Aufstehen, duschen, packen und frühstücken. Ein schönes, reichhaltiges Frühstücksbuffet erwartet uns. Wir stärken uns, denn wir haben ein grosses Programm vor uns. Wir nehmen die 60 km bis zum Preikestolen unter die Räder. Kaufen unterwegs in einem Coop noch Proviant ein, so dass wir komplett ausgerüstet sind. Regen ohne Ende - vom Auto aus gesehenAls wir beim Besucherzentrum ankommen, regnet es in Strömen und luftet stark. Wir warten im Auto auf bessere Zeiten (ja, die Sitze lassen sich in eine angenehme Ruheposition bringen). Es regnet ohne Ende. Wir statten kurz dem Besucherzentrum einen Besuch ab. Als wir die rund 100 m vom Auto zum Zentrum zurückgelegt haben, sind wir auch schon komplett nass. Die Aussichten sind ungünstig, es wird uns gesagt, dass es den ganzen Tag regnen wird. Aus die Maus. Wir verzichten unter diesen Bedingungen auf eine „Besteigung“. Es geht zurück nach Tau, (ach wie schön ist eine Sitzheizung zum Trocknen und Aufwärmen – auch im Sommer) wo wir das Auto parkieren und mit der Fähre nach Stavanger fahren. Innenstadt von Stavanger - das Wetter klart aufIn Stavanger mischen wir uns in all die Samstagseinkäufer, die unterwegs sind. Und das sind nicht wenige. Auf der Suche nach einem neuen Paar Trekkingschuhe (die aber erfolglos verlaufen wird – trotz Ausverkauf/Salg) durchstöbern wir einige Läden. Kaufen tun wir bis am Schluss eine Echarpe für Martin. Und dies im H&M. Wir fahren zurück nach Tau. Das Wetter dort ist besser geworden und wir entscheiden uns, nochmals zum Preikestolen zu fahren. Es sieht gut aus und so nehmen wir den Preikestolen um 17.00 Uhr in Angriff. Es sind 3.8 km pro Weg um auf den legendären Felsstuhl zu gelangen. Aber der Weg ist heimtückisch. Es geht steil bergan, der Weg besteht aus verschieden grossen Steinen und aufgrund der starken Regenfällen ist es sehr nass und daher rutschig. Jeder Schritt muss wohl überlegt sein. Und jeder Schritt bergauf muss später auch wieder bergab gemacht werden. Der Respekt steigt. Vor allem weil es irgendwann auch einnachten wird. Wir wissen zwar, dass es um 22.00 Uhr noch hell sein kann. Aber dies bei schönem Wetter was aber wenn es zu regnen beginnt? Die ersten Zweifel keimen auf. Übernehmen wir uns, können wir unser Unterfangen verantworten? Es hat fast keine Leute mehr, die wie wir bergan steigen. Mehrere Male halten wir an, sprechen uns ab, sind uns bewusst, dass es nebst den äusseren Bedingen auch ein Kopfthema ist. Als dann noch ein Helikopter der Rettung unser Ziel anfliegt, scheint das ganze gegessen zu sein. Wir kehren um. Aber wenn der Weg dort weiter vorne besser wird und es dort vielleicht nur noch um die Kurve geht? Wir kehren nochmals um und gehen bergauf weiter. Es beginnt zu regnen. Wir setzen unseren Weg fort. Wir tun Busse bevor wir beim Predigtstuhl ankommen. Und dann liegt er vor uns: der Preikestolen. Auf drei Seiten geht es rund 600 in die Tiefe, unten liegt der Lysjefjord. Wahnsinnig imposant das ganze. Wir lassen uns fotografieren, essen eine Kleinigkeit und machen uns dann wieder auf den Rückweg. Es ist kurz vor acht. Und der Weg nach unten wird kein leichter sein (Söhne Mannheims hin oder her). Nein er ist beschwerlich. Aber am Schluss – kurz vor 22.00 Uhr – kommen wir heil unten an. Der Preikestolen war es wert. Aber wir sind uns bewusst, dass wir mit diesem „Abendspaziergang“ ein rechtes Risiko eingegangen sind.Auf dem Preikestolen - welch ein Panorama!

Wir steigen ins Auto, bezahlen die 80 Kronen (rund 16 Franken) für den Parkplatz zum zweiten Mal am heutigen Tag und machen uns auf dem Heimweg zu unserem Appartement. Coca Cola sei Dank – auch noch recht wach. So wach, dass es Martin reicht, die Konzentration für den Froschslalom aufzubringen. Da es sehr viele Seen und Tümpel in dem Gebiet hat, hat es überall Frösche, die sich wohl in der Nacht auf dem Asphalt aufwärmen. Oder wer weiss warum sich die alle auf der Strasse aufhalten. Kurz vor der Abzweigung zu unserem Hotel reisst der nächtliche Himmel auf und ein heller Fleck ist zu sehen. Für uns symbolträchtig. Ein Fingerzeig der besonderen Art. Danke für diesen Tag und danke, dass wir diesen Tag beide unbeschadet verleben durften.

Wir räumen noch kurz unsere Taschen aus, essen eine Kleinigkeit, duschen und gehen dann hundemüde ins Bett. Oben!