Samstag, 1. Oktober 2022: Fine vacanza

Nach dem gestrigen Regen-Nachmittag erwartet uns heute Morgen wieder schönstes Wetter zu unserem letzten Ferientag. Wir geniessen noch einmal das köstliche Frühstücksbuffet. Ich, ohne Unterbruch. Martin, mit einem Abstecher an den Bahnhof, um eine historische Zugskomposition zu fotografieren, die um 09.40 h im Bahnhof Piazza Principe einfährt.

Treno Storico in Genova PP

Nach seiner Rückkehr „zu Tisch“ lanciert Martin die zweite Frühstücksrunde. Danach bereiten wir alles für die Rückreise vor und deponieren unser Gepäck an der Rezeption. So, und jetzt noch einmal in die Höhe. Zuerst mit dem Ascensore Montegalletto-Balbi. Dieser ist seit seiner Inbetriebnahme im Jahr 1929 ein technisches Meisterwerk. Denn zuerst fährt er auf einer Fahrspur ins Hanginnere hinein. Danach hält er kurz an, kreuzt die in Gegenrichtung herunterfahrende Kabine und wird anschliessend selbst in die Höhe gezogen (kombinierte Standseilbahn und Lift). In der Nähe der „Bergstation“ befindet sich das Castello D‘Albertis, von dessen Terrasse wir die schöne Aussicht auf Stadt und Hafen geniessen. Die historische Residenz war die Heimat von Kapitän Enrico Alberto d’Albertis, der sein „Haus“ nach seinem Tod an die Stadt Genua gespendet hat. Es beherbergt heute das Museo delle Culture del Mondo.

Castello d'Albertis

Ascensore? Nochmal, nochmal … also fahren wir die gleiche Strecke mit dem Ascensore auch wieder zurück. Über den Bahnhofplatz und durch den Bahnhof hindurch führt unser Weg weiter, um zur Zahnradbahn Principe – Granarolo (1901 eröffnet, 1,13 km lange Strecke, die einen Höhenunterschied von 194 Meter bewältigt) zu gelangen. Mit diesem Transportmittel geht es nun wirklich bis zum höchstgelegenen Punkt der Stadt Genua. Die Aussicht ist überwältigend – Sonne und blauer Himmel runden das Idyll ab.

Aussicht auf Genova Ferrovia a Cremagliera Granarolo

Wir lassen die Eindrücke etwas auf uns wirken bevor wir uns zu Fuss auf den Weg zurück in die Stadt machen. Es gibt viel zu sehen und bestaunen (Silberblüemli, blühender Efeu, Schmetterlinge, Katze, Samstags-Wöschhänki Challenge und und und die andauernd schöne Aussicht auf die Stadt Genua aus verschiedensten Perspektiven) und so gestaltet sich unser Spaziergang sehr kurzweilig.

Ein Schmetterling war unser Begleiter

In der Stadt angelangt, beschliessen wir, dem Palazzo Reale – einem historischen Palast – einen Besuch abzustatten. Die Architektur des Palastes geht in das 16. – 17. Jahrhundert zurück und hat bis heute historische Schätze (Vasen, Fresken, Gemälde und natürlich Mobiliar jener Zeit) bewahrt. Wir schlendern durch die schönen Räumlichkeiten und tauchen in Gedanken in die historische Vergangenheit ein.

Palazzo Reale in Genova

So, aber jetzt benötigen wir eine Stärkung bevor wir unser Gepäck im Hotel abholen uns uns auf die Zugsreise nach Bern machen. Ein kühles Erfrischungsgetränk und je eine Focaccia sorgen für neue Energie.

Foccacia Genovese

Um 16.13 Uhr geht‘s mit dem Zug auf die erste Etappe unserer Rückreise bis Milano. Auch die zweite Etappe von Milano nach Bern klappt einwandfrei. 

Schön ist‘s gewesen und Spass hat‘s gemacht – die Ferientage sind rasch vergangen, haben uns aber viel Freude und viele neue Eindrücke beschert. Grazie Italia.

P.S. Thema „Fassenmalerei in Ligurien“:

Läuft man durch Gassen ligurischer Städte wie z.B. Genua stellt man bald einmal fest, dass die Fassaden teilweise mehr „Schein als Sein“ sind. Oftmals sind ganze Fenster, Stuckelemente oder weitere Verzierungen nur aufgemalt, d.h ein Trompe-l‘oeil. Manchmal muss man wirklich zweimal schauen, um zu sehen was echt und was bloss aufgemalt ist. 

Das macht gleichzeitig aber auch den Reiz bei Stadterkundungen und Spaziergängen aus: Welches Fenster ist echt ein Fenster, welcher Balkon kann wirklich betreten werden und sind die wunderschönen Stuck-Verzierungen wirklich Teil des Gebäudes oder entstammen sie „bloss“ dem Farbtopf? Egal – auch wenn „nur“ aufgemalt, handelt es sich doch um Kunstwerke, die das Auge erfreuen. Gäbe es die Trompe-l‘oeil Malereien nicht, wären die Wände einfarbig und normal.

Palazzo Reale in Genova

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Freitag, 30. September 2022: Genua Sightseeing

Wir erwachen um 03:00 Uhr ein erstes Mal an diesem Tag. Ein mega Gewitter zieht über die Stadt. Für kurze Momente ist es taghell. Nach den Blitzen folgt ein Donnergrollen, das keinen Schlaf zulässt. Die kurze Zeit zwischen Blitzen und Donner lässt erahnen, dass die Gewitterzelle zeitweilig direkt über unserem Quartier liegt. Bei einem besonders nahen Blitzeinschlag erkennt Martin sogar einen Funkenwurf. Nach einer gewissen Zeit verzieht sich die Zelle und wir verziehen uns wieder zurück ins Bett.

Stellenweise Schauer

Der Morgen ist grau und verhangen – gutes Genua-Erkundungs-Wetter: Nicht zu warm und nicht zu kalt. Ein nächster Tages-Höhepunkt erwartet uns beim Frühstück. Das Frühstücksbuffet in unserem Hotel ist ganz, ganz grosse Klasse. Echt tolle Auswahl: lokale Spezialitäten, Früchte, English Breakfast, Brote, Kuchen … Ein perfekter Start in den Tag. Kurze Zeit später besteigen wir den Zug nach Genua Nervia, von wo aus eine schöne Küstenpromenade genussvolle Spaziergänge ermöglicht.

Unterwegs in Nervia

Es ist absolut ruhig, hat nur wenige Leute und tut einfach gut, den Blick übers Meer und die angrenzenden Küstenlandschaften schweifen zu lassen. Tolles Erlebnis. Anschliessendes Kontrastprogramm: Mit einem völlig überfüllten Bus mit vielen Schülern geht‘s zurück ins Stadtzentrum – wäre wohl effektiv besser gewesen, wir wären wieder mit dem Zug zurückgefahren. Aber hinten drein ist man ja immer schlauer. 

Nervi

Wir essen und trinken eine Kleinigkeit bevor wir einen Stadtbummel (Sehenswürdigkeiten und Lädele) unternehmen. Kaufen uns eine Poldina Pro Lampe, die sich aufladen und dann überall aufstellen lässt. Haben diese in Italien schon verschiedentlich gesehen und finden sie vom Design aber auch vom Gedanken der mobilen Lichtquelle her super. Kriegen unsere in einem dezenten Salvia-grün, das ins Farbkonzept unserer Wohnung passt. Als wir das Geschäft verlassen, regnet es stark. Jetzt ist der Moment gekommen, einige Fahrten mit den einmaligen und vor allem funktional-klassisch ausgebauten Acensore zu machen Castelletto Ponente (super schöne Panorama-Terrasse), Acensore Levante, Funiculare Zecca – Righi (die Rigi-Bahn lässt grüssen)). Wirklich einmalig schön. 

Zecca Righi

Für heute beendet das nasse Element unsere Stadterkundungs-Lust. Wir kehren ins Hotel zurück, das wir etwas später kurz für einen Aperitivo und den Kauf von Pesto Genovese wieder verlassen. Zu Abend essen wir heute im Restaurant unseres Hotels (7. Etage). Zwischen den Gängen geniessen wir das schöne Panorama auf Bahnhof Piazza Príncipe und den Hafen. Toller Ferientag: Viel gemacht, gesehen und erlebt.

Ein bisschen Mond, ein bisschen Leuchtturm, ein bisschen Hafen

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Donnerstag, 29. September 2022: Ciao Sicily – hello Genova

Heute wieder mal den Wecker aktiviert. Um 06:30 Uhr stehen wir auf, packen unsere Sachen zusammen und checken aus. Bevor wir losfahren, erhalten wir vom Gutkowski Hotel noch einen Cappuccino offeriert. Dann aber nehmen wir Kurs auf Catania-Flughafen. Die Reise verläuft zügig und die Autoabgabe einwandfrei. Nach dem Baggage drop off bleibt noch Zeit für ein kleines Frühstück bevor wir ins Flugzeug einsteigen.

Ryanair operated by Air Malta

Der Flug von rund 1 1/2 h Dauer „vergeht im Flug“ und ruhig – abgesehen von den zeitweilig, sehr lauten Ausrastern eines kleinen Kindes. In Genua bringt uns der Flughafenbus in die Stadt zum Bahnhof Piazza Príncipe.

Blick vom Flugzeug aufs Meer

Hotelzimmerbezug und dann machen wir uns zu Fuss auf, Genua zu erkunden. Und es gibt einiges zu sehen, bestaunen und geniessen. So viele schöne Palazzi, Plätzen, Kirchen etc.. Wir lassen uns treiben und geniessen was wir sehen, hören, riechen.

Enge Gassen in Genova Wasser und Architektur In der Altstadt Genuas

Heute gibt‘s nur ein kleines Znacht und vor allem keinen Alkohol.

