Sonia "Laufente" LafuenteUm 8:00 war ich im Büro. Business as usual, man lernt so seine Pappenheimer kennen, die Umbuchungen umbuchen und täglich immer mit neuen Ideen kommen, wann nun die Gäste heimreisen. Kundenwünsche erfüllen wir natürlich immer sofort und zuverlässig. Für den Kollegen, der die Hotelzimmer reservieren muss, ist das Ganze aber eine echte Herausforderung.
Und wie überall hat es Volunteer-Kollegen, die das Ganze lockerer nehmen oder eben nicht…

Die Teamvertreter könnten unterschiedlicher nicht sein. Die grosse Mehrheit sind echte Partner, die sehen, dass man mit vernünftigen Angaben ihrerseits ein gutes Resultat erzielen kann, andere wiederum sehen uns als ihre Bediensteten an… Auch hier: wir probieren doch alle Kundenwünsche zu erfülen.

Bei den Funktionären ist die Pelzmanteldichte sehr hoch. Ich gehe mal davon aus, das sind alles Tiere, von denen ich noch nie gehört habe. Und die Länge der Mäntel nimmt teilweise Dimensionen an, die einer Ganzkörpereinwicklung gleichkommen und die Mäntel fast noch als Bodenputzmaschinen eingesetzt werden können.

Am Nachmittag stand ich dann vor der Frage der Woche: YB-Freundschaftsspiel oder Kurzprogramm der Damen? Und bei der Beantwortung dieser Frage habe ich gemerkt, dass mich der ganze Eislauf schon ein bisschen verzaubert hat: Ich entschied mich gegen YB… Zusammen mit Adi und Dennis vom Euroskate-Office habe ich also dem Kurzprogramm der Damen beigewohnt. Und bei jeder Läuferin hatten wir das Gefühl, dass wir sie „kennen“. Fast mit jeder hatten wir ein Dossier offen oder über sie gesprochen. Mal hat bei einer das Gepäck gefehlt, mal musste sie umbuchen, mal hatte sie sonst ein Problem… Und wir konnten so direkt zum Erfolg der Athleten unseren Teil dazu beitragen – was uns Volunteers Freude gemacht hat.

Kiira Korpi, die Läuferin aus Finnland, hat nach dem Kurzprogramm geführt, vor Ksenia Makarova RUS und der Schweizerin Sarah Meier. Die grosse (Mit-) Favoritin, Carolina Kostner, musste zwei mal auf den Boden greifen und ist nach dem ersten Tag grad mal  Sechste. Die Resultate nach dem Kurzprogramm befinden sich hier. Am Samstag ist dann die Kür und dann kommt aus, wer Europameisterin wird.

Wenn die Läuferinnen ihr Programm beendet haben, darf man Blumen und Stofftierchen aufs Eis werfen (richtige Hooligans, die Eislaufkenner… Wenn ich beim Fussball mal Blumen auf den Rasen werfe, dann erhalte ich Stadionverbot). Ich habe hingegen gehört, dass die Läuferinnen auch gerne Schokolade haben. Und so habe ich in der Migros irgendwelche Pralinenschachteln gekauft, um sie aufs Eis zu werfen. Allerdings habe ich mich dann nicht getraut, einfach so was aufs Eis zu werfen und habe dies an Adi und Dennis ausgelagert. Und man kann sagen, dass vom unteren Ring die Schachtel „Giandor Les Pralinés“ einen Eiswurf problemlos aushält. Sie rutscht sogar noch ziemlich weit, was auch Optionen beim „Giandor Les Pralinés Eisweitwurf“ eröffnet.Sahrah Meier, links die Schokoladenschachtel

Am Abend habe ich noch die Siegerehrung im Paarlauf Kür gesehen. Es gibt immer meherer Siegerehrungen. Einerseits die Siegerehrung für die Europameister, dann noch die Ehrung für die Sieger der verschiedenen Disziplinen (Kurzprogramm gibt eine Medaille, Kür eine weitere).

Den Eistanz habe ich von der Beiz aus zu einem Schümli-Pflümli gesehen.