nach Florenz ausgerichtete Tor Porta die Sotto. Wir kaufen in einem Lädchen ein Leder-eingebundenes Notizbuch und handgefertigte Ohrstecker, büselen mit den Dorfkatzen herum und schliessen den bereichernden Besuch mit einem „starken“ Schluck Caffè ab.
Von Monteriggioni nach Siena sind es nur etwa 8 km Fahrt bis zum Hotel 4 Points by Sheraton. Das Hotel liegt drei Kilometer vom Stadt-Zentrum entfernt. So können wir unser Auto hier stehen lassen und mit dem Bus in die weitgehend verkehrsfreie Innenstadt gelangen. Dies werden wir morgen machen. Heute geniessen wir die Zeit im Hotel (Zimmer 312) mit Lesen, Reise-Eindrücke sacken lassen und relaxen. Wir essen auch hier im Hotel zu Abend.