Um 8:00 wurden wir sanft getötet. Das ist dem Handy von Woody zu verdanken, welches als Weckton „Killing me softly“ abspielt. Nach der Morgenwäsche und dem packen des Koffers ging es zum Frühstück. 9:00 is breakfast-Time, nicht früher. Dafür wurden wir mit einem english breakfast beschenkt, welches alle Köstlichkeiten der englischen Küche zu präsentieren wusste: Böhnchen, Spiegelei, Speck, Würste und Toast. Beim Auschecken erfuhren wir, dass wir momentan die einzigen Gäste im Hotel waren. Aber im Sommer sind sie schon ausgebucht!
Der Stadtbus brachte uns zum Flughafen bzw. in die Nähe desselbigen. Die öV-Anbindung des Blackpooler Flughafens ist alles andere als optimal. Da wird sich wohl die Taxi-Vereinigung mit Erfolg gegen eine Verbesserung des Bus-Angebotes gewehrt haben… Am Flughafen haben wir bei AVIS unseren Mietwagen abgeholt. Es handelte sich um einen Peugeot 207. Aber irgendwas fehlte dem Franzosen. Das Steuerrad! Woody hat aber eine grosse Erfahrung im Fahren von andersgestrickten Autos und kann diesbezüglich schon Hunderte von Meilen vorweisen. So übe ich mich als Beifahrer, Kartenleser, Linksvortrittbeobachter und Radiosenderauswähler und lasse den Woody fahren.
Wir fuhren über die Autobahn Richtung Süden, liessen Städte wie Liverpool und Manchester rechts und links liegen und fuhren Richtung Wales (Wahlspruch: „Y Ddraig Goch ddyry cychwyn“ – Der rote Drache rückt vor). Alle Schilder sind in Wales einerseits englisch aber auch walisisch angeschrieben. Und wenn man diesen Text genauer anschaut kann man sich vorstellen, das walisische Geschäftsbriefe in Word wohl dauernd rot unterwellt sind – oder die Rechtschreibeprüfung ist ausgeschaltet…
Wir fuhren immer tiefer in die bergige Gegend von Wales. Porthmadog war unser Etappenort und dort wollten wir mit der Ffestiniog Railway nach Ffestiniog fahren. Leider rechte es zeitlich nicht, den Zug zu erwischen. Und da auf dieser Strecke auch nicht grad ein Halbstundentakt als Grundangebot gilt, schauten wir einen kurzen Moment ein bisschen belämmert aus der Wäsche.
Plan B war jedoch schnell zur Stelle: die wunderschöne malerische Strecke am Folgetag bereisen und dafür heute den uns entgangenen Zug mit dem Auto einholen und ein paar nette Bilder dieses Zuges schiessen. Gesagt – getan. Und so begleiteten wir den Zug auf seiner Fahrt nach Ffestiniog und schossen hier und da ein paar Bilder. Auch ein Halt im Bahnhof von Ffestiniog lag drin und dort konnten wir uns davon überzeugen, dass hier die Liebe zum Detail wirklich innigste gepflegt wird. So bleibt uns die Vorfreude auf die Fahrt am morgigen Tag!
Die Weiterfahrt zu unserer „Wales-Basis“ in Llandudno führte uns durch eine malerische Gegend mit vielen Schafen. Mich dünkt, dass sich die Macher von „Shaun the sheep“ hier inspirieren liessen…
Das Hotel in Llandudno ist wunderbar und an der Reception versprachen sie uns sogar eine „Guten Schlaf-Garantie“. We will see… Gute Nacht!