Immer schön höflich und korrekt soll dieser Reiseblog sein. Drum kann dieses Wort hier nicht geschrieben werden. Aber hier wird es viel gebraucht. Und auch in den nächsten Tagen soll es oft zum Zug kommen. So liessen wir es Tag werden, genossen das Frühstück in unserem Hotel und verbrachten die Zeit ein wenig mit Lesen.
Am frühen Nachmittag gingen wir hinaus. Wir wollten die Gezeiten der Nordsee einmal live erleben. Im Tiden-Kalender haben wir gesehen, dass um 16:06 Uhr Niedrigwasser sein soll. Wir gingen also an den Strand und gingen an den Ort, wo wir gestern Abend waren. Aber dort war weit und breit kein Wasser mehr zu sehen. Das Ufer fanden wir dann ca 200 Meter weiter weg. Es war richtig eindrücklich, das Ganze mal live zu sehen. Das freigelegte Land war teilweise trocken, teilweise noch feucht und oft auch mit vielen Muscheln ab Boden versehen. Hier kommen nun die Wattwanderer zum Zug. Am Besten barfuss, oder mit Gummistiefeln, lässt sich das Watt wunderbar erwandern. Vor Allem barfuss ist es eine echte Erholung für die Füsse, wenn einem der Schlick zwischen den Zehen durch hochkommt. Ja, und vielleicht ist auch ein Krebs dabei, den einem zwickt… Das ganze Vorgehen mit der Ebbe ist wirklich speziell, man kann förmlich sehen, wie sich das Wasser immer mehr zurückzieht. Allerdings hat das Wandern im Watt auch Gefahren: Wenn man die Zeiten der Flut nicht kennt kann es sein, dass man die Orientierung verliert. Oder ein Priel den trockenen Rückweg ans Festland abschneidet. Priele sind „Wasserreste“, welche nach dem Rückzug des Wassers übrigbleiben und je nach Struktur des Bodens zwischen ein paar Zentimetern oder ein paar Dutzend Zentimeter tief sein können. Aber die Orientierung verlieren? Gaht's no? Ich weiss doch, wo das Ufer ist, ich kann mich ja orientieren… Im Prinzip ja, aber… Wenn Dunst oder Nebel ist, sieht man das Land nicht. Wenn ich mich in einer Senke befinde, sehe ich das Ufer nicht mehr und ich kann mich nicht mehr an markanten Bauten am Ufer orientieren. Nachstehendes Panoramabild kann dies verdeutlichen:
Hier sieht man kein Ufer mehr, man weiss nicht mehr, wo man sich befindet… Also ohne Respekt und Vorbereitung auf eine Wattwanderung zu gehen ist lebensgefährlich. Oder man bucht eine geführte Wattwanderung, wo einem zusätzlich noch die Besonderheiten des Watts erklärt werden. Das Watt ist übrigens UNESCO Weltnaturerbe und ist als „Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer“ gekennzeichnet. Bekannt sind natürlich die Wattwürmer. Wikipedia sagt hier „In der breiteren Öffentlichkeit zählt er zu den bekanntesten Tieren des Watts, was insbesondere an seinen allgegenwärtig scheinenden charakteristischen Kothaufen im Watt liegt.“ Den Wurm sahen wir nicht (der ist im Sand drin eingebuddelt), aber die Kothaufen, die sahen wir. Zuhauf (im wahrsten Sinn des Wortes). Und da läuft man dann auch barfuss drauf. Aber es soll gut für die Haut sein… Und erst wenn man seine nackten Füsse über den Schlick und Schmödder des Watts getrieben hat, dann ist man ein Friesenjunge oder ein Friesenmädchen…
Wie anfänglich erwähnt war das Wetter nicht besonders. Und es hat gewindet. Und es war kalt. Und wir barfuss in diesem Zeugs… Da bot es sich an, dass wir nach dieser Wanderung die Wellnessanlage im Hotel benützt hatten, um wieder ein bisschen die eigene Körpertemperatur zu erhöhen, so in die Richtung von wenig unter 37 Grad…
Als wir wieder einigermassen warm hatten, gingen wir ins Zentrum zum Nachtessen. Heute testeten wir Restaurant #4 in der Hitliste von Tripadvisor: Das Restaurant Friesenkate („Nein, wir nehmen keine Karten. Nur Barzahlung“). SPO war heute ziemlich ausgestorben und wir fanden problemlos Platz in diesem Restaurant. Wir trugen unseren Teil zur Überfischung der Weltmeere bei und bestellten Fisch. Es war lecker. Und jetzt sind wir froh, wieder im warmen Hotel zu sein. Morgen kann es wettertechnisch interessant werden. Der Deutsche Wetterdienst meldet (Auszug): „Der Nordwestwind weht stark, an der See auch stürmisch. Verbreitet sind Wind- oder Sturmböen, an der Nordsee auch schwere Sturmböen zu erwarten. In der Nacht zum Donnerstag lockern die Wolken weiter auf und es ist meist trocken. Die Temperaturen gehen auf Werte um 5 Grad zurück. Der Nordwestwind nimmt ab, dreht auf West und weht mäßig, an der See noch frisch.“ Schaunmer mal…
Friesenjung' – gesungