Heute wollten wir es noch einmal wissen: ab auf den Snowdon, der mit 1085 m höchste Berg von Wales und England! Und das mit der einzigen Zahnradbahn von Grossbritannien, der Snowdon Mountain Railway.

So kurz nach halb elf trafen wir in Llanberis ein und wollten natürlich so schnell wie möglich auf diesen Wunderberg. Am Schalter sagte man uns, dass Tickets für den nächsten verfügbaren Zug um 13:30 verkauft werden. Sie habe aber noch zwei Restplätze für den 12:00-Zug, welcher wegen eines Lokdefektes von heute morgen erst um 12:30 fahren werde aber man soll sich um 12.15 bereithalten. Ein bisschen viel Information in einer Fremdsprache – zum Glück war die Sprache nicht walisisch…

So schlugen wir uns die Zeit bis zur Abfahrt noch um die Ohren und standen schön brav pünktlich bereit, um in den Zug einzusteigen. Zu unserer Enttäuschung war jedoch keine Dampflok am Zug, sondern eine dröhnende Diesellok… Heute war scheinbar nur eine Dampflok im Einsatz, alle anderen sind offenbar defekt. Sollen sie doch bitte zum Material Sorge tragen, schliesslich wurden die Loks mehrheitlich 1896 in der Lokfabrik Winterthur gebaut…

Das Reiseprogramm auf den Snowdon sieht so aus: 60 Min mit dem Zug hoch, 30 Min Aussicht geniessen und dann wieder 60 Min runter. Das Programm ist so straff definiert, da die Züge in der Regel keine Restkapazitäten haben, um die Reisenden irgendwann wieder runterfahren zu lassen. Mein Platz der Hinfahrt wird also auch auf der Rückfahrt wieder von mir belegt. Die Kapazität der Züge ist mager: alle 30 Minuten fahren bis zu zwei Züge auf den Berg (wie auf dem Brienzer Rothorn etwa). Jede Lok kann einen Wagen stossen, welcher 56 Sitzplätze aufweist. Das heisst max 224 Ausflügler pro Stunde können auf diesen Berg. Da sieht man plötzlich, dass unsere Wartezeit gestern und heute eigentlich schon zum Voraus klar gewesen wäre. Die können gar nicht mehr Kunden befördern und unsere Erwartungen waren ein bisschen zu hoch…

Dafür war die Aussicht schön, fast hätten wir nach Irland sehen können. Schuld am „fast“ war Kachelmann, nicht Fielmann… Und nochmals: Wales ist äusserst lieblich und schön, was uns von dort oben noch einmal bewiesen wurde.

Nach diesem Ausflug führen wir zurück nach Llandudno. Dort wollten wir quasi zum Dessert das Great Orme Tramway ausprobieren. Der Great Orme ist der Hausberg Llandudnos, das Tramway ist ähnlich gebaut wie die Cable Cars in San Francisco: die Seilbahn verkehrt in der Strasse und schaut wie ein Tram aus alter Zeit aus. Aber auch hier hatten sie technische Probleme: er wisse noch nicht, ob er für die nächste Fahrt Tickets verkaufen kann, denn es gebe ein Problem, sagte uns der Billettverkäufer.

Wir warteten die Lösung des Problems nicht ab und fuhren mit dem Auto auf den Great Orme. Vom Auto aus konnten wir die technisch interessante Bahn beobachten – für eine Fahrt mit der Bahn wäre es ziemlich kalt gewesen, da die Fahrzeuge offen sind und die Temperatur wieder mal gesunken ist.

Das Nachtessen gab es wieder beim Italiener „Casanova„, der von Indern geführt wird. Auch dieses Mal assen wir wieder prima!

Der Tag aus Woodys Sicht

 
Fahrt von Llandudno nach Llanberis:

Fahrt von Llanberis auf den Snowdon