Als ob wir von Bern nach Solothurn gewandert sind… Also, wir haben das schon gemacht, aber nicht in einem Aufwisch…

Das öV-Unternehmen RBS hat entlang ihrer Strecke von Bern nach Solothurn einen Wanderweg ausgeschildert, welcher von Stadt zu Land zu Stadt führt. Wir haben diese Strecke abgelaufen, aber natürlich nicht auf einmal. Die ganze Strecke zu wandern würde rund 9:30 Stunden dauern. Und ist nicht sooo easy zu machen.

Der RBS empfiehlt für diese Wanderung 4 Etappen:

  • Bern – Zollikofen
  • Zollikofen – Jegenstorf
  • Jegenstorf – Bätterkinden
  • Bätterkinden – Solothurn

Wir haben die Wanderung in drei Etappen gemacht, indem wir die beiden ersten Etappen kombiniert haben.

1. und 2. Etappe: Bern – Jegenstorf (Samstag, 16. Juni 2012)

Der ausgeschilderte Wanderweg beginnt bei der Endstation der Tramlinie 9 von Bernmobil, am Guisanplatz. Macht das Sinn? Auf den ersten Blick hat der Guisanplatz keine Gemeinsamkeit mit dem RBS vorzuweisen. Auf den zweiten Blick erinnert man sich daran, dass die Bahnlinie der ehemaligen Vereinigten Bern – Worb – Bahnen VBW von Bern nach Worb beim Kornhausplatz gestartet ist und bis zum Guisanplatz die Gleise der städtischen Tramlinie mitbenützt hat. Die VBW wurde von einigen Jahren mit der Solothurn – Zollikofen – Bern – Bahn zum RBS fusioniert. Und somit kann man sagen, dass dieser Teil der Stadt Bern sehr wohl was mit dem RBS zu tun hat. Zudem führen mehrere Buslinien des RBS in diesem Quartier vorbei

Der Weg führt entlang der viel befahrenen Papiermühlestrasse, zur Linken das Fussballstadion des BSC Young Boys, das Stade de Suisse, zur Rechten die Allmend, welche heute einerseits als Parkplatz dient, aber auch als polysportive Wiese von verschiedenen Sportarten benützt wird. Als wir dort vorbei gingen, waren grad zwei Softballteams daran, den Sieger des Spiels zu küren. Nach einigen Metern kommt man beim grössten unterirdischen Verkehrskreisel der Schweiz vorbei, welcher die Wankdorfkreuzung entlastet. Als wir durch gingen, war der Kreisel noch nicht ganz in Betrieb und die Fussgänger mussten einen grossen Umweg machen. Ende 2012 sollte der Kreisel in Betrieb sein und für die Fussgänger hoffentlich eine bessere Querungsmöglichkeit der Kreuzung ermöglichen. Nach der Kreuzung geht es durch eine Allee. Rechterhand sieht man den jüdischen Friedhof. Am Ende des Friedhofs verlässt man die Hauptstrasse und geht durch den Schermenwald, bis man dann irgendwann in Ittigen am Bahnhof eintrifft. Wir überqueren die Gleise und gehen geradeaus die Strasse hoch. Der Weg führt nun durch ein Quartier mit Einfamilienhäusern und man kann gut sehen, dass dies keine billige Wohnlage ist.

 

 

 

Danach überqueren wir den Schlupf, welcher im Prospekt als „Passübergang“ angegeben ist. wir sind nun auf 630 Metern, der Anstieg ist aber einfach machbar und keine grosse Schwierigkeit. Wir sehen nun die Autobahn A1 in ein paar hundert Metern Entfernung und die Raststätte Grauholz. Ein paar Schritte später muss man im Wald links halten, damit man den Bahnhof Zollikofen erreicht. Dies wollten wir nicht und wir nahmen den Weg rechts, welcher unter der Autobahn hindurch zum Grauholzdenkmal führt. Dieses erinnert an die Schlacht am Grauholz, welche am 5. März 1798 geschlagen wurde. In diesem Wald haben wir sogar eine Blindschleiche gesehen, welche vor uns blind vorbeigeschlichen ist. Ja, solche Dinger sieht man im Wald halt öfter als in der Stadt.
Von dort aus gingen wir nach Moosseedorf, durch das Dorf hindurch in die Nähe des Westufers des Moossees.