Blick vom Hotelzimmer auf den Bahnhof Genova PP

Fun fact zum Flughafen Genova: wie überall in der Welt darf man bei der Sicherheitskontrolle maximal 100 ml Flüssigkeiten im Handgepäck dabei haben. Dies ist auch am Flughafen Genova so. Ausnahme: Pesto Genovese darf ins Handgepäck genommen werden, und zwar bis 500 Gramm. Der Pesto wird für 50 Cent pro Glas in einem speziellen „Pesto-Scanner“ gescannt. Die Einnahmen daraus werden an eine Organisation gespendet, welche kranken Kindern eine Behandlung im Ausland ermöglicht. Das Programm heisst „IL PESTO È BUONO“ 🙂

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Mittwoch, 28. September 2022: Sicilia, Sicilia, Sicilia

Wir starten mit einem wunderbar leckeren Frühstück im Hotel Gutkowski in den Tag. Fürstlich, was einem hier geboten wird. Alles lokale Spezialitäten (himmlische Datteltomaten, verschiedene Käse, Honig aus der Region, eine schöne Auswahl an Früchten <u.a. eine Art Aprikosen-Pfirsiche – kleine aprikosengrosse Früchte in der Färbung eines Pfirsichs – schmecken  ganz toll>, Panini und natürlich kleine Cornetti), die das Zmorge zum genussvollen Erlebnis machen. So, der Tag kann kommen.

Die Promenade von Siracusa

Mit dem Fiätli geht‘s nun nach Licodia-Eubea. Die Fahrt führt durch unterschiedliche Landschaften, die durch Strassen unterschiedlichster Qualität erschlossen sind. Eigentlich wollen wir über Land fahren aber nach etwa 10-minütiger Fahrt über eine Strasse, die sich durch unterschiedlichste Asphalthöhen auszeichnet, landen wir unbeabsichtigt auf der Autobahn. Wollten wir eigentlich nicht – aber nach dem wir herausgefunden haben, dass die kurvig-holprige Fahrt dazu geführt hat, dass uns beiden etwas schlecht ist, „fahren“ wir mit der Autobahn wohl besser. Wir wollen ja das leckere Frühstück bei uns behalten.

Der Aetna, der heute eine weisse „Wolken-Mütze“ trägt, thront monumental in der Landschaft. Kurz vor Licodia durchqueren wir ein kleines Tal, in dem es entlang der kleinen Strasse zahlreiche Kakteen hat, welche Früchte tragen. Die Kaktus-Früchte werden an verschiedenen Ständen zum Verkauf angeboten. Ich freue mich darauf, heute eine solche direkt ab Pflanze zu „ernten“ und sofort zu geniessen. Gesagt, getan. Kaktus, Kaktusfruchte, Stächelchen. Die Frucht ist rasch geschält und der Biss in das süsslich-orange Fruchtfleisch ein echtes Vergnügen. Himmlisch. Die Frucht ist rasch verzehrt und was bleibt, sind die kleinen stacheligen Härchen, die sich beim von Hand und ohne Handschuhe Schinten in der Haut „verhaken“. Die Frucht begleitet mich den ganzen restlichen Tag mit kleinen Piecks.

Links oder rechts?

In Licodia angekommen, stellen wir fest, dass sich gegenüber unserem letzten Aufenthalt (Karfreitag 2017) nur wenig verändert hat. Es scheint, dass die Gelateria geschlossen ist – ob für immer oder einfach aufgrund von fine stagione wissen wir nicht. Die Ricotteria, die Bar im Strassenspickel, die Metzgerei und die kleinen Lebensmittellädchen gibt es alle noch. Wir parkieren das Auto und besuchen die St. Margerithakirche. Von hier startet jeweils die Karfreitag-Prozession und hier befinden sind denn auch viele Gegenstände (Holzkreuz; Figur Jesus, der nach Golgatha geführt wird; Glassarg mit Leib Christi vom Kreuz genommen). Die Ruhe und die besinnliche Einkehr tun gut. Als wir die Kirche verlassen weint der Himmel ein wenig um kurz darauf wieder der Sonne scheinen zu lassen.

Chiesa Madre di Santa Margherita in Licodia Eubea

Wir möchten Patacò-Mehl kaufen. Eine Spezialität von Licodia. „Ask the locals“ sagen wir uns und betreten die Metzgerei im der Hauptgasse. Nachdem die sympathische Fleichfachfrau der Kundin vor uns vier Hühnerflügelpaare samt Körper (d.h. eigentlich eine Poulethälfte – aber nicht wie bei uns eine seitliche, sondern der vordere Teil des Tieres aber ohne Kopf) bereitgestellt und verkauft hat, sind wir dran. Wir haben bereits eine Packung Busiate-Teigwaren ausgewählt und erkunden uns nun, ob sie uns sagen könne, wo wir Patacò erstehen können. Die Fachfrau und eine weitere Kundin tauschen sich aus und jede aktiviert via Handy ihre Kontakte, um herauszufinden, wer uns Patacò liefern könnte. Die Drähte laufen heiss, im Moment aber ohne Erfolg. Die Fleischfachfrau schlägt uns daher vor, noch etwas spazieren zu gehen. Das machen wir doch.

Stilleben in Licodia

Während wir gemütlich durch die Vicoli schlendern, glauben wir förmlich spüren zu können, wie das Dorf am Patacò organisieren ist. Als wir kurz vor 14:00 Uhr zur Metzgerei zurückkehren, stossen wir auf Signore Pozzoli aus der Ricotta-Käserei. Er bringt uns ein Pack Ricotta mit und freut sich übers Wiedersehen. Bei unserem ersten Licodia-Besuch hat uns unser Gastgeber, Carmelo, einen Besuch samt Degustation in der Käserei organisiert. Puh, das mit dem Ricotta scheint ein Missverständnis zu sein. Wir können diesen nirgends lagern und vor allem nirgends essen. Aber die Geste zählt. Kurze Zeit später erfahren wir, dass auf der Höhe der Käserei eine Frau auf uns wartet, die Patacò für uns hat. Die machen wirklich alles möglich hier – und vor allem mit so einer natürlichen Herzlichkeit. Wir fahren mit dem Auto zur Käserei und da wartet tatsächlich eine jüngere Frau mit zwei Kilo Patacò auf uns. Ein freudvolles Ciao, viel Gelächter und der Handel ist über die Bühne.

Als wir Licodia verlassen, winkt uns die Metzgerei-Fachfrau durchs Fenster Adieu und wir zurück. Einmal mehr der Licodia-Effekt: Wir kommen als Fremde und gehen auf eine Art als Freunde.

Hauptstrasse durch Licodia

Wir setzen unseren Ausflug fort und peilen Marina di Ragusa an – wollen noch einmal ins Meer steigen. Fine stagione sei Dank finden wir sofort einen Parkplatz und einen Bagnino-Betreiber, der noch bis Ende dieser Woche offen hat. Es macht Spass, den Nachmittag hier zu verbringen (Programmpunkte: Strandspaziergänge, im Meer baden, Gelato schlecken 😊).

Am Strand von Marina di Ragusa

Mit dem letzten Tageslicht treffen wir in Siracusa ein. Kurz umziehen und ab in die Stadt. Nach einem Glas Wein zum Apéro begeben wir uns in die Pizzeria Oleum Ortigia (Pizza mit Fior di Latte bei akuter Tisch-Schräglage). 

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Dienstag, 27. September 2022: Schönwetter-Ferientag

Na, wer sagt‘s denn? Der heutige Tag wurde mit den gestrigen Regengüssen vorgewaschen und ist jetzt makellos rein. Wir starten mit einem italienischen Zmorge im Bäckerei-Café Viola in der Via Roma bevor wir zu Circo Fortuna (Porzellan, T-Shirt und Poster/Karten) und Ebano (Canvas-Rucksack fürs mobile Büro von Martin) shoppen gehen. In beiden Läden haben wir ein tolles Shopping-Erlebnis, da wir mit den Ladenbesitzerinnen, welche die zum Verkauf stehenden Produkte auch gleich selbst herstellen, in schöne, bereichernde Gespräche kommen. Macht richtig Spass.

Mein neuer Rucksack

Dann noch einen kurzen Benetton-Abstecher (Poncho) und ab geht‘s in unser Appartement. Wir ziehen uns um, packen unsere Badesachen und machen uns auf den Weg Richtung Spiaggia della Pillirina. Den letzten Weg-Abschnitt geht‘s zu Fuss und so bietet sich uns ein wunderschönes Panorama auf Siracusa aus der Ferne.

Blick auf Siracusa, inklusive MSC Sinfonia Steilküste in Siracusa

Der kleine Sandstrand scheint uns vom Weg, der oberhalb des Strandes durchführt, verhältnismässig voll. Nach einigem Hin und Her entscheiden wir uns, zum Auto zurück zu kehren und weiter an die Spiagga dell‘Arenella zu fahren. Gesagt, getan. An diesem Strand verbringen wir einen gemütlichen, entspannen Ferien-Nachmittag. Baden, Strandspaziergänge, Lesen, ins Blaue träumen: Wir geniessen das Dolce far`niente.

Schon bald ist Saisonschluss

Gegen 18.00 h kehren wir zurück nach Siracusa. Rasch frisch gemacht und ab ins Städtchen (Teil Ortigia). Bevor wir ins Apéro gehen, reservieren wir uns bei Nostos Bistrot auf 20 h einen Tisch. Wir möchten heute gerne die Arancini-Vorspeise geniessen. Aber zuerst ein gemütliches Apéro im Café des Archimedes.

A Negroni a day...

