Freitag, 14. August 2009: Von Geiranger (und nicht von Geiern)

Regenbogen unterwegsDer heutige Tag startet so wie der vorangegangene geendet hat: Mit strömendem Regen. Damit auch wir etwas von dem Nass abbekommen, stellen wir uns unter die Dusche. Kurz nach sieben stehen wir schon am Frühstücksbuffet, welches das Junior Business Team des Hotels für uns hergerichtet hat. (Bisher begegneten wir im Hotel nur Crewmitglieder, die im Alter der Junior Team Mitglieder der SBB scheinen). Das Buffet ist gross und mehr oder weniger frisch. Der Joghurt war leider „inmangibile“. Ja wenn man will, lernt man immer und überall Sprachen. Wobei es schon zu festzuhalten gilt, dass vorallem unsere italienischen Reisenden einen sehr grossen Beitrag zu diesen ad hoc Lernsituationen aus dem real life beitragen. Manchmal hat man das Gefühl, dass sie jeden Gedanken ja sogar jede Gefühlsregung ihrer Umwelt wort- und gestenreich mitteilen müssen und diese sich dann flugs auch dazu verpflichtet fühlen, diese Äusserungen ebenso wort- und gestenreich zu kommentieren. Aber was soll’s in den meisten Fällen sorgt es für Amusement bei uns.

Wir fahren los und legen schon bald einen ersten weiteren Regenbogen-Fotostopp ein. Gelinde gesagt ist es heute Morgen föking kold. Nein wirklich es regnet in Strömen und die Temperaturen befinden sich den ganzen Tag im einstelligen Bereich. Blick nach GeirangerGlücklich wähnt sich da einer mit Sitzheizung. In herbstlicher Atmosphäre fahren wir Richtung Geiranger. Die Aussichtspunkte auf den Geirangerfjord, die Geiranger vorgelagert sind, können wir getrost auslassen. Es ist so nebelig, dass man nicht in den Fjord reinsehen kann. Und um in den Genuss eines hübschen Nebelmeeres zu kommen, müssen wir nicht 80 Kronen (16.– Franken!!!) bezahlen. Ja, es sind schon richtige Abzocker unsere norwegischen Gastgeber. Für alles und jedes muss bezahlt werden.

Wir treffen in Geiranger an und stellen uns direkt in die Wartelinie für die Fähre nach Hellasylt. Da diese erst in 1 ½ Std. Fahren wird, schauen wir uns das kleine an den Hang geklebte Örtchen an, obwohl es nicht wirklich viel zu sehen gibt. Vor Geiranger hat das Kreuzfahrtschiff Vision of the Seas Anker geworfen. Wasserfälle säumten unseren WasserwegJetzt werden Hunderte von Reisenden in kleinen Beibooten an Land gekarrt, wo sie in die mit laufenden Motoren bereitstehenden Busse umsteigen und einen Landausflug erleben. Was für ein Reisefeeling. Der Touri-Shop ist dann auch einmal gesehen und so verbringen wir die letzte halbe Stunde vor Abfahrt der Fähre lesend und Guetzli essend im Auto. Die Fahrt mit der Fähre (auch wenn es kalt und nass ist) ist eindrücklich. Wir sehen viele Wasserfälle (7 Schwestern, der Zuhälter – eh nein, sorry, der Freier natürlich) und viele sehr abgelegene Bauernhöfe, die aber nicht mehr bewohnt sind. Wunderschön dieser Postkarten-Idyll Fjord Norwegens.Postkarte - mit schlechtem Wetter...

Wir fahren weiter Richtung Aalesund, nehmen nochmals kurz eine Fähre und erobern dann Aalesund. Das erste Hotel ist ausgebucht, im zweiten finden wir aber rasch ein Zimmer. Wir sind im Clarion Collection Hotel Bryggen untergebracht. Uns wird ein Zimmer auf die Strasenseite gegeben. Da wir langsam genug von Zweitwahlzimmern für eine Nacht (eigentlich ja zwar logisch aber für uns trotzdem doof) haben, fragen wir an der Réception für ein anderes Zimmer. Das wird uns gegeben inkl. 140 cm Doppelbett. Nach Zimmerbezug und einer selbst gebackenen Waffel (Spezialangebot des Hotels) machen wir uns auf den Weg in die Stadt. Schon bald haben wir den Eindruck, dass diese Jugenstil-Stadt (sehr schöne Gebäude und Gesamtansichten) wohl nicht zwingend auf dem aufsteigenden Ast ist. AlesundViele leere Ladenlokale und an einem Freitagnachmittag die Stimmung und das Leben in den Gassen wie bei uns am frühen Sonntagmorgen. Aber für uns stimmt es trotzdem. Auf dem Rathausplatz findet ein von Radio Aalesund organisierter Openair-Konzert Event start. „Loud as hell“ scheint hier das Motto zu sein, obwohl auch die Musik nicht schlecht ist. Doch auch diese Veranstaltung vermag keine Leute anzulocken. Auf dem Platz vor der Bühne steht um 17.00 Uhr nur ein Truck. Wenn’s dem gefällt. Auf der Suche nach einem Hurtigruten-Schiff entdeckt Martin das Steakhouse Big Horn. Dort gehen wir fein Nachtessen, wirklich sehr fein. Eine wohltuende Abwechslung auf unserem Speiseplan. AlesundWir kehren via Hafen mit modernen Fischfang-Booten zurück zu unserem Hotel. Und es ist wirklich föking kold hier. Wir haben beide kalt und geniessen noch eine Tasse heissen Tee vor dem Zubettgehen.

P.S.

Dumm war nur, dass wir das Hotelzimmer gewechselt haben. Unser zweites Zimmer liegt ja jetzt nun Richtung Stadt. Und wie erwähnt, ist das Konzert in der Innenstadt sehr laut. Und da diese recht klein und überschaubar ist, kommen wir auch im Hotel noch in einen sehr guten Genuss der musikalischen Darbietungen, was dazu führt, dass Martin bis um 01.30 Uhr kein Auge zu tut. Tja, dumm gelaufen. Hätten wir halt besser das vermeintlich schlechtere Zimmer zur Strasse und zum Band-Übungslokal, vor dem wir unser Auto abgestellt haben, behalten.

Gute Nacht!

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