Am Morgen lag in Calgary kein Schnee. Das Wetter war nicht so gut, recht bedeckt. Trotzdem entschieden wir uns, Richtung Westen in die Rocky Mountains zu fahren.

So bogen wir auf den wir auf den Highway #1 ein, welcher ganz Kanada von Ost nach West verbindet und fuhren vorerst nach Canmore. Dort kehrten wir ins Restaurant The Wood ein. Dieses Restaurant kannte ich von früher, da ich schon mal mit Bettina dort eingekehrt bin. Von damals wusste ich, dass man ein leckeres Frühstück in eine schönen Atmosphäre geniessen kann. Und ich konnte zufrieden feststellen, dass auch dieses Mal die Restaurantauswahl gepasst hat und wir so einen wunderbaren Start in den Tag hatten.

Nachdem wir gegessen hatten fuhren wir über den alten Highway durch die Wälder Richtung Lake Louise. Die Strasse war teilweise noch schneebedeckt, ein Zeichen, dass es halt doch ziemlich geschneit haben muss in den letzten 24 Stunden. Und als wir über die alte Strasse fuhren hat sich auch das Wetter gebessert. Sehr wechselhaft immer noch, aber die Temperaturen gingen nach oben und teilweise konnten wir die Sonne und blauen Himmel sehen. Weil wir schon dran waren, zogen wir es grad durch und fuhren bis zu den „Spiral Tunnels„, den Kertunneln am Kicking Horse Pass den Canadian Pacific Railroad. Diese Tunnel sind ein absoluter Blickfang und lohnen einen Umweg. Sie wurden gebaut, um das Gefälle der Bahnstrecke zu verringern.

Wenn nun einer der langen Güterzüge durch diesen Tunnel fährt, sieht man vom Aussichtspunkt aus, wie oben der Zug in den Tunnel fährt und nach einer gewissen Zeit wieder unten zum Vorschein kommt. Oben fahren die restlichen Wagen des Zuges aber immer noch in den Tunnel. Man sieht also den Zug gleichzeitig in den Tunnel fahren und auch wieder rausfahren. Um dieses Spektakel zu sehen, hat man an dieser Stelle einen grossen Parkplatz mit Aussichtstribüne gebaut. Als wir nun dort ankamen mussten wir feststellen, dass der ganze Parkplatz noch unter Schnee lag und eigentlich nicht zugänglich schien. Roland, erfahrener Allrad-Fahrer, war anderer Meinung und nach einer längeren Diskussion über Fahrbarkeit oder nicht Fahrbarkeit probierten wir es aus und wir standen plötzlich mit dem Auto auf dem Parkplatz. Der Weg zum Aussichtspunkt ermöglichte es uns, die Wasserdichtigkeit der Schuhe zu testen, was positiv ausfiel. Einzig der Schnee, der sich zwischen Schuhrand und Socken zwängte, war nicht so praktisch. Der Abstecher lohnte sich und nach kurzem Warten sahen wir das Kehrtunnelspektakel live. Und rausfahren vom Parkplatz konnten wir auch wieder – problemlos…

Wir fuhren nun nach Lake Louise wo wir zu ebendem See gingen. An diesem See befindet sich auch ein Hotel, welches vor Jahrzehnten die Bahngesellschaft bauen liess, um Touristen in die Rocky Mountains zu bringen. Der See war gefroren uns schneebedeckt, aber die ganze Szenerie bei nun wunderbarstem Wetter war natürlich sagenhaft.

Von dort brachte uns unsere Reise nach Banff, für mich ein bisschen das Interlaken Kanadas. Nichts besonderes eigentlich, aber man geht hin. Wir assen was kleines und schauten uns (von aussen) das Banff Spring Hotel an, welches aus den gleichen Gründen wie das in Lake Louise gebaut wurde.

Danach fuhren wir Bei bestem Wetter auf dem alten Highway zurück nach Calgary und hatten das Glück, unterwegs noch ein paar Rocky Mountain Sheep zu sehen. In Calgary gingen wir in die Old Spaghetti Factory Nachtessen. Dabei stellte sich heraus, dass unsere Bedienung Debora vor 17 Jahren aus dem Raum Zürich mit den Eltern nach Calgary ausgewandert ist. Ich konnte mich aber nicht daran erinnern, sie einmal in einer Auswanderersendung auf RTL2 gesehen zu haben.