Als wir zu Nostos Bistrot zurückkehren, sitzen alle Gäste draussen und im Innen-Raum ist es zappenduster Es stellt sich heraus, dass sie einen Kurzschluss hatten und daher nur noch kalte Speisen und Speisen, die auf dem Gas-Herd zubereitet worden sind, anbieten können. Wir setzen uns und kommen hier auch heute kulinarisch nicht zu kurz. Zudem isst auch heute – bei diesem Kerzenschein-Dinner – das Auge mit. Zusätzlich für Auge geboten werden gut aussehende sizilianische Feuerwehrmänner in chicem Blau. Vollmontur brauchen sie nicht, da es ja nicht brennt. Kurz nach deren Inspektion geben sie grünes Licht für die mittlerweile angerückten Elektriker. Wir erhalten noch einen Schlummertrunk-Limoncello und machen uns danach auf den Weg zurück zum Appartement. Den Limoncello gibt es aus einem weiteren persönlichen Gespräch heraus (Sizilien im Dezember, weihnachtliche Festlichkeiten rund um Santa Lucia und dass es äusserst sinnvoll gewesen sei, die Pompieri im Zusammenhang mit dem Kurzschluss anrücken zu lassen, da es dem Kurzschluss-Ereignis mehr Gewicht gibt und sich durch den Anruf der Feuerwehr der Pikett-Elektriker rascher zum Schadensort aufmacht, als wenn er (Nostos) diesen aufgeboten hätte.


Martins sehr guten Italienischkenntnisse öffnen uns immer wieder (menschliche) Türen. Allenthalben fällt in Gesprächen über x-beliebige Themen seine mündliche Sprachfertigkeiten positiv auf und wird entsprechend gewürdigt. Und wenn er dann noch auf die entsprechenden Komplimente so was sagt wie: „Si, si parlo tanto bene per parlare sul tempo e sul calcio.“ hat er seine italienischen Gesprächspartner definitiv für sich gewonnen.

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Montag, 26. September 2022: Perfekter Ferientag

Zuerst die Leerung der Glascontainer, danach eine Vespa, deren Motor gefühlt unter unserem Schlafzimmer-Fenster gestartet (der Anlasser springt etwa nach dem fünften Versuch an) und dann etwa fünf Minuten laufen gelassen wird, bevor sie ihren Besitzer davon trägt. Der örtliche Siracusa-Wecker hat seinen Dienst getan: Wir sind wach.

Martin steht auf und startet den Laptop, um noch ein Office-Doc zu finalisieren, das er am Donnerstag einreichen muss. Ich schreibe Tagebuch und mache mich dann auf einen morgendlichen Siracusa-Spaziergang. Draussen ist es schwül-warm und die Sonne scheint. Es macht Spass, dem Meer entlang und dann durch die kleinen Gassen zurück zu schlendern und zu beobachten wie der Geschäftsalltag in die Gänge kommt. In der Bäckerei Viola kaufe ich zwei Cornetti mit Gonfi, auf dem Markt Trauben, Orangen, Rüebli, Tomaten und Mandeln und dann beim Hotel Gutkowski noch zwei Cappuccini. Subito a casa et collazionare.

So gestärkt macht sich Martin auf den Weg zur Autovermietung, wo er unseren Mietwagen abholt. Ich räume auf und mache mit „ausgehfertigt“. Mit unserem Hybrid-Fiätli geht‘s sodann los.

Pandas sind in Mode

Wir machen uns auf den Weg nach Marzamemi – einem kleinen Fischerdorf im Südosten der Insel. Wir kommen gut und zügig voran, auch wenn uns der italienische Strassenverkehr dann und wann mehr fordert als gedacht (Stichwort „Moorhühner schiessen“). Der kleine Fleck (Marzamemi) ist wirklich allerliebst.

Unterwegs in Marzamemi

Die Sommerferien-Touristen sind weg und so geht alles etwas gemächlicher zu und her, wenngleich auch schon viele Lokalitäten ihre Saison 2022 abgeschlossen haben. Wir spazieren durch die kleinen Gassen des übersichtlichen Ortskerns und gehen in einem Beizli einen Teller Busiate essen. Bei dieser nudelbreiten Pasta-Sorte, die um einen dünnen Holzstab gewickelt wird, so dass eine spiralförmige etwa 5 – 7 cm lange Nudel entsteht, handelt es sich um eine regionale Pasta-Spezialität. Martin geniesst sie mit einer Schwertfisch-Datteltomatensauce, ich die meinigen mit Datteltomaten und gesalzenem Ricotta. Zum Dessert gibt’s einen Granatpfel-Saft, der hier die Spezialität der Saison zu sein scheint.

Unterwegs in Marzamemi

Mit unserem Fiätli ziehen wir weiter nach Lido di Noto. Füsse ins Meer aber subito! Es ist wunderschön, dieses Gefühl, wenn Wasser und Sand einem die Beine umspülen. Ganz ins Wasser zu steigen, ist keine Option, denn obwohl der Abbronzatissima Beach Club noch geöffnet hat, gibt‘s keine Duschen mehr, die der persönlichen „Retablierung nach dem Bad“ dienen würden.

Am Strand von Lido di Noto

Der Abstecher für ein Gelato in Noto – es wird gesagt, dass es dort das beste Gelato geben soll -, wird zur Stadtrundfahrt. Die Altstadt will sich uns nicht erschliessen und irgendwann haben wir genug Stadtrundfahrt im hektischen Feierabendverkehr. Darum zurück nach Siracusa, wo wir uns noch etwas ausruhen bevor wir essen gehen. Eine Location ist rasch gefunden und schon bald geniessen wir Fisch, Salat und Patatine fritte.

Vor dem Regen ist alles trocken

Wir haben unser Znacht noch nicht beendet, beginnt es zu regnen. Zuerst nur ein paar Tropfen ==> wir rutschen wird mitsamt Tisch noch etwas mehr unter den Sonnenschirm. Danach leichter Regen ==> ich bin unter dem Sonnenschirm geschützt, Martin öffnet meinen Knirps und beendet sein Essen. Der Regen wird stärker ==> Martin bezahlt die Rechnung und unter dem einen Knirps machen wir uns auf den Weg nach Hause. Die Regenschauer entwickelt sich zum Regenguss ==> wir begeben uns in eine Gelateria, holen uns ein Eis, das wir draussen unter den Sonnenschirmen geniessen (in der Gelateria haben auch unzählige andere Gäste Schutz vor dem Nass gesucht). Der Regenguss „giesst unentwegt weiter wie aus Kübeln“ ==> wir sind bereits halbnass, daher entscheiden wir uns, uns auf den etwa fünfminütigen Fussweg nach Hause zu begeben. Es ist müssig, sich zu Zweit unter einen Knirps zu drängen. Martin nimmt den Knirps, der so pflotschnass ist, dass er so gut wie keinen Schutz vor dem Himmelsnass bieten kann, ich laufe einfach so los.

Die grosse Menge an Nass kann nirgends abfliessen, was dazu führt, dass die tiefer gelegenen Gassen geflutet sind. Etwa fünf Centimeter hoch steht das Wasser, gurgelt um die Abflüsse bzw. sammelt sich in den zahlreichen Schlaglöchern in den Gassen der Altstadt. Wir können nur noch lachen, lange sind wir nicht mehr so verregnet worden. Pflotschnass betreten wir das Appartement. Die triefenden Kleider und Schuhe hängen und stellen wir in der gesamten Wohnung auf. Und zum Glück haben wir genügend Frottierwäsche, um auch uns wieder trocken zu kriegen. Als wir etwa eine Stunde später ins Bett gehen, hat der Regen aufgehört. Aber überall tropft und gurgelt Wasser. Morgen wird‘s sicher super schönes Wetter geben.

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Samstag, 24. September und Sonntag, 25. September 2022: Mit dem Zug in 24 Stunden von Bern nach Siracusa/Sizilien

Funfact: In drei Monaten feiern wir Weihnachten. Ob aufgrund der möglichen Energiemangellage mit oder ohne Outdoor-Beleuchtung und in warme Wollpullis und Decken gehüllt oder einfach ganz „normal“ lässt sich im Moment noch nicht sagen. Vediamo.


Wir erwachen beide zeitig, machen uns „tagfertig“, verstauen die letzten Reiseutensilien in unsere Duffle-Bags und räumen die Wohnung noch etwas auf bevor wir uns auf zum Bahnhof machen. Dort besorgen wir unser „Langstrecken-Reise-Proviant“ und besteigen kurz darauf den 11:34 Uhr Zug von Bern nach Milano. Die Schul-Herbstferien haben begonnen und so herrscht ein recht grosses Gewusel im Zug. Viele Familien und zahlreiche Zug-Rookies, die lauthals ihr Erstaunen darüber kundtun, dass sie „auch“ auf ihren in der 1. Klasse reservierten Sitzen rückwärts fahren müssen. Das ist ja wirklich eine echte Überraschung 🥱. Aber irgendeinmal haben sich alle eingerichtet und beruhigt. Wir treffen pünktlich in Milano ein, wo wir rund zwei Stunden Aufenthalt haben. Wir gönnen uns einen feinen Cappuccino + Fruchtsalat sowie das aus Bern mitgeführte Reinhard-Gebäck.

Kaffee geht immer

Das Gewusel in Milano ist auch heute gross. Alle drängen sich unter der grossen Anzeige, um zu erfahren auf welchem Perron ihr Zug fahren wird. Alle leicht hektisch, gespannt, da oftmals die zentrale Info zum Perron erst wenige Minuten vor Zugsabfahrt neben der Fahrplan-Info eingeblendet wird. Dann setzen sich Teile der wartenden Menge hektisch in Bewegung, um „ihren“ Zug rechtzeitig zu erreichen. Das machen auch wir so, obwohl Martin schon fast Mike Shiva-mässig voraussagt, dass unser Zug nach Rom auf Gleis 5 fahren wird. Und „unser“ Zug fährt auf Gleis 5!

Züge verschiedener Generationen in Milano Centrale

In Rom angekommen, essen wir noch ein Arancino und dann können wir schon unser Schlafwagen-Abteil im Zug beziehen. Wir richten uns kurz ein, machen uns bettfertig und auf geht‘s in mein Bett in der oberen Etage. Noch etwas lesen (habe am Nachmittag begonnen „Blind“ zu lesen – mega spannend) und dann löschen wir das Licht und fallen in einen erholsamen Zugschlaf. Die letzten Nächte waren kurz und die Tage streng – die „Rechnung“ geht auf.

