Donnerstag, 5. August 2010: Our location: North Pole

Heute verliessen wir die Gegend um Denali und fuhren Richtung Fairbanks. Die Strecke führte durch die Hügel Alaskas, links und rechts Wald, mal ne Aussicht auf das Tal, und immer wieder Strassenbaustellen. Teilweise mussten wir fast 20 Minuten vor einem Flagman warten. Bei der ersten Baustelle waren wir das erste Fahrzeug in der Warteschlange und kamen mit dem Flagman ins Gespräch. Er sei aus Healy, noch nie im Ausland gewesen und gehe im Winter nach Australien Freunde besuchen. Und dann hat er uns noch erzählt, wie man auf der Jagd einen Elch ausnimmt. Tja, man kommt so ins Gespräch, wenn man wegen einer Baustelle warten muss…

Unser erster Etappenort heute war Nenana. Dieser Ortsname war dafür verantwortlich, dass wir heute dauernd das Lied Nah Neh Nah von Vaya Con Dios in den Ohren hatten. Warum grad Nenana? Zum Einen, weil hier 1923 der „Goldene Nagel“ als Zeichen der Fertigstellung der Alaska Railroad eingeschlagen wurde, andererseits wollten wir an der Das StativNenana Iceclassics teilnehmen. Dies ist nicht irgend ein lokales Hundeschlittenrennen sondern eine Lotterie. Es geht darum zu erraten, wann im Frühling das Eis auf dem Tanana-River bricht. Um dies zu messen, wird ein Stativ auf das Eis gestellt, welches über ein Seil mit einer Uhr verbunden ist. Bricht das Stativ ein, wird die Uhr angehalten. Und wer den Tag und die Zeit vorausgesagt hat, hat das ganze Geld der Lotterie gewonnen. Dieses Jahr brach das Eis am 29. April um 9:06 und Chris Arnold, Donna Smith und Alison Foley konnten sich die Summe von $ 279’030 teilen. Wir haben ein paar Voraussagen getroffen und warten nun auf die Eisschmelze 2011 im Tanana-River.

Nach dem Abstecher in die Metropole Nenana fuhren wir weiter Richtung Fairbanks. Kurz vor dieser Grossstadt (immerhin 30’000 Einwohner und eine Universität) kamen wir an einer Stelle vorbei, wo man die seit Mitte Juni 2010 wütenden Waldbrände sehen konnte. Vor Fairbanks nahmen wir auch den Rauchgeschmack wahr, der in der Luft lag. Wir fuhren weiter und richteten uns auf dem Campingplatz „Santaland“ im Dorf North Pole ein. Wie man unschwer erahnen kann, ist in diesem Ort alles auf Weihnachten eingestellt (es geht ja nur noch 141 Tage…). Sogar die Strassenlaternen sehen aus wie überdimensionierte Candysticks. Auch die Strassennamen erinnern eher an die Zeit vor dem Jahreswechsel, z.B. Snowman Lane oder Santa Clause Lane. Natürlich hat es auch ein Santa Clause House, wo man das ganze Jahr Weihnachtsdekorationen kaufen kann (schön oder kitsch). Santa ClausTäglich ist auch der Santa Claus anwesend, der einem auf die Schoss nimmt, ein hohohoooo von sich gibt und schöne Weihnachten wünscht (witzig war die Szene mit dem kleinen Mädchen, welches er auf der Schoss hatte und nach seinen Wünschen gefragt hatte. Ein Brüderchen hätte es gerne, meinte die kleine Prinzessin. Und Santa antwortete: „I will see what I can do for you!“. Die Mutter, die daneben stand, hat die Gesichtsfarbe kurzerhand auf ‚rot‘ gewechselt…).

So haben wir Weihnachten am Nordpol – mitten im Sommer, mitten in Alaska.

Tagesstrecke siehe hier

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