„It’s a quarter after one, I’m a little drunk and I need you now
Said I wouldn’t call but I lost all control and I need you now
And I don’t know how I can do without
I just need you now“
Noch klingen die letzten Töne des genial interpretierten Songs „Need you now“ in unseren Ohren nach. Wir sind immer noch ganz hin und weg vom Konzert der US-Band „Lady Antebellum“. Ein tolles Erlebnis – das Konzert in einer Location vergleichbar mit dem Bierhübeli – war total stimmungsvoll und voller Charme. Begeistertes Publikum, eine Band, die sichtlich Spass hatte an ihrem Auftritt und viele gute Country-Rock-Songs. Der bekannteste mit dem Titel „Need you now“ war im Jahr 2010 auch in der Schweizer Hitparade und hat uns auf unserer grossen zweimonatigen USA-Reise begleitet. Deshalb ist dieses Lied mit endlos vielen schönen Erinnerungen verbunden. Schön, dass wir dieses Konzert in Göteborg miterleben durften. Es hat sich absolut gelohnt, noch einen Tag länger in Götenburg zu bleiben. Denn: Heute war der perfekte Sommertag! Kurze Hose bzw. Röckli und leichtes Schuhwerk war angesagt. Sogar auf dem Rückweg vom Konzert durch den Trädsgardföreningens-Park (dieser grenzt fast an unser Hotel, so dass wir 15 Minuten nach Konzertende, nach einem kurzen Spaziergang durch den Park, schon im Hotel eingetroffen sind) brauchten wir noch keinen Pulli überzuziehen. Traumhaft.
Mit einem gemütlich-genussreichen Frühstück sind wir in den Tag gestartet. Danach ging’s auf Richtung Kronhus. An der Kronhusgatan wurde 1643 bis 1653 das ehemalige Zeughaus erbaut, heute Göteborgs ältestes erhaltenes Haus. Im Reichssaal wurde 1660 der fünfjährige Karl XI. zum König ausgerufen. In den niedrigen Häuschen rund ums Kronhus verkaufen Kunsthandwerker ihre Arbeiten (Glas-, Ton- und Lederwaren, Holzspielsachen und Chocolade). Auch ein hübsches Hofcafé lädt zum Verweilen in dieser ruhigen Oase ein – fernab der Hektik in den nur wenige Schritte entfernten Shopping-Passagen.
Zu Fuss geht’s weiter zu den Packhuskajen und der Hafenpromenade entlang bis zur Oper von Göteburg. Von dort haben wir einen guten Blick auf das am gegenüberliegenden Hafenrand stehende rot-weiss gestreifte Hochhaus Utkiken – im Volksmund „Lippenstift“ genannt.
Mit dem Tram geht’s wieder zurück zum Kungsportsplatsen. Wir wollen eine Sightseeing-Tour per Boot machen. Rasch zwei Tickets gekauft und schon geht es los, wir „stechen“ in den Kanal (Paddan Sightseeing). Bei der Durchfahrt unter zwei Brücken (Käsehobel und Coiffeur genannt) werden wir aufgefordert, uns auf den Schiffsboden zu knien, damit wir die Köpfe nicht anschlagen. Ist ein witziges Bild, wenn sich alle Reisenden unter den engsten Platzverhältnissen auf den Boden werfen. Die auf den entsprechenden Brücken stehenden Personen lassen sich das Sujet der Schiffsreisenden auf allen Vieren jedenfalls nicht nehmen. Nach rund 50 Minuten kehren wir wieder an den Ausgangspunkt der Tour zurück. Dies ohne Beulen.
Ein weiteres Göteburg-Highlight erwartet uns im Trädsgardföreningens-Park. Mit seinen grossen Rasenflächen, dem Duftgarten, Cafés und alten Holzpavillions gehört der 1842 eröffnete Park zu den schönsten Parkanlagen Europas. Sehenswert ist das historische Palmenhaus und das Rosarium (Rosen, Rosen, Rosen … von unbeschreiblicher Blüten- und Duftpracht). Und in eben diesem Trädsgardföreningens-Park werden auch Konzerte – wie heute Abend „Lady Antebellum“ veranstaltet.
Bevor wir uns zum Konzertort begeben, essen wir noch eine Kleinigkeit am Kungstorget hinter den Saluhallen. In dieser Markthalle gibt es eine Vielzahl von Früchte-, Gemüse-, Fisch- und Feinkostständen. Leider wird die Halle im Moment gerade renoviert, so dass nur an wenigen Ständen Waren feil geboten werden. Nach dem Essen unternimmt Martin noch eine kleine Reise mit dem Oldtimer-Liseberg-Tram während dessen ich noch ein bisschen Lädele gehe. Um 18.00 Uhr treffen wir im Hotelzimmer und machen uns „konzertfertig“.