Unser Schlafwagenabteil

Kurz vor 06.00 h erwachen wir „richtig“. In den Gängen herrscht ein emsiges Gewusel. Ein Blick aus dem Fenster schafft Klarheit: Wir sind bereits in Villa San Giovanni. Hier sollte der Zug für die Querung der Meerenge von Messina aufs Schiff verladen werden. Sollte bzw. wird verladen. Da eine Fähre eine Panne hat, kann heute nur ein Zug verladen werden. Und dies ist nicht unser, sondern der Zug, der auf dem Nebengeleise steht… Daher heisst es nun: sprigati! Wir streifen unsere Kleider über, schultern unsere Duffle-Bags und verlassen den Zug. In einem 6er-Abteil des anderen Zugs finden wir zwei Plätze und schon bald geht die Zugsreise weiter.

Ankunft in Villa S. Giovanni

Jetzt folgt der spektakuläre Teil mit dem Verladen des Zugs auf das Schiff. In einem „Kaisermanöver“ 😂 wird der Zug in zwei Phasen auf die Gleis-Abschnitte im Schiff aufgeteilt. Mega.

Unterwegs auf der Fähre von Villa S Giovanni nach Messina

Die Überfahrt nach Messina verbringen wir auf Deck. Das morgendliche Sonnenlicht hüllt Land und Meer in einen goldigen Schleier. Könnte heulen – so schön ist‘s.

Unterwegs auf der Fähre von Villa S Giovanni nach Messina

In Messina angekommen (ca. 30 Minuten Überfahrt), wird der Zug wieder „zusammengestellt“ und setzt seine Fahrt fort. Ein Fahrplan ist für uns nicht mehr ersichtlich: Irgendwann geht‘s weiter, irgendwann treffen wir in Taormina und dann in Catania ein. Aber was soll‘s, wir haben ja schliesslich Ferien.

Und gegen Mittag kommen wir in Siracusa an, wo‘s grad zu regnen beginnt. Wir gönnen uns eine Pizzetta und eine Limonade bevor wir den zweiten Teil des etwas 20 minütigen Wegs unter die Füsse nehmen. Aber nach so langem Sitzen, Liegen und wieder Sitzen müssen wir uns nun einfach bewegen. Gegen 13:00 h beziehen wir das Appartement des Gutkowski Hotels in Siracusa. Wir richten uns kurz ein und ruhen uns ein wenig aus bevor wir uns auf eine erste – teilweise verregnete – Stadt-Erkundungstour machen.

Unser Appartament in Siracusa

Siracusa ist einfach eine Perle. Wir lassen uns treiben und nehmen die Stadt und das muntere Treiben im Stadtkern mit allen Sinnen auf. Einfach schön. Dann ist die Zeit für einen ersten Apéro auf der Piazza del Duomo gekommen: così delizioso. Der Apéro macht Lust auf mehr.

Unterwegs in Siracusa

Daher ziehen wir weiter durch die Gassen zum Bistrot Nostos.
Wir geniessen: Antipasti Siciliani, „Schwertefische“, Gambero marinato, Zuppa di Cozze, Ravioli con pesce , mini Cannoli – va da sé, dass wir danach in einem leicht ausgedehnteren (Verdauungs)Spaziergang zum Hotel zurückkehren. Aber fein ist‘s gewesen.

Funfact zum Schluss: „Mai fidarti di un cuoco magro“. Dieser Ratschlag steht auf der schönen Restaurant-Tafel im Bistrot Nostos geschrieben. Gut zu wissen und total beruhigend: Dem Koch im Nostos darf man trauen, wirklich trauen, also wirklich, wirklich trauen.

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Donnerstag, 16. Juni 2022: Tschüss Hamburg, meine Schöne.

Heute geht‘s mit dem Zug zurück in die Schweiz. Wir erbieten Hamburg unsere Abschieds-Ehre in Form einer Joggingrunde durch Teile der Speicherstadt bzw. entlang der Landungsbrücken. S‘ist noch wunderschön ruhig, hat nur wenig Leute auf den Strassen und das Wetter trägt seinen Teil zu dieser wohltuenden kurzen Laufrunde und Stretching-Sequenz bei. Zurück im Hotel machen wir machen wir uns „ausgeh-fertig“ und packen unsere Sachen zusammen. Obwohl wir gefühlt nur wenig Kleidung in unsere Rucksacktaschen gepackt haben, kommt die Hälfte ungetragen mit nach Hause. Es würde also für eine Woche mit noch weniger gehen.
Wir treten vors Hotel und schon fährt der Bus 2 Richtung Hauptbahnhof vor. Rasch die Maske auf Mund und Nase gesetzt (ist in Deutschland im ÖV noch obligatorisch) und einsteigen bitte. Beim Hauptbahnhof angekommen holen wir uns Franzbrötchen (Premiere für uns) und Kaffee und frühstücken erstmal.

Einmal durch Deutschland runter...

Dann noch kurz etwas Reiseproviant eingekauft und schon stehen wir auf dem Perron zu Gleis 14 und warten auf die ICE-Zugeinfahrt, wo wir unsere Reservationen im Wagen 14 haben. Leicht verspätet fahren wir los – leise gespannt auf das, was diese Reise noch für Überraschungen für uns bereit hält. Und die verläuft eigentlich ganz gut. Wir treffen mit ca. 45 Minuten Verspätung in Basel ein und haben dann schon bald einen Anschlusszug nach Bern.

Die Reservation läuft ab bevor der Zug am Ziel ist...

In Bern kaufen wir noch ein paar Essenssachen ein und geniessen zu Hause einen gemütlichen Ferienabend.
Der Deutschland-Kurzurlaub hat gut getan. Wir haben vieles gesehen, gemacht und erlebt und uns trotzdem entspannen können. Hat Spass gemacht. Bis zum nächsten Mal lieber Norden von Deutschland.

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Mittwoch, 15. Juni 2022: Wir Hamburg-Touristen

Heutiger zentraler Programmpunkt ist der Besuch des Miniwunderlands (MIWULA). Damit wir ohne Anstehen ins MIWULA können, haben wir uns Tickets im Vorverkauf geholt. Es gab jedoch nur noch welche für den Zeitslot ab 07.30 Uhr… Tja, ist halt eine Attraktion dieses Wunderland! Kurzer Zmorge-Abstecher in der nahe gelegenen Schanzenbäckerei und schon geht‘s ab ins Wunderland.

Blick in die Speicherstadt

Machen uns zuerst grad auf in den neuen Teil, d.h. ab über die neu  eingelegte Brücke, welche die beiden MIWULA-Gebäude verbindet, nach Brasilien. Fantastisch was es alles zu sehen gibt: Karnevalszenerie, Favela-/Eisenbahn-Szene, das Pferd, das nicht „kotzt“ … 🤮, Stielaugen-Moment😳, Copabanana… Weiter geht‘s mit ein paar Spezial-Themen: Edukative Info-Videos zu Enkeltrickbetrug bzw. Bildung der Rettungsgasse auf Autobahn, zu Massentierhaltung sowie zur städtebaulichen Entwicklung generell bzw. im grenznahen Berlin-Teil BRD/DDR. Danach geht‘s weiter in den „klassischen“ Teil der Ausstellung: Schweiz (Schoggi Manufaktur, Gotthardtunnel, Käselaster verliert Ladung), Deutschland (DJ Bobo Konzert, HSV Stadion, Elphi, Mordszene, Liebespaar im Sonnenblumenfeld, Otto-Bühne mit Ottifanten, gefällter Baum fällt auf Dach), Skandinavien (Eisbären, Pinguine, Pipi Langstrumpf, Weihnachtsmann), Italien (Vesuv-Asbruch, Venezia), Flughafen Knuffingen (wie passt das Gepäck in den Sportwagen bzw. wie kriegt man eine Grossfamilie in einen Smart?) und und und.

Stielaugen…

Auto zu klein - oder zu viele Leute…

Ausbruch des Vesuvs

Wir schauen, bestaunen, lachen und freuen uns… so intensiv, dass fünf Stunden im Nu vergehen. Kurz nach 13:00 h verlassen wir das MIWULA. Jetzt brauchen wir eine Stärkung. Was wir schon so lange tun wollten, tun wir heute: Wir gehen auf Landungsbrücke 10 ein Fischbrötchen essen. Schmeckt so was von lecker! Nach unserem Fischbrötchen-Lunch sind wir ready für eine Hafenrundfahrt. Bei schönstem Sommerwetter fahren wir raus auf die Elbe, Richtung Container-Terminal, wo wir ein paar richtig grosse COSCO-Pötte bewundern.

Cosco Shipping Sagittaurius

Dann vorbei an festgesetzten Oligarchen-Jachten weiter Richtung Speicherstadt und Elphi. Noch immer wird auf den Führungen ausführlich über die verzögerte Bauzeit und die massive Kostenüberschreitung beim Elphi-Bauprojekt erzählt. Keine einzige positive Aussage zu dieser super tollen Attraktion für Einheimische und Touristen, die in keiner Hamburg-Foto-Shooting-Sammlung fehlen darf und wird. Als wir wieder festen Boden unter den Füssen haben, gibt’s ein Eis und noch etwas Ausruhen auf den Elbtreppen und dann kann’s weitergehen. Martin spaziert durch den Elbtunnel ans andere Elbufer währenddessen ich noch etwas ins Stadtzentrum shoppen gehe.

Unterwegs im Elbtunnel

Kurz vor 19:00 Uhr gibt’s die fizellerische Reunion und wir gehen im Restaurant Dolcetto Abendessen. Dies mit allem Drum und Dran: Negroni, Campari Spritz, Primi, Secondi und sizilianischem Wein (Spruch auf Homepage des Restaurants: Ein Essen ohne Wein ist wie ein Tag ohne Sonne). Der Wirt ist herzlich gastfreundlich und erzählt uns im Gespräch, dass er aus Cefalù kommt. Dies löst bei Martin subito Sizilien-Emotionen aus, so dass er Giuseppa Battaglia (Wirt) vor Verlassen des Lokals noch einige unserer Cefalù-Ferienbilder zeigt. Eine neue Art der Schopfer-familiär-bedingten „Vous venez d‘où, Monsieur?“ Mentalität 🥰. Ein kurzer Spaziergang bringt uns zurück ins Hotel Amaron, wo wir diesen tollen Tag gemütlich ausklingen lassen.

