Sonntag, 19. Juni 2011: Der Kluge reist im Autozuge

Hurra, jetzt geht’s los! Zwei Wochen Deutschland-Urlaub liegen vor uns.

Der Tag hat uns geweckt, Frühstück und kurzes Absprechen der letzten Vorbereitungen. Wir packen unsere sieben Sachen, beladen das Auto, verabschieden uns von unseren lieben Nachbarn, Andrea und Christoph, die unsere Wohnung hüten und geniessen ein Resten-Mittagessen bestehend aus Joghurt, Hüttenkäse, Apfelkuchen und Bananen. Und dann geht’s los. Die erste Etappe führt uns nach Köniz, wo wir uns zum Kaffee mit meiner Maman treffen. Von dort führt uns die Navi-Lady nach Basel, wo wir noch Martin’s Gotti besuchen gehen. Zum Apéro finden sich auch noch Martins Cousin Dänny und seine Partnerin Corinne ein. Für das gemeinsame Abendessen begeben wir uns ins Restaurant Rhypark. Heisse Kalbfleisch-Pfanne und Schweinsfilet stehen bei uns auf dem Menu. Die Temperaturen erlauben es uns, draussen zu essen und dabei die Aktivitäten auf dem Rhein (Fährbetrieb, Schiffe etc.) zu verfolgen. Wir verabschieden uns von Gotti Ruthli und Basel und machen uns auf nach Lörrach zum Autoverladebahnhof (Auto im Zug). Dort angekommen, haben wir freie Fahrt direkt zum Wagen 23. Dort packen wir unseren kleinen one-night-bag aus und beziehen die Kabine mit den Betten 112 (unten) und 116 (obere Etage). Danach nichts wie raus, denn nun muss ja noch das Auto auf den Autozug gefahren werden. Unser „Öiteli“ kommt auf dem oberen Deck (Panoramadeck!) zu stehen. Antenne abmontieren, P-Position einstellen, Handbremse ziehen und das Auto abschliessen. Kurzum steht Martin wieder bei mir auf dem Perron. Gemeinsam verfolgen wir das „Rangier-Schaulaufen“ (so der Laien-Begriff). Ein wahres Kaisermanöver (Fach-Jargon): Da werden zuerst die Portal-Eisenbahnwagen, über die man mit dem Auto zu den Autozügen gelangt, weg rangiert, dann werden die beiden Autozugteile formiert und zusammengeführt bevor dann noch die Schlaf- und Liegewagen an gekuppelt werden. Das komplette Manöver können wir vom Bahnsteig aus beobachten. Wenn ich daran denke, was wir uns letzten Sommer im Denali-Park, als wir den Denali-Express bei der Einfahrt fotografieren wollten, für „Lempen“ eingefangen haben (man sprach da ja von US$ 1000-Bussen, ist davon auszugehen, dass das Beobachten des Lörrach-Manövers uns in den USA wohl schon ins Gefängnis gebracht hätte. Tja, andere Länder, andere Sitten. Nach rund 40 Minuten Manöver, Bremsproben etc. fährt der Zug los. Wir kehren in unsere Abteil zurück und richten uns ein. Aufgrund unserer Geburtstage (Martin am 16. und ich am 12.) wäre der Bettenbezug eigentlich schon geregelt (Martin oben im Bett 116 und ich unten im 112). Aber … zu guter Letzt, bin ich es, die sich elfenartig aufs obere Bett schwingt … ohne den Kopf anzuschlagen. Es ist eng aber gemütlich und schon nach den ersten Kilometern im Bett eines fahrenden Zugs stellt sich eine angenehme Müdigkeit ein. Gute Nacht John Boy.

Statistisches: 899 km durch die Lokführer der DB
 

 

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert