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Pünktlich verliess unser EasyJet-Flug die Calvin-Stadt Genève und steuerte über die Alpen in Richtung Süden. Catania war das Flugziel und der Pilot fand den Flughafen ohne Probleme. Jüre hatte unsere Plätze so vorreserviert, dass wir auf der linken Seite Fensterplätze geniessen konnten. Der Ätna war jedoch ein bisschen im Dunst verhüllt, so dass wir ihn nur erahnen konnten.

Nach der Landung haben wir rasch unser Gepäck bezogen und den Bus ins Zentrum gesucht. Die Linie 457 war am Ende des Terminals anzutreffen und der Chauffeur wollte grad losfahren. Zeit für einen Billettkauf blieb nicht, und der Chauffeur wies uns mit ein paar typisch italienischen Handzeichen und einem Wortschwall, dem ich „Maaaaa“, „cheeeeee“ und „biglietto“ entnehmen konnte, an, einzusteigen. So fuhren wir recht kostengünstig in die Stadt und schafften es sogar, bei der richtigen Haltestelle auszusteigen. So ohne Linienplan und Stationsansage ist es eine Lotterie, an der richtigen Stelle den Haltewunschknopf zu drücken. Zufällig befand sich die Haltestelle gegenüber unserem Hotel.

Unser Hotel, das Grand Hotel Excelsior, heisst so, weil es ein grosses Hotel ist. Beim Eintreten schmeckte man den typischen Duft von Reinigungsmitteln – sauber soll es sein, und auch so riechen…

Nach ein paar Minuten im Zimmer gingen wir wieder auf den Bus und fuhren wieder Richtung Flughafen. Dieses Mal hatte der Chauffeur Lust, uns ein Billett zu verkaufen. Natürlich mit einem Zuschlag. Aber € 1.60 für die Fahrt zum Flughafen sind für unserein doch noch recht günstig.

Beim Flughafen probierte ich, bei einem Warenautomaten eine Flasche Mineralwasser zu kaufen. € 2 eingeworfen und dann kam im Display der Text „Fuori servizio“. Üble Masche oder versteckte Kamera? Übrigens fuhren wir zum Flughafen, um ein Auto zu mieten. Wir haben kurzfristig noch beschlossen, zum Ätna zu fahren. Sämtliche Autovermieter waren in zwei Containern ausserhalb des Flughafens angesiedelt. Avis, Budget und Hertz hatten längere Warteschlagen zu verzeichnen. So wählten wir eben den Schalter der Hollywood Rental Cars aus. Dieser obskure No-Name-Anbieter gab uns einen Wagen für € 40 pro Tag. Nicht schlecht, der Preis. Die Kreditkartengarantie für das € 300-Deposit wurde noch old-fashioned mit einem Ritsch-ratsch-Kreditkartenabzug durchgeführt. Der Tank sei nur halbvoll. Ich soll ihn einfach wieder halbvoll zurückbringen. Vertrag unterschrieben – und der Fiat Panda gehört für einen Tag uns. Und wer weiss, vielleicht haben wir ihn ja auch gekauft… Bei der Fahrzeugübergabe waren alle Schäden auf dem Protokoll vermerkt. Vorne Stossstangen eingedrückt, Beule Fahrertür, Heckscheibe verkratzt, hinten Stossstange zerkratzt… Die Kratzer auf der Hintertür waren jedoch nicht vermerkt. Auf meine Intervention hin hat der Vermieter uns mit ein paar typisch italienischen Handzeichen und einem Wortschwall, dem ich „Maaaaa“, „cheeeeee“ und „questo vediamo domani. Sono qui domani e vogliamo regolarlo domani“ entnehmen können, dass wir dies dann morgen regeln.

 

Nun, dieser Fiat Panda war für meine Verhältnisse ein Kinderspielzeug (im Verlaufe der Mietdauer hat sich dann noch herausgestellt, dass dieses kompakte, kleine Fahrzeuge auf den engen Dorfstrassen durchaus seine Trümpfe ausspielen kann). Längere Zeit mussten wir pröbeln, wie man die Türen von innen verschliessen kann. Schliesslich wollen wir uns nicht an einer Ampel ausrauben lassen…

Den Weg vom Flughafen in die Stadt haben wir heute nun schon zum dritten Mal gemacht, so waren wir rasch durch Catania durch auf der Autobahn Richtung Messina. Irgendwo bogen wir ab in Richtung „Etna“. Die Strasse wurde teilweise richtig schmal, führte durch unbekannte Dörfer und immer weiter in die Höhe Richtung Ätna. Zwischendurch machten wir Stopps, um die Aussicht Richtung Meer oder Richtung Ätna zu geniessen. Die Strasse führte durch Lavafelder, teilweise hatte es auch Lavaasche auf der Strasse. Auf einer Nebenstrasse zu einem Aussichtspunkt war die Strasse sogar komplett von Lavaasche überdeckt, so dass man wie auf Sand fuhr.

Die Strasse brachte uns von Meereshöhe auf 1982 müM zum Rifugio Sapienza. Mittlerweile war es kurz vor 18:00 Uhr und die Touristen haben das Rifugio Sapienza mehrheitlich verlassen. Auch der Sessellift in Richtung Ätna-Krater fuhr nicht mehr. Wir haben uns für einen kurzen Spaziergang zu den Silvestri-Kratern entschieden. 1892 gab es dort einen Vulkanausbruch und heute können die verschiedenen Krater besichtigt werden. Auf dem Mond muss es wohl ähnlich aussehen…

 

Wir verliessen das Rifugio und fuhren auf einer anderen Strasse wieder talwärts. Unterwegs sind wir noch in einem Restaurant eingekehrt und haben fein Znacht gegessen. Da die Rechnung nur handgeschrieben auf einem Notizzettel geschrieben war und keinen Stempel aufwies, wissen wir nicht, wie das Lokal hiess. € 40 für 2 Personen mit Vorspeise und Wein ist jedoch ein sehr guter Preis 🙂

Unsere Fahrt zum Ätna:

Später am Abend fuhren wir talwärts, irrten durch Catanias Einbahnstrassen und fanden recht zufällig unser Hotel…

Und morgen früh werden wir wieder an den Flughafen fahren, vorher noch den Panda mit Diesel füttern (halbvoll) und dann bei der Mietstation erfahren, ob wir nun einen italienischen Kleinwagen gekauft haben und ob das bereits bezahlte Deposit für eine Familienfeier verwendet wurde.

 

Jüres Tag

Flug von Genève nach Catania

Fahrt vom Flughafen zum Hotel

 

Nachtrag vom 14. Mai 2013:

Die Auswertung der GPS-Daten hat ergeben, dass wir beim Flug auf Catania die Insel Giglio überflogen haben. Dies ist die Insel, vor der am 12. Januar 2012 das Kreuzfahrtschiff Costa Concordia auf Grund lief, leck schlug und direkt vor den Hafen von Porto trieb, wo es kenterte, teilweise sank und mit etwa 65 Grad Schlagseite liegen blieb. Wenn wir vom Flugzeug aus nicht den Blick auf Festland gerichtet hätten, wäre das Wrack vom Flugzeug aus wohl zu sehen gewesen, wie das Satellitenbild von Google zeigt.

Costa Concordia schläft