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Dienstag, 14. Juni 2022: Bye, bye Leer – hello, hello Hamburg

Nach dem Aufstehen sind wir in kürzester Zeit reisefertig. Corona-bedingt wird im Hotel „Five Rooms“ kein Frühstück angeboten, so dass wir auschecken und in einem Bäckerei-Café im Innenstädtchen frühstücken gehen. Danach begeben wir uns zum Bahnhof und fahren um 09:41 Uhr (Die DB kann auch mal pünktlich sein) mit dem Zug nach Hamburg, wo wir um 12:15 Uhr ankommen. Zu Fuss geht‘s durch die Mönckebergerstrasse zum Rathaus und zum Hotel Amaron (Zimmer 512). Wir können bereits das Zimmer beziehen, richten uns kurz ein und ruhen uns etwas aus. Mit dem Bus Nr. 2, der fast unmittelbar vor der Hoteltür abfährt, machen wir uns etwas später auf Richtung Hamburg-Altona zu „Jö Makrönchen“: Ein kleines Café mit integrierter Macaron-Manufaktur. Wir gönnen uns Käffchen und je drei mega, super duper leckere Macarons und geniessen das Altona-Ambiente.

Leckere Macarons aus dem Jö Makrönchen

Mit der S-Bahn geht‘s zurück ins Stadtzentrum/Hauptbahnhof, von wo wir noch etwas durch die (Einkaufs-)Strassen schlendern (geteiltes Herren- und Damenprogramm). Zurück im Hotel entscheiden wir uns, heute Abend im Restaurant „Brook“ essen zu gehen. Habe die Location von Alex empfohlen erhalten. Ein super Tipp. Die Karte ist nicht mega gross, hat aber viele leckere Sachen drauf, so dass die Wahl nicht einfach fällt. Karotten-Tomaten-Orangen-Süppchen mit Tuna und Ziegenkäse-Wantans sind köstlich. Und auch die Hauptgänge Wiener Schnitzel mit Kartoffel-Gurkensalat (Martin) bzw. Schollenfilet mit Venere-Risotto (Bettina) munden hervorragend. Nachtisch wäre too much, weshalb wir das Essen mit einem Kaffee abrunden. Kurz nach 22.00 Uhr sind wir zurück im Hotel. Draussen ist es noch taghell. Schauen noch etwas fern – Deutschland gewinnt im Nations Cup gegen Italien 5:1. Gut is… 

Die Elbphilharmonie

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Montag, 13. Juni 2022: Glückliche Deich-Kinder

Kurzes Frühstück in einem Bäckerei-Café in Leer, dann fahren wir mit dem Zug um 08.24 Uhr nach Norden. Auch diese Zugfahrt führt uns durch eine abwechslungsreiche, liebliche Landschaft. Zeit zu bestaunen, geniessen und den eigenen Gedanken nachzuhängen. In Norden verschieben wir uns zum zentralen Omnibusbahnhof (ZOB), wo‘s mit Bus Nr. 413 ins friesische Outback geht. Als Kind bin ich öfters mit dem Postauto nach Büren an der Aare gefahren. Da haben wir uns immer lustig darüber gemacht, dass das Poschi bei jedem Miststock hält. Genau so ist es hier. Nur dass es keine Miststöcke, sondern in den meisten Fällen kleinere Haus-Ansammlungen hat. Irgendwann treffen wir in Nessmersiehl ein, wo wir aussteigen. Im EDEKA vor Ort kaufen wir noch etwas Proviant ein und begeben uns dann auf den Störtebecker-Deich-Weg, auf dem wir die Wegstrecke bis Norddeich Mole zurücklegen werden. Den grössten Teil der Strecke gehen wir auf dem hinter dem Deich liegenden, windgeschützten Radweg. Denn der Wind ist konstanter Begleiter und seine Böen treiben die Wolken munter umher, so wechseln sich sonnige Abschnitte immer wieder mit schattigen, recht kühlen Abschnitten ab. Und da wir nur unsere Jogging Kleider light tragen, gilt es, in Bewegung zu bleiben und sich warm zu halten. Zwischendurch wandern wir auf der Deichkuppe und leisten den Deich-Schafen Gesellschaft.

Typisch norddeutsch

Völlig dem Wind ausgesetzt, haben wir von hier aus einen tollen Blick aufs Meer, das sich im Ebbe-Stand weit zurück gezogen hat. In der Ferne erspähen wir die friesischen Inseln Norderney und Baltrum. Die Schafe auf den grünen Weiden bilden in der Phantasie das Gegenstück zu den Wolken im blauen Himmel.

Nordeseeblick

Den Wind im Gesicht und in den Ohren mit Blick auf die schöne Landschaft … Entspannung pur. Wir geniessen‘s. Irgendwo bei einem Aussichtspunkt essen wir unsere Sandwiches Hawaii style (tatsächlich eine Semmel mit einer Scheibe Käse und Schinken und einer Ananasscheibe 🍍). Dann geht‘s auch schon weiter.Im Verlauf des Nachmittags treffen wir in Norddeich Mole ein, wo wir etwas das Standleben geniessen und ein Backfisch-Brötchen mit Pommes geniessen. Es wird kühler und so beschliessen wir, den nächsten Zug zu nehmen und nach Leer zurückzukehren. Kurzer Shopping Abstecher zu Leiffers und dann kehren wir ins Hotel zurück, um uns etwas auszuruhen. Am Montag haben fast alle Restaurants in Leer die Bürgersteige hochgeklappt. Ausser verschiedenen asiatischen, griechischen und kebapischen Restaurants hat fast alles Ruhetag. Glücklicherweise finden wir im Pier 23 Hotel-Restaurant eine schöne und vor allem leckere Location, um zu Abend zu essen. Sprizz-Getränke (Limoncello und Campari), Vor- und Hauptgänge munden vorzüglich. Was für ein schöner Ausklang mit den letzten Sonnenstrahlen des Tages.            
                                                                                  

Blick ins Leer(e)

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Sonntag, 12. Juni : Bye, bye Münster – hello, hello Leer

Schönstes Ferienwetter und ein super leckeres Frühstück – was wollen wir mehr.   Nach dem Zmorge geht es zum Bahnhof Münster, von wo aus wir heute nach Leer fahren. Die Fahrt durch die schöne Landschaft (viel grün und immer wieder Wasser) ist wohltuend entspannend. Kurz nach 11.00 Uhr treffen wir in Leer ein – sonntäglich ruhig ist es hier. Ein Spaziergang durch die Fussgängerzone des moderneren Teils der Stadt führt uns zu unserem Hotel „Five Rooms“. Unser Zimmer wird noch vorbereitet und so stellen wir nur unser Gepäck ab und begeben uns auf eine erste Erkundungstour. Hier in Leer wird ja unser Lieblingskrimi „Friesland“ gedreht und so macht es besonderen Spass, einige der Dreh-Locations zu entdecken und sich gewisse Szenen in Erinnerung zu rufen. Es reicht uns noch für eine kleine Stärkung (Ostfriesen-Eistee und lauwarmer Apfelkuchen) im Aussenbereich einer Teestube bevor wir uns um 14.00 Uhr vor dem Rathaus für die Frieslandkrimi-Stadtführung einfinden müssen.

Leer entdecken

Die Führung mit Doris macht mega Spass. Die Gruppe besteht aus lauter Vollblut-Friesland-Krimi-Fans und so gibt es viel mitzuteilen, auszutauschen und zu lachen: Bestattungsinstitut Habedank (ohne Hanfkeller), Ilsas Apotheke, Henks Schiffszuhause, Brokis Wohnhaus, das Polizeirevier und und und … die Zeit vergeht im Nu und wir geniessen das entspannte Unterwegssein.

In der „Marianne“ übernachtet Polizist Henk

Wir setzen unsere Erkundungstour zu Zweit fort und spazieren durch das wirklich hübsche Städtchen Leer. Es gibt so viel zu sehen. Leicht ermattet geht‘s ins Café von Jimmy, wo wir uns einen Apérol gönnen, um uns zu stärken. Im Restaurant zur Waage essen wir zu Abend und schmieden Pläne für den nächsten Tag, den wir noch in Leer verbringen werden.

Unterwegs in Leer

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Samstag 11. Juni 2022: Deutsche Bahn at it’s best bzw. Münster mit Guido Maria Kretschmer als i-Tüpfelchen

Um 07.04 Uhr fährt der ICE, der uns nach Mannheim bringen soll, in Bern ab. Die bevorstehende Ferienwoche planen wir in Münster, Leer und Hamburg zu verbringen. Kurz nach Basel Bad erfahren wir, dass unser Zug heute aufgrund von Bauarbeiten nicht in Mannheim Hbf halten wird. Prima Nr. 1. Die Zugbegleiterin empfiehlt uns, in Frankfurt a.M. Süd auszusteigen, dort den ICE nach Frankfurt Flughafen Fernbahnhof und dann den ICE nach Hamburg-Altona zu nehmen, der in Münster hält. Perfekt. Mit obligater mehrminütiger Verspätung treffen wir in Frankfurt a.M. Süd auf Gleis 5 ein. Es ist sommerlich warm hier und so geniessen wir es, uns nach der längeren Zugreise etwas zu bewegen. Unser Anschlusszug sollte auf Gleis 7 abfahren. Die unaufhörlich eingespielten Verspätungsmeldungen zu zahlreichen Zügen („Zugabfahrt voraussichtlich um 11.47 Uhr“, „Zug verkehrt leicht verspätet“, „Zug verkehrt mit einer Verspätung von ca. 15 Minuten“) lassen uns erahnen, dass die Weiterreise unter Umständen nicht ganz einfach verlaufen wird. Huch, und kurz bevor unser Zug – natürlich auch verspätet – einfährt, wird eine Gleisänderung durchgegeben. Der Zug fährt nun auf Gleis 5. Zum Glück haben wir nur unsere Rucksacktaschen dabei und sind daher sehr mobil. Beim Beobachten der Menge von Reisenden, die mit uns den Perron-Wechsel vollziehen, fragt man sich wo die versteckte Kamera steht. Und klar: Wenige Minuten vor Zugeinfahrt folgt dann noch der Wechsel auf Gleis 8… In Frankfurt haben wir nun drei Stunden Aufenthalt. Da wir die letzten Nächte nicht viel geschlafen haben (Kundenbegleitung nach Imagine Dragons Konzert (DO) bzw. Ferienvorbereitungen (FR)) bringt Martin die Idee auf, im Hilton am Flughafen einen Day Room zu buchen. Grossartig. Wir legen uns 2 1/2 Stunden aufs Ohr, bevor es ausgeruht auf die Weiterreise geht.

