Gemäss Wetterbericht, den ich in der Schweiz noch gesehen habe, hätte es heute bedeckt bei etwa 5 Grad sein sollen. Es hat aber leicht geschneit und eine Unwetterwarnung für Calgary prophezeite bis 5 cm Neuschnee.
Nach dem Aufstehen gingen wir in ein Kettenrestaurant und assen ein traditionell kanadisches Frühstück, welches ausgezeichnet mundete. Danach gingen wir zum Stadion, da wir noch die Karten fürs heutige Spiel abholen wollten. Dabei gelang es nach einem ca 40 minütlichen Aufwand des Ticketschalters, dass wir unsere Karten umtauschen konnten und nun Plätze erhielten, die nebeneinander waren.
Danach führte uns die Fahrt südwärts nach Vulcan. Dieser Ort, der seit seiner Gründung so hiess, liess sich marketingtechnisch was Spezielles einfallen: sie erklärten den Ort zur Heimat der Vulkanier und somit zur Pilgerstätte aller Star Trek-Fans. Das Tourist-Office zum Beispiel ist in einer „Raumstation“ untergebracht und überall im Städchen findet man Erinnerungsstücke an die Serie. Unser Gang ins Tourist-Office war spassig: wir hatten die Möglichkeit in die Kleider der Crew von Raumschiff Enterprise zu steigen und uns vor der Kulisse der Kommandobrücke ablichten zu lassen. Natürlich flankiert von Karton-Kapitän Kirk und Karton-Mr. Spock. Alternativ hätten wir uns auch noch die Ohren von Mr. Spock anziehen können, aber leider war unsere Grösse nicht vorhanden…
Nach diesem Abstecher in die Science-Fiction-Welt fuhren wir nach Lethbridge, wo gestern Sonntag die Schweizer Curling-Damen an der WM Gold gewonnen hatten. Speziell an diesem Ort ist eine grosse Eisenbahnbrücke, welche 100 Meter hoch und 1,6 km lang ist. Die Brücke ist äusserst spektakulär und war einen Stop wert. Vor ein paar Wochen entgleiste ein Zug auf der Brücke und 4 leere Getreidewagen fielen von der Brücke runter. SOLCH ein Spektakel gibt es natürlich nicht alle Tage, wir sahen nicht mal einen Zug…
Auf der Rückfahrt sahen wir eine ähnliche Brücke wie die in Lethbridge, nur dass sie in den Dimensionen kleiner war. Und wir sahen einen Zug, der auf diese Brücke zufuhr und wir mussten uns sputen, um den Zug fototechnisch so gut platziert zu sehen, damit es ein schönes Train-Spotting-Bild gab. Der Zug wurde vor der Brücke angehalten und die Lokführer erklärten uns, dass sie etwa 10 Minuten warten mussten, bis sie wieder Richtung Süden fahren konnten. Die Zeit reichte gut, um uns in Position zu bringen und nach Abfahrt des Zuges ein Bild „Zug auf Brücke“ zu schiessen. Meine kleine Eisenbahnerwelt war somit in Ordnung…
Gegen 18:00 Uhr trafen wir in Calgary ein und wir fuhren direkt zum Stadion. Als wir sahen, dass wir praktisch die Einzigen waren, welche ohne Fanshirt unterwegs waren, entschlossen wir uns, ebenfalls ein solches zu kaufen. Wir liessen es uns nicht nehmen, den Namen „Bärtschi“ draufnähen zu lassen. Dies war innert einer halben Stunde gemacht und wir konnten so in der grossen Masse der Fans untertauchen. Sven Bärtschi ist übrigens der kommende Star der Flames. Heute spielt er nach einem Gastspiel im Hauptteam wieder bei den Junioren. Nächste Saison wird er den Flames zeigen, wie gut Berner Eishockey spielen können. Das Spiel gegen die Dallas Stars begann für die Flames sehr schlecht, denn schon nach 26 Sekunden liess Goalie Kiprussoff einen harmlosen Schuss eines Dallasers passieren. Mit einem 1:1 konnte man in die erste Pause gehen und zu Beginn des 2. Drittels leuchtete nach 46 Sekunden wiederum die rote Lampe hinter dem Flames-Goalie… Das Spiel blieb spannend und Calgary konnte das Spiel 5:4 gewinnen. Es war ein wichtiger Sieg im Rennen um die verbliebenen Playoff-Plätze.
Auf der Fahrt ins Hotel schneite es. Aber 5 cm werden das nie und nimmer…