Heute Nachmittag hatten wir die Idee, dass wir die Feuerstelle in unserm Camground in Betrieb nehmen und uns ein feines Fleisch brutzeln könnten. Das Fleisch war schnell gekauft, das Holz auch, und mit einem feinem Znacht als Vorfreude fuhren wir zum Campground.
Rasch wollte ich ein Feuer machen – wollte. Irgendwie habe ich das verlernt. Früher, als alles noch besser war, hatte man ein paar Zeitungen genommen, chli Holz drüber und das Feuer brannte. Heute ist das offenbar anders. Bettina, ehemals Motek in der Pfadi Falkenstein, kannte sich mit Feuer machen aus und überliess mir das Holz hacken. Lumberjack, eben. IHR Feuer gelang super. SIE wusste wie! SIE hat ein Superfleisch gemacht, dank MEINEM Bier, welches wir zur Unterstützung benötigten. Also wieder mal ein echtes Teamwork: Sie feuern und kochen, ich holzen und Bier… Und das Nachtessen war SUPER – ein würdiger Abschluss eines tollen Tages, der um 7.00 Uhr begann:
In der Wildnis des Sprout Lake hatten wir beide super geschlafen und uns um 7.00 Uhr angeblinzelt: Uhrencheck – zu früh – umdrehen. Um 8.30 Uhr sind wir dann aufgestanden, haben gefrühstückt und sind Richtung Pazifik aufgebrochen. Ucluelet war unser Ziel. Das Dorf war herzig, hatte aber nicht viel zu bieten. Wir wanderten ein bisschen einem Trail dem Pazifik entlang und assen etwas zu Mittag. Die Teilnahme an einer Whale Watching Tour verwarfen wir. Wer will schon bei Wahlen dabei sein, da kennt man ja kaum die Kandidaten…
Unser Interesse zogen die Regenwälder auf sich, welche wir in einem weiteren Kanadischen Nationalpark – dem Pacific Rim National Parc – besuchten. Die Wälder waren wunderschön – ähnlich wie bei uns, nur ganz anders! Wir haben heute wieder einiges gelernt, z.B. dass es ‘temperate’ Regenwäler und ‘tropical’ Regenwälder gibt. Hier hat es also keine Schlangen und keine Affen, welche in den Bäumen turnen (sonst schon…).
Aber die Dichtheit des Waldes war beeindruckend! Und irgendwie fühlte man sich wirklich in einem Regenwald – sofern man es sich von Filmen und Geschichten zusammenreimen konnte… In BC ist die Holzwirtschaft der führende Arbeitgeber, und somit ist auch die Diskussion über das Abholzen eeeee Verwerten des Regenwaldes im Gange. Die Holzindustrie verweist auf die Arbeitsplätze und wie sich nun die Tiere, z.B. Rehe im ehemaligen Wald viel besser bewegen können. Andererseits geht es aber um mehr als nur um Holz, es geht ja auch um den ganzen Kreislauf der Natur. Und in einem Regenwald hatte es noch nie viele Rehe…
In vielen Reiseführern wird der Ort Tofino angepriesen – auch mein Bruder hat mir eine Whale-Watching-Tour in Tofino empfohlen. Der Waghals hat mir sogar empfohlen, die Wale mit einem See-Kajak zu besichtigen. Bis mal ein Wal raufkommt und ich mit dem Kajak auf der Wasserdüsse des Wales balanciere… Für die Walgeschichte reichte es halt einfach nicht – ein anderes Mal vielleicht, wenn ich jünger bin…
Das mit dem Grillen beschäftigt mich, weil es für die Zukunft Auswirkungen hat: Grillen ist Männersache, das wissen wir alle. Werde ich in der neuen Wohnung einen Grill durchsetzen können? Oder wird dann das Fleisch in der Küche gebrutzelt und auf dem Balkon gegessen? Ich bleibe dran!