Bahnhofhalle von Frankfurt Flughafen Fernbahnhof

Kurzfristige Sitzplatzreservation hat geklappt, wir stellen uns auf die rund 3-stündige Weiterreise ein. Prima Nr. 2: Auch dieser Zug verkehrt bereits mit 30 Minuten Verspätung und diese vergrössert sich auf der Weiterreise kontinuierlich (Zugs-Tempo wie bei einer Regionalbahn). Wir bleiben entspannt – Sitzplätze, Kaffee und kleine DB-Süssigkeiten – was willste mehr? Dann kommt das Highlight: Mittels Durchsage wird Essen als nächster Halt angekündigt. Der Zug „schneckelt“ in gemässigter Fahrt durch den Bahnhof Gelsenkirchen und weiter. Dann plötzlich die Durchsage „Liebe Reisenden, wie Sie sicher festgestellt haben, haben wir soeben den Bahnhof Gelsenkirchen durchfahren., d.h. unser Zug wurde um Essen herum umgeleitet. Warum wissen wir nicht. Wir klären dies und melden uns so rasch als möglich mit Informationen zur Weiterreise für Fahrgäste, die in Essen aussteigen wollten.“ Das Zugpersonal kann einem nur leid tun. Ihnen bleibt nichts anderes übrig, als das Ganze „auszubaden“, wobei die Reisenden mit Ziel Essen recht ruhig bleiben. Der Zug verkehrt mittlerweile mit über einer Stunde Verspätung. Prima Nr. 3. Aha, in Essen brennt ein Zug, darum die Umleitung unseres Zuges. Kurz vor 19.00 h ist es dann soweit: Wir fahren in Münster Westfalen ein. Gemäss ursprünglichem Reiseprogramm wären wir um 15.00 h in Münster eingetroffen 🤫. Nun gut, wir beziehen unser Hotelzimmer und machen uns subito auf den Weg in die hübsche Altstadt von Münster. Wirklich sehr, sehr schön hier.

Unterwegs in drr Altstadt von Münster (Westf.)

Kleine Lädchen, schöne Gebäude, viele Kirchen und natürlich unsere  Wilsberg-Krimi-Dreh-Locations: Das Antiquariat von Herrn Wilsberg, das Finanzamt mit dem Büro von Ekki Talkötter und natürlich auch noch was zu Overbeck. Witzig.

Wilsberg: Original und Film

So, und nu was essen. Im Aussenbereich des „Grossen Kiepenkerl“ finden wir ein Plätzchen. Wir wählen beide ein Spargelgericht (Martin mit Zander und Büsumer Krabben, ich als Tarte mit Salat) und geniessen in der Zeit bis unsere Gerichte zubereitet sind, ein Bierchen im lauschigen Ambiente. Und da … ich kann‘s kaum glauben, kommt doch tatsächlich Guido Maria Kretschmer mit seinem Mann Frank und nimmt im Aussenbereich des Lokals nebenan (Kleiner Kiepenkerl) Platz. So witzig. Dass Münster seine Heimatstadt ist, wussten wir. Dass wir ihn dann aber bei unserem ersten „Kurz“besuch in Münster antreffen, gehört eindeutig in die Kategorie „Zufall“. Schön.

Guido mit Frank

Das Essen schmeckt vorzüglich, wir geniessen diesen ersten Ferienabend mit allen Sinnen. Eine Herrencrème (Vanillecrème mit Rum und Schoggistreuseln) – eine lokale Spezialität – rundet des Abendessen ab. Danach schlendern wir noch etwas durch die Gassen, schauen uns das Münster von Münster an und schaufensterlen ein wenig bevor wir ins Hotel zurückkehren. Wir sind müde, daher ab ins Körbchen.

Münster in Münster

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Freitag, 31. Dezember 2021: Andiamo a casa ragazzi. Preparate-vi!

Irgendwie komisch. Das vertraute Weck-Konzert aufgrund von bremsenden Zügen und Zugshornen 🚇 fehlt hier in Milano. Das war halt „nur“ in La Spezia so.
Wir stehen auf und geniessen einen ausgedehntes, wunderbares Frühstück im Hotel. Da passt jetzt wirklich alles: super freundliches und hilfsbereites Personal, grosse Auswahl an Köstlichkeiten, ökologische Umsetzung der covid-bedingten Frühstücks-Buffet-Organisation. Perfetto.
In Mailand verabschiedet sich das 2021 bei schönem Wetter. Die Sonne scheint und es ist angenehm warm. Kurz nach der Stadtgrenze holt uns kurz der Nebel ein. Wir kommen zügig vorwärts. In Como kaufen wir kurz Lebensmittel für über die Festtage ein. Danach ist es ein Katzensprung bis zur Landesgrenze. Und schon sind wir wieder in der Schweiz. Fahren non stopp Richtung Bern, wo wir kurz vor 17.00 Uhr ankommen. Dankbar und glücklich: für die schönen, abwechslungsreichen Ferientage, die gemütlich-schöne Zeller-Weihnachtsfeier in Nocchio, das feine Essen und das „Heil zu Hause ankommen“.

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Donnerstag, 30. Dezember 2021: Mailand oder Madrid – Hauptsache Italien (Andreas Möller)

Wir entscheiden uns für Mailand! Nach Frühstück und Packen fahren wir gegen 10:30 Uhr los. Zuerst mit Ziel Genua, da wir den ersten Reiseabschnitt auf der meeresnahen Autobahn zurücklegen wollen. Zum Glück, denn die (noch) recht sonnigen Wetter-Bedingungen geben den Blick frei auf zahlreiche bunte Hügeldörfer, schöne Landschaften und natürlich auf das Meer. Da dieser Autobahnabschnitt nicht mega-stark befahren ist, kommen wir zügig und recht entspannt vorwärts. Ab Genua nehmen wir Kurs auf Milano. Auch heute ist es im Landesinnern stark neblig. So neblig, dass wir von der uns umgebenden Landschaft mal gar nichts mitbekommen. Kurz vor 14:00 Uhr treffen wir in Mailand ein. Zielstrebig und sicher steuert Martin unser „Öiti“ zum Hotel Hilton, wo wir das Zimmer 318 beziehen. Rasch etwas frisch gemacht und vor allem wärmer angezogen, machen wir uns auf unsere erste gemeinsame Mailand-Erkundungs-Tour. Martin kennt sich aus privaten und beruflichen Mailand-Aufenthalten gut aus. Auf direktestem Weg gelangen wir so zu den Navigli, die ich heute unbedingt sehen wollte. Navigli heissen die typischen Kanäle in und um Mailand. Der Naviglio Grande z.B. bringt Wasser aus dem Ticino-Fluss. Zusammen mit anderen Navigli ergab sich so eine Schifffahrtsverbindung zur Adria, die schon im 15. Jahrhundert (!) geplant aber erst unter napoleonischer Herrschaft vollendet worden ist. Zu Zeiten, da der Strassentransport langsam und beschwerlich war, bedeuteten solche Kanalverbindungen enorme wirtschaftliche Vorteile. So wurde z.B. der Mailänder Dom mit Marmor aus den Alpen errichtet, der über Navigli bis auf den Bauplatz geliefert wurde. Denn ergänzend zu den Navigli wurde noch ein Stichkanal errichtet, der bis 250 Meter an die Dombaustelle führte. 

Navigli in Milano
Navigli

Wir genehmigen uns einen Aperitivo in einem hübschen Lokal. Es ist recht kalt und das grau-neblige Ambiente führt einen eher hinein als hinaus. Dann noch einen Abstecher zum Dom (auf dem Dom-Platz wie immer ein Riesen-Gewusel) und zur üppig dekorierten Galleria Vittorio Emanuele II, der nach Viktor Emanuel II., dem Einiger und König Italiens benannten Einkaufsgalerie. Wir lassen uns im Meer von Einheimischen und Touristen, von Gesprächsfetzen, dem Blinken und Glitzern der Weihnachtsdekorationen und dem teilweise gleissend hellen Licht der really Big Screens treiben.

Duomo Milano
Duomo di Milano

Auf 19:30 Uhr finden wir uns im Restaurant Porta Rossa (dem äussert sympathischen Restaurant-Gastgeber zu Liebe halten wir fest, dass es sich bei der Porta Rossa um ein ristorante pugliese handelt) ein, in dem wir super fein und ganz gemütlich „cenieren“. Nach einem kurzen Spaziergang kehren wir ins Hotel zurück, wo wir – am zweiten Tag in Folge Italo-Musikvideos „inezieh“.

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Mittwoch, 29. Dezember 2021: Cinque Terre zum Zweiten – Ende Dezember am Meer

Gleiches Prozedere wie am Vortag. Einfach alles eine Stunde später, denn wir haben ja schliesslich Ferien. Wir fahren heute noch einmal nach Vernazza, um von dort nach Corniglia zu wandern. Auch heute gibt‘s einen ruppigen Anstieg und kurz darauf eine super tolle Aussicht auf Vernazza mit seiner alten Festungsanlage.

