Nach dem gestrigen Regen-Nachmittag erwartet uns heute Morgen wieder schönstes Wetter zu unserem letzten Ferientag. Wir geniessen noch einmal das köstliche Frühstücksbuffet. Ich, ohne Unterbruch. Martin, mit einem Abstecher an den Bahnhof, um eine historische Zugskomposition zu fotografieren, die um 09.40 h im Bahnhof Piazza Principe einfährt.

Treno Storico in Genova PP

Nach seiner Rückkehr „zu Tisch“ lanciert Martin die zweite Frühstücksrunde. Danach bereiten wir alles für die Rückreise vor und deponieren unser Gepäck an der Rezeption. So, und jetzt noch einmal in die Höhe. Zuerst mit dem Ascensore Montegalletto-Balbi. Dieser ist seit seiner Inbetriebnahme im Jahr 1929 ein technisches Meisterwerk. Denn zuerst fährt er auf einer Fahrspur ins Hanginnere hinein. Danach hält er kurz an, kreuzt die in Gegenrichtung herunterfahrende Kabine und wird anschliessend selbst in die Höhe gezogen (kombinierte Standseilbahn und Lift). In der Nähe der „Bergstation“ befindet sich das Castello D‘Albertis, von dessen Terrasse wir die schöne Aussicht auf Stadt und Hafen geniessen. Die historische Residenz war die Heimat von Kapitän Enrico Alberto d’Albertis, der sein „Haus“ nach seinem Tod an die Stadt Genua gespendet hat. Es beherbergt heute das Museo delle Culture del Mondo.

Castello d'Albertis

Ascensore? Nochmal, nochmal … also fahren wir die gleiche Strecke mit dem Ascensore auch wieder zurück. Über den Bahnhofplatz und durch den Bahnhof hindurch führt unser Weg weiter, um zur Zahnradbahn Principe – Granarolo (1901 eröffnet, 1,13 km lange Strecke, die einen Höhenunterschied von 194 Meter bewältigt) zu gelangen. Mit diesem Transportmittel geht es nun wirklich bis zum höchstgelegenen Punkt der Stadt Genua. Die Aussicht ist überwältigend – Sonne und blauer Himmel runden das Idyll ab.

Aussicht auf Genova Ferrovia a Cremagliera Granarolo

Wir lassen die Eindrücke etwas auf uns wirken bevor wir uns zu Fuss auf den Weg zurück in die Stadt machen. Es gibt viel zu sehen und bestaunen (Silberblüemli, blühender Efeu, Schmetterlinge, Katze, Samstags-Wöschhänki Challenge und und und die andauernd schöne Aussicht auf die Stadt Genua aus verschiedensten Perspektiven) und so gestaltet sich unser Spaziergang sehr kurzweilig.

Ein Schmetterling war unser Begleiter

In der Stadt angelangt, beschliessen wir, dem Palazzo Reale – einem historischen Palast – einen Besuch abzustatten. Die Architektur des Palastes geht in das 16. – 17. Jahrhundert zurück und hat bis heute historische Schätze (Vasen, Fresken, Gemälde und natürlich Mobiliar jener Zeit) bewahrt. Wir schlendern durch die schönen Räumlichkeiten und tauchen in Gedanken in die historische Vergangenheit ein.

Palazzo Reale in Genova

So, aber jetzt benötigen wir eine Stärkung bevor wir unser Gepäck im Hotel abholen uns uns auf die Zugsreise nach Bern machen. Ein kühles Erfrischungsgetränk und je eine Focaccia sorgen für neue Energie.

Foccacia Genovese

Um 16.13 Uhr geht‘s mit dem Zug auf die erste Etappe unserer Rückreise bis Milano. Auch die zweite Etappe von Milano nach Bern klappt einwandfrei. 

Schön ist‘s gewesen und Spass hat‘s gemacht – die Ferientage sind rasch vergangen, haben uns aber viel Freude und viele neue Eindrücke beschert. Grazie Italia.

P.S. Thema „Fassenmalerei in Ligurien“:

Läuft man durch Gassen ligurischer Städte wie z.B. Genua stellt man bald einmal fest, dass die Fassaden teilweise mehr „Schein als Sein“ sind. Oftmals sind ganze Fenster, Stuckelemente oder weitere Verzierungen nur aufgemalt, d.h ein Trompe-l‘oeil. Manchmal muss man wirklich zweimal schauen, um zu sehen was echt und was bloss aufgemalt ist. 

Das macht gleichzeitig aber auch den Reiz bei Stadterkundungen und Spaziergängen aus: Welches Fenster ist echt ein Fenster, welcher Balkon kann wirklich betreten werden und sind die wunderschönen Stuck-Verzierungen wirklich Teil des Gebäudes oder entstammen sie „bloss“ dem Farbtopf? Egal – auch wenn „nur“ aufgemalt, handelt es sich doch um Kunstwerke, die das Auge erfreuen. Gäbe es die Trompe-l‘oeil Malereien nicht, wären die Wände einfarbig und normal.

Palazzo Reale in Genova