Gleiches Prozedere wie am Vortag. Einfach alles eine Stunde später, denn wir haben ja schliesslich Ferien. Wir fahren heute noch einmal nach Vernazza, um von dort nach Corniglia zu wandern. Auch heute gibt‘s einen ruppigen Anstieg und kurz darauf eine super tolle Aussicht auf Vernazza mit seiner alten Festungsanlage.

Vernazza
Vernazza

Auch heute: Terrassenförmig angelegte Felder, Zitronen-, Orangen- und Olivenbäume, Rosmarin-Büsche, gelb-blühender Sauerklee, Moose/Flechten … einfach nur schön. Schön anzuschauen und schön zu riechen. Nach rund vier Kilometern Wanderung treffen wir in Corniglia ein. Corniglia ist das mittlere der fünf Dörfer und das einzige Dorf, das nicht direkt am Meer liegt, sondern auf einer Klippe fast 100 Meter über Meer.

Corniglia
Corniglia

Da es hier keine Hotels und nur ein paar Gästezimmer gibt, ist Corniglia bisher von grossen Touristenströmen und -Strömungen verschont geblieben. In der Bar Vin Pane geniessen wir herrlich feine Foccacce und nochmals Amalfi-Zitronen-Gazosa. Dann steigen wir rund 200 Meter Treppen hinunter, um zum Bahnhof von Corniglia zu gelangen. Wir fahren mit dem Zug nach Riomaggiore. Eigentlich wäre es für uns eine Option gewesen, dahin zu wandern. Aber das Wetter ist unbeständig und aus den höher gelegenen Dörfern drückt der Nebel hervor. In ein paar Minuten Zugfahrt gelangen wir nach Riomaggiore. Riomaggiore ist das südlichste Dorf der Cinque Terre. Auch dieses hat seine mittelalterliche Struktur mit eng nebeneinander stehenden Turmhäusern erhalten. Die Häuser sind drei bis vier Etagen hoch und in den typischen ligurischen Farben (hauptsächlich in Rot- und Gelb-Tönen) bemalt.

Riomaggiore
Riomaggiore

Das Leben der Einwohner spielt sich weitgehend entlang der vom Hafen aufwärts führenden Strasse ab. Hier befinden sich zahlreiche Cafés, Restaurants und Geschäfte. Wie gestern in Manarola lassen wir auch heute in Riomaggiore ein paar Euros für kulinarische Köstlichkeiten (heute eher Süsswaren, gestern Oel, Pasta, Tappenade und Gonfi) springen. Gegen 17.00 Uhr sind wir zurück in La Spezia, wo wir den Abend gemütlich ausklingen lassen, indem wir nochmals im Hotelrestaurant ins Apéro steigen („You still don‘t know me“ – Drink von Martin) und dann auch gleich da zu Abend essen. Die Cinque Terre vermag uns sehr zu begeistern. Tolle Lanschaft. Auch am heutigen Tag hatte es recht viele Wanderer auf dem Weg. Hauptsächlich Italiener und Franzosen (Bonjour! – Ja klar, man kann überall Französisch sprechen …). Kaum vorstellbar, welche Touristenströme die ligurische Riviera-Idylle in den Sommermonaten zu bewältigen hat.