Vernazza
Vernazza

Auch heute: Terrassenförmig angelegte Felder, Zitronen-, Orangen- und Olivenbäume, Rosmarin-Büsche, gelb-blühender Sauerklee, Moose/Flechten … einfach nur schön. Schön anzuschauen und schön zu riechen. Nach rund vier Kilometern Wanderung treffen wir in Corniglia ein. Corniglia ist das mittlere der fünf Dörfer und das einzige Dorf, das nicht direkt am Meer liegt, sondern auf einer Klippe fast 100 Meter über Meer.

Corniglia
Corniglia

Da es hier keine Hotels und nur ein paar Gästezimmer gibt, ist Corniglia bisher von grossen Touristenströmen und -Strömungen verschont geblieben. In der Bar Vin Pane geniessen wir herrlich feine Foccacce und nochmals Amalfi-Zitronen-Gazosa. Dann steigen wir rund 200 Meter Treppen hinunter, um zum Bahnhof von Corniglia zu gelangen. Wir fahren mit dem Zug nach Riomaggiore. Eigentlich wäre es für uns eine Option gewesen, dahin zu wandern. Aber das Wetter ist unbeständig und aus den höher gelegenen Dörfern drückt der Nebel hervor. In ein paar Minuten Zugfahrt gelangen wir nach Riomaggiore. Riomaggiore ist das südlichste Dorf der Cinque Terre. Auch dieses hat seine mittelalterliche Struktur mit eng nebeneinander stehenden Turmhäusern erhalten. Die Häuser sind drei bis vier Etagen hoch und in den typischen ligurischen Farben (hauptsächlich in Rot- und Gelb-Tönen) bemalt.

Riomaggiore
Riomaggiore

Das Leben der Einwohner spielt sich weitgehend entlang der vom Hafen aufwärts führenden Strasse ab. Hier befinden sich zahlreiche Cafés, Restaurants und Geschäfte. Wie gestern in Manarola lassen wir auch heute in Riomaggiore ein paar Euros für kulinarische Köstlichkeiten (heute eher Süsswaren, gestern Oel, Pasta, Tappenade und Gonfi) springen. Gegen 17.00 Uhr sind wir zurück in La Spezia, wo wir den Abend gemütlich ausklingen lassen, indem wir nochmals im Hotelrestaurant ins Apéro steigen („You still don‘t know me“ – Drink von Martin) und dann auch gleich da zu Abend essen. Die Cinque Terre vermag uns sehr zu begeistern. Tolle Lanschaft. Auch am heutigen Tag hatte es recht viele Wanderer auf dem Weg. Hauptsächlich Italiener und Franzosen (Bonjour! – Ja klar, man kann überall Französisch sprechen …). Kaum vorstellbar, welche Touristenströme die ligurische Riviera-Idylle in den Sommermonaten zu bewältigen hat.

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Dienstag, 28. Dezember 2021: Was können die Cinque Terre?

Gestärkt nach einem tollen Frühstück (wenn‘s am bedienten Frühstücksbuffet Panettone gibt, ist es ein gutes Hotel – dies in Anlehnung an Götti Salvatores Haltung „Wenn es in einem Restaurant San Pellegrino Wasser gibt, ist es ein gutes Restaurant“) nehmen wir den 10.15 Uhr Zug nach Monterosso, d.h. entlang der ligurischen Riviera. Diese wird als eine der schönsten Küstenlandschaften der Welt bezeichnet. Daher wurde sie auch 1998 in das UNESCO Welterbe aufgenommen, um die Landschaft mit den steilen terrassenförmig angelegten Weingärten oberhalb der Dörfer zu erhalten. Die fünf Dörfer Monterosso, Vernazza, Corniglia, Manarola und Riomaggiore waren lange nur zu Fuss oder über den Seeweg zu erreichen. Heute sind sie per Bahn, Schiff oder über kurvenreiche „Bergstrassen“ erreichbar. Reist man wie wir auf dem Landweg mit dem Zug an, verkauft sich die Küste teuer. Denn die Zugfahrt verläuft fast ausschliesslich in Tunnels. Nur kurz in Riomaggiore kann man einen kurzen Blick aufs Meer erhaschen. Sonst ist man wirklich so gut wie immer in Tunnels. Sogar die Bahnhöfe sind teilweise in Tunnels angelegt. 

Monterosso al Mare
Monterosso al Mare

Wie erwähnt, fahren wir bis Monterosso, dem grössten der fünf Dörfer. Ein malerisches kleines Städtchen mit dem einzigen grösseren Sandstrand der Cinque Terre. Wir sehen uns ein wenig um und machen uns zügig auf den Weg, um nach Vernazza zu wandern. Der Anstieg zu Beginn des Wanderabschnitts ist recht ruppig. Wir gewinnen aber rasch an Höhe und der Lohn für den Schweiss ist eine tolle Aussicht auf Monterosso mit seinen Überresten der alten Burg. Der Weg führt durch eine grüne Paradies-Landschaft. Unzählige Arten von Bäumen, Gräsern, Kräutern, Blumen und Moose säumen den Weg. Wir geniessen diese Wander-Etappe mit allen Sinnen.

Unterwegs an der Cinque Terre
Unterwegs auf dem Wanderweg
Ein Admiral an der Cinque Terre
Ein Admiral an der Cinque Terre

Obschon der Weg vom tagelangen Regen der Vortage recht durchnässt und teilweise schwierig begehbar ist, kommen wir (mit unseren Wanderstöcken) gut voran. Nach etwas mehr als zwei Stunden Wanderzeit erhalten wir einen ersten Blick auf Vernazza – ein echtes Idyll. Denn Vernazza verfügt über einen malerischen Hafen, in dem Einheimische und Touristen in den Sommermonaten gerne baden. Zudem ist der Hafen von Vernazza wohl der meistfotografierte Spot der Cinque Terre.

Vernazza
Vernazza

Die kleine Piazza am Meer mit Dom und typisch ligurischen Häusern fasziniert uns. Unter den ersten Sonnenstrahlen seit langem geniessen wir unser Picknick und lassen das Idyll auf uns wirken. Doch die Sonne hält sich nicht lange und es wird wieder kühl. Wir spazieren zum Bahnhof und nehmen den nächsten Zug Richtung La Spezia. In Manarola legen wir noch einen Zwischenhalt ein. Dieser Ort liegt auf zwei Felsenklippen und die farbenfrohen Häuser verteilen sich bis hinunter zum Meer, wo in der Buch der kleine Hafen liegt (Funfact: In den Küsten-Dörfern der Cinque Terre werden die Boote an Land überwintert. Wo immer es in Hafennähe freien Platz gibt, sind dort aktuell Schiffe „parkiert“.).

Manarola
Manarola

Hier würde die berühmte Via dell‘Amore, ein Fussweg der Manarola mit Riomaggiore verbindet, beginnen. Der Weg wurde zwischen 1926 und 1928 in den Fels geschlagen und führt beeindruckend der Steilküste entlang. Leider nur „würde“. Erdrutsche machen den Weg unpassierbar. Er wird bis ins 2024/25 neu angelegt. Wir probieren in der Hauptgasse eine Farinata – eine Art frittiertes Kichererbsen-Omelett (schmeckt ganz ordentlich) und erfrischen uns mit einer Gazosa aus Amalfi-Limonen. Danach geht‘s zurück nach La Spezia, wo wir in der Enoteca „Cinque Sensi“ ein Apéro und anschliessend in der „Osteria dell‘ inferno del 1905“ ein Spezialitäten-Znacht (Orata bzw. Stoccafisso) geniessen.Ein schöner Tag mit vielen Eindrücken und wieder einmal einer guten Wandermüdigkeit geht zu Ende.

Die Cinque Terre können also so einiges.

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Montag, 27. Dezember 2021: Lucca gibt‘s auch mit Sonne

Unglaublich aber wahr: Als wir heute Morgen aufstehen scheint die Sonne! Wetter: Grand beau. Dies an unserem Abreisetag. Ein letztes Mal das leckere Frühstücksbuffet im Hotel Illaria geniessen. Danach brechen wir auf Richtung La Spezia / Cinque Terre. Wir kommen gut vorwärts und legen einen ersten Stopp in Pietrasanta ein. Pietrasanta liegt etwa 30 km nördlich von Pisa am Fuss der Apuanischen Alpen. Der am Meer gelegene Ortsteil Marina di Pietrasanta ist ein bekannter Seebad-Ort. Der Name Pietrasanta steht logischerweise in engem Zusammenhang mit der in der Gegend weit verbreiteten Steinbearbeitung. In den in der Nähe gelegenen Marmorbrüchen von Carrara wird einer der besten Bildhauermarmore (Statuario) gebrochen, der u.a. auch in Pietrasanta verarbeitet wird. Funfact: Marmor tieferer Qualität (weniger reine, weisse und graue Platten) wird in Pietrasanta als billiges Baumaterial verwendet. So z.B. für Fussgängerstreifen, Trottoirs und Baumumrandungen auf öffentlichen Plätzen. Echt witzig anzuschauen. 