 

Wir gehen der nicht viel befahrenen Strasse entlang und überqueren mithilfe der grossen Brücke die Autobahn A6, welche nach Biel führen würde, das Dorf Wiggiswil. Dies ist ein klasssisches Bauerndorf, leider haben wir nicht einmal ein Restaurant gefunden um einzukehren…

 

Ausserhalb Wiggiswil kommen wir an einem Flugplatz vorbei. Aber keine Angst. Hier heben keine Airbusse ab, und wenn doch, dann sind sie x-mal verkleinert. Es handelt sich hier um einen Modellflug-Flugplatz. Ich war überrascht, wie leise die kleinen Modellflieger sind. Habe immer gemeint, dies seien grosse Lärmschleudern…

 

 

Nach ein paar Kilometern erreichten wir Jegenstorf. Im Löwen gab es zuerst ein paar kühle Getränke, denn die Strecke war teilweise an der prallen Sonne und dies hat uns durstig gemacht…

Nach Hause fuhren wir – natürlich mit dem RBS.

 

3. Etappe: Jegenstorf – Bätterkinden (Sonntag, 4. September 2011)

Die Anreise nach Jegenstorf erfolgt natürlich mit dem RBS. Jegenstorf haben wir schnell hinter uns gelassen und rasch befindet man sich auf der weiten Ebene zwischen Jegenstorf und Grafenried. Teilweise befindet man sich auch im Wald. Zur Rechten hat man die Bahnlinie von Bern nach Solothurn, wo recht oft die Züge durchfahren – aber das tun sie leise…

 

 

Wir gehen durch Grafenried und dann weiter nach Büren zum Hof. Man wandert abwechslungsweise entlang von Feldern, Hornusserplätzen und im Wald. Höhe Schalunen hat es zu regnen begonnen, so dass wir uns kurz einen Moment in der Wartehalle am Bahnhof einen Rast gegönnt haben. Wir haben aber ursprünglich die Option „prima Wanderwetter“ gewählt, so dass es einen Moment später schon wieder trocken war.

Der Rest der Strecke nach Bätterkinden bring keine grossen Schwierigkeiten mehr, so dass man rasch am Bahnhof ist. Der RBS bringt uns von hier alle 30 Minuten wieder zurück nach Bern.

4. Etappe: Bätterkinden – Solothurn (Sonntag, 6. Mai 2011)

Nachdem man beim Bahnhof angekommen ist, geht man durchs Dorf. Kurz vor der Brücke über die Emme geht es links und man ist nun im Wald und geht entlang der Emme. Nach ein paar Kilometern kommt ein Aufstieg auf die Höhe über der Emme. Dieser ist kurz und man gewinnt auch dank der Treppen, die dort vorhanden sind, rasch an Höhe.

Der Weg durch den Wald ist angenehm und man hat zwischendurch auch die Möglichkeit, zwischen den Bäumen hindurch übers Tal der Emme zu schauen. Auf der Höhe von Gerlafingen verlässt man die Höhe, geht hinunter nach Biberist und überquert die Bahngleise des RBS. Danach gibt es einen kleinen Aufstieg (wo es kurz aber heftig geregnet hat…) und man ist wieder im Wald. Nach der Durchquerung des Waldes kommt man schon zu den ersten Häusern von Solothurn und kurzum ist man beim Bahnhof.

Wir empfehlen, nicht grad sofort den nächsten Zug Richtung Bern zu nehmen, sondern noch einen Moment in der Altstadt von Solothurn zu verweilen. Solothurn hat einiges zu bieten und es lohnt sich, den Weg über die Aare anzuhängen und irgendwo einzukehren.

Von Solothurn aus kann man mit dem öV in alle Richtungen weiterfahren – also nicht nur nach Bern.