Sonntag, 22. Juli 2012: Jetzt geht’s den Mücken an den Kragen!

Was für eine Nacht! Erholt, entspannt und trockenen Zeltes bzw. Zeltinhaltes erwachen wir heute Morgen gegen 07:00 Uhr. Reissverschluss auf, Flip-Flops an, Insektennetzreissverschluss wieder zu und auf zu einer ersten Pinkel-Tour. Erste verschlafenen Campergestalten aus den Lagern „Zelt-Camper“ und „Mobile-Home-Camper“ kreuzen den Weg. Einzig im Sektor der fix eingemieteten Camper mit Saisonstellplätzen ist noch alles ruhig. Aber die sind ja auch top eingerichtet.

Gerade als wir beide wieder zurück in den Schlafsäcken sind, verschwindet die Sonne. Der Wetterexperte an meiner Seite – er hat den „Fensterplatz“ im Zelt inne – konstatiert das unverzüglich und gibt die Prognose ab, dass wohl in Kürze mit Regen zu rechnen ist. Also los, aufgestanden. Wir schicken uns an, Schlafsäcke, Mätteli, Kissen und Zelt auszulüften und zu verstauen. Klappt alles wunderbar, wenn nicht diese Moskitos ihren Bedarf an Frischblut unbedingt an uns stillen möchten. Es ist wahnsinnig: Die Tiere nehmen uns richtig in Beschlag. Vor allem Martin kriegt wieder mal sein Fett ab. Zwischendurch erinnert er mich an bayerische Schuhplattler. Dauernd schlägt er auf Waden, Schenkeln, Armen und Kopf mit den blossen Händen Mücken ins Nirvana. Nachdem wir unsere Zeltutensilien verstaut haben, gelangt zum ersten Mal in diesen Ferien die Mückengift-Vakuum-Pumpe zum Einsatz. Die grössten Stiche werden so gerade schon mal behandelt. Ich habe einen Stich auf der Stirne abbekommen. Es gibt einen Buggel in der Grösse eines 20-Rappen-Stückes! Das sind echte Mücken-Biester.

Martin geht im Shop auf dem Zeltplatz frische Brötchen holen und deckt sich bei dieser Gelegenheit gleich mit einem Anti-Mücken-Spray und zwei Anti-Mücken-Armbändern ein. Sowie wir diese erstanden haben, sind die Mücken verschwunden. Bevor wir frühstücken, erledigen wir noch die Morgentoilette. Die Duschen sind geräumig, sauber, geheizt und verfügen über keine Zeitschaltung, so dass man in Ruhe duschen kann. Zum Zmorge gibt es Rühreier mit Tomate, Mohnbrötchen, Nektarinen und Kaffee. Wir geniessen die Mahlzeit, die wir unter der morgendlichen Sonne einnehmen.

Ein grosses Dankeschön an dieser Stelle an Andrea und Christoph für die zur Verfügung gestellte Campingausrüstung und die guten Tipps. MERCI!

Kurz vor 11:00 Uhr verlassen wir den Campsite und machen uns weiter auf den Weg Richtung Norden. Wir fahren in Richtung Bastad. Die Kleinstadt auf der Björe-Halbinsel ist die Tennis-Hauptstadt von Schweden und auch Station der ATP- und WTA-Tour. Zufällig findet gerade heute der Final des diesjährigen Turniers statt. Wir fahren aber weiter. Nördlich von Bastad beginnt die Riviera Schwedens: Traditionsreiche Badeorte wie Falkenberg und die Spa-Kapitale Varberg säumen mit langen Sandstränden die Westküste. Als Schwedens Traumstrand gilt übrigens Tylösand in der Nähe von Halmstad. Dem Städtchen Halmstad statten wir einen kurzen Besuch ab (Marktplatz mit Brunnenskulptur „Europa mit dem Stier“, Rathaus und dem Fachwerkhaus Tre Hjärtan (Drei Herzen) aus dem 15. Jh.) bevor wir uns auf den Weg nach Tylösand machen.

Am Dünenstrand von Tylösand versteckt sich der angesagteste Nachtclub der schwedischen Westküste: Leifs Lounge, betrieben von Per Gessle, seit den 1980ern Songwriter und Sänger des legendären Pop-Duos „Roxette„. Wir setzen die Reise fort, fahren auf der Autobahn an Falkenberg vorbei und durchqueren anschliessend kurz Varberg. Wir haben uns entschieden, heute bis Göteborg durchzufahren, was wir auch tun.

Nach ein paar Anlaufschwierigkeiten (es gibt sehr viele Einbahnstrassen und unser Navi hat Schweden nicht im Sortiment) gelangen wir zu unserem „Daheim“ für die nächsten zwei Tage, dem Radisson SAS Scandinavia (Zimmer 144). Wir beziehen das Zimmer, parken das Auto und machen uns dann direkt auf Richtung Vergnügungspark Liseberg. Zu dieser Attraktion rattert uns ein Oldtimer-Tram. Liseberg ist eine Mischung aus Chilbi und Kultur mit Achterbahnen, Karussells und Konzertbühnen. Als erstes „ziehen wir uns eine Achterbahn rein“. Haben Spass, kreischen laut mit und folgen dem Motto von King Julian aus den Madagaskar-Filmen: „Hoche die Arme! Es ist viele lustiger, Maurice, wenn du die Arme hoche hebst!“

 

Fast an jedem zweiten Stand gibt es eine „Zwirbelete“, bei der man eine megagrosse Packung einer Schoggi-Spezialität gewinnen kann. Uns zwei fallen sofort die 2kg-Packungen Toblerone auf. Wir kaufen 5 Zahlen für die online-Zwirbelete und: mit der Nummer 62 gewinnt Martin zwei Kilos Toblerone! Wir haben Spass an diesem Moment. Wir essen im Liseberg-Park noch etwas zu Abend und möchten uns eigentlich noch ein Showprogramm ansehen, das wir dann aber nach etwas fünfzehn Minuten Show sein lassen, weil es wieder zu regnen beginnt. In aufgeräumter Stimmung verlassen wir mit unserer Toblerone den Liseberg und machen uns mit dem Tram auf den Weg zurück zum Hotel. Guet Nacht!

 

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