In Pietrasanta sind sogar die Fussgänerstreifen aus Marmor!
Fussgängerstreifen aus Marmor in Pietrasanta

Wir sehen uns den Dom San Martino aus dem 14. Jahrhundert und das Bapitsterium an, das eine kleine Ausstellung von Weihnachtskrippen aus Natur-Material zeigt. Auch hier schlendern wir gemütlich durch die Gassen und über den Domplatz, der von vielen schönen Palazzi umrahmt wird. Als wir an einem Tisch im Aussenbereich eines hübschen Lokals Platz nehmen, beginnt es auch in Pietrasanta zu regnen. Tja, das Wetter haben wir uns beide schon etwas besser vorgestellt. Wir ziehen uns ein paar Spremuta-Vitamine rein und setzen anschliessend die Reise „in einem Chut“ bis La Spezia (Hotel Firenze Continental, Zimmer 54) durch. Das Hotel ist sehr zentral gelegen (mit Sicht auf den Bahnhof von La Spezia , was natürlich Martin sehr freut. Daher erübrigt sich auch gerade die Frage, wer das Hotel ausgewählt hat …) und sehr stylisch. Macht wirklich Spass, hier zu logieren.
Da wir im Zentrum von La Spezia keine Lokalität finden, um zu Abend zu essen (viele Lokale haben zwischen den Feiertagen geschlossen, viele sind ausgebucht, bei anderen finden wir nichts auf der Karte, das uns „gluschtet“, kehren wir zum Hotel zurück und essen da etwas im dem Hotel angegliederten Restaurant (Bar/Restaurant Terminus). Gemütlicher Ausklang des Tages bei bei super feinen Club-Sandwiches und Salat.

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Sonntag, 26. Dezember 2021: It‘s raining again the whole day!

Wettermässig wird uns heute „cassetto più basso“ geboten. Es regnet in Strömen. Bevor wir das Hotel – heute nach einem genussvollen Frühstück – verlassen, fragen wir noch nach einem zweiten Hotel-Schirm. Ein grosser Schirm würde nicht reichen. Wir brauchen zwei. Die Bäche auf den Wiesen rund um die alte Festungsanlage führen mittlerweile „Hochwasser“.

Die Kanäle rund um Lucca sind kurz vor dem Überschwappen
Viel Wasser in den Gräben um die Stadtmauern

Wir schleichen uns über den Weg, um auf dem unebenen Belag nicht in tiefe Pfützen zu treten. Nach etwa 20 Minuten Fussweg treffen wir beim Bahnhof von Lucca ein. Heute fahren wir nach Pisa. Der schiefe Turm wartet auf uns. Die Zugfahrt – Lucca ab 10.42 – verläuft einwandfrei. Von der Landschaft sehen wir nicht viel, denn es regnet so stark, dass man durch die Fenster so gut wie nichts sieht. Kurz vor der Einfahrt in Siena San Rossore erspäht Martin aus der Ferne den Schiefen Turm von Pisa zum ersten Mal. Der im Abteil nebenan mitreisende Herr erklärt uns, dass wir von der Haltestelle San Rossore den kürzesten Weg zum torre pendente haben und es daher ideal für uns wäre, hier auszusteigen. Jacke an, Schirm auf und los geht‘s.

Tolle Bauwerke auf der Piazza del Duomo in Pisa
Viel Wasser bei der Piazza dei Miracoli

In der Tat gelangen wir nach einem kurzen Wegstück in die Anlage mit Turm, Kathedrale und Baptisterium – alles auf Rasen-Grund. Als erstes schauen wir uns den Dom an. Da noch eine Messe im Gang ist, können wir den Dom nur vom hinteren Teil aus einsehen. Auch dieser Dom ist wunderschön goldig/bunt und natürlich sehr reichhaltig und aufwändig dekoriert. Beim Turm begnügen wir uns mit der Betrachtung von „unten und aussen“. Die Sicht von oben würde wetterbedingt wohl eher ernüchternd ausfallen. Auch wir machen „Turm-Stemm“-Fötelis und geniessen das muntere Treiben der Gäste auf der Anlage.

…damit er nicht fällt…

Danach spazieren wir durch die Gassen und Gässchen Richtung Bahnhof – zuerst dem Arno entlang (sehr schöne Häuser und teilweise Universitätsgebäude) und dann in der Fussgängerzone. Zuerst noch mit offenem Schirm und dann mit geschlossenem. Pisa gibt’s tatsächlich auch ohne Regen.

Der H&M in Pisa befindet sich in einem alten Palazzo
Sogar der H&M in Pisa ist eine Augenweide!

Zwischendurch eine kleine Stärkung. Danach fahren wir zurück nach Lucca. Auch hier spazieren wir durch die Altstadt und schauen uns den St. Martins-Dom an. Wow: sehr, sehr schön – heiliger Martin halt – gibt sein letztes Hemd, der Martin 😉.

Duomo di San Martino in Lucca
Dom des heiligen St. Martin in Lucca

Zurück im Hotel planen wir unsere weitere Reise, schreiben Tagebuch und geniessen das warme und trockene „Ambiente“ des Hotels. Gegen 20.00 Uhr machen wir uns nochmals auf den Weg in die Altstadt von Lucca und kehren im Ristorante „All‘ Olivo“ ein. Das Lokal ist in einem Wohnobjekt untergebracht, d.h. verschiedene Tisch-Settings sind in verschiedenen Räumen untergebracht. Ich fühle mich sofort „Daheim“. Auf der Karte hat es recht exklusive Gerichte, z.B. die Vorspeise des Dreierleis von der Artischocke (gefüllt, im Ofen gebacken und roh als Salat mit Parmesan-Splittern ergänzt). Eine lukullische Freude ersten Grades. Gleiches gilt für Martins Vorspeise: mit Ricotta gefüllte Ravioli an einem Tomatensugo. Hauptgang: Kalbsplätzli mit Spinat (Martin) und Stockfisch mit Tomaten und Oliven und dazu ein Teller mit Gemüse vom Grill (Bettina). Ein Becher mit Waldfrüchten (Martin) und ein Semifreddo von Zitrusfrüchten (Bettina) runden das megafeine Essen in ruhigem Ambiente ab. Das Restaurant ist ein Volltreffer. 

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Samstag, 25. Dezember 2021: Zeller-Weihnachten in Nocchio

Böses erwachen in Lucca. Martin ist nicht gut „zwäg“. Er hustet, hat eine Bariton-Bärenstimme und fühlt sich nicht gut. Was jetzt? Wir stehen auf, machen uns fertig und gehen frühstücken. Das Frühstücks-Buffet ist phänomenal. Frisches Obst, verschiedene Brotsorten und diverse lokale Spezialitäten (Käse, Fleich, Kuchen etc.). Eigentlich alles zum Schwelgen … eigentlich. Martin hat eine Apotheke in der Nähe ausfindig gemacht, wo man sich testen lassen kann. Mit einem ersten „Lucca-Entdeckungsspazierung“ gelangen wir rasch zur Apotheke, wo sich bereits zahlreiche Personen eingefunden haben, um sich testen zu lassen. Im kurzen Austausch sagt man uns, dass man Martin bzw. uns nicht testen könne (weil wir keine Terminbuchung haben, weil Martin sagt, er habe Symptome … wir wissen‘s nicht genau). Man gibt uns aber die Apotheke Baldini an, zu der wir nach ca. 15 Wegstrecke gelangen. Auch hier sind alle Termine ausgebucht aber die Apothekerin sagt uns, sie werde schauen, ob sie etwas richten kann. Und sie kann dies tatsächlich. Nach nur etwas 20 Minuten Wartezeiten können wir uns beide testen lassen und erhalten den für uns positiven Entscheid eines negativen Test-Ergebnisses. Siamo molto felice!!! Der Zeller-Weihnachten steht nichts mehr im Weg. Wir kehren zurück ins Hotel, wo sich Martin mit Aspirin Erkältungs-Medis eindeckt und sich noch etwas ausruht. Gegen 12.30 Uhr fährt Giovanni vom Hotel Illaria unseren Wegen vor 😆 und wir machen uns auf den Weg nach Nocchio, wo Roli über Weihnachten ein schönes Anwesen gemietet hat. Auch heute regnet es stark und von den Hängen der Hügel auf dem Weg nach Nocchio ergiessen sich kleine Bäche. Nach etwas mehr als einer halben Stunde Fahrt treffen wir beim Haus ein und werden von Roli, Cathrin, ihrer Mutter und ihrem Bruder mit Partnerin Nadia willkommen geheissen. Auch Antonella, die italienische „Stör-Köchin“, ist bereits vor Ort. Nach einer Besichtigung der äusserst schönen Lokalität (geschmackvoll eingerichtete Zimmer, schöner Garten mit Olivenbäumen und Pool) geniessen wir einen kurzen Apéro. Und schon heisst es „Tutti a tavola!“.

Weihnachtsessen
Auf geht’s!

Antonella tischt zahlreiche Antipasti-Spezialitäten auf (Hühnerleber- und Tomaten-Crostini, Brüsseler mit Blauschimmel-Käse, Chicorée mit Seseam-Sauce), gefolgt von einem Risotto als Primo auf. Danach gibt es Härdöpfustock, Linsen und eine Art Schweinswurst (Typ Treberwurst) als Secondo – für die Vegetarier Sellerie-Scheiben an einer Zwiebel-Rahmsauce). Das Essen mundet uns sehr. Auch wenn es nach viel tönt, fühlen wir uns am Ende nicht überessen. Zum Dessert gibt es eine noch leicht warme Apfeltarte, die alle verzückt – so lecker ist sie.Herrlich, so toll bekocht zu werden. Einmal mehr tiefe Dankbarkeit.Danach sitzen wir gemütlich zusammen, spielen ein lustiges Geographie-Spiel zur Schweiz, machen Bescherung und gsprächlen/lachen bei Wasser, Rum, Baileys, Zigarren, Cadbury chocolates, toffees and sweets. Wirklich richtig gemütlich und schön das Zusammensein im Wohnbereich mit dem offenen Kaminfeuer.Für die Rückfahrt nach Lucca nehmen wir die Route über die Autobahn, die zwar etwas länger dauert, uns dafür aber sicherer erscheint (es hat den ganzen Tag heftig geregnet und irgendwo muss es auch hier cinghiale 🐗 geben – wäre ja sonst nicht so eine weit verbreitete Spezialität).Gegen 21.30 Uhr treffen wir im Hotel ein und machen noch „FiZeller Weihnachts-Bescherung“. U.a. schenkt mir Martin ein Fotobuch zu unserem Trans Swiss Trail Projekt 2020/2021. 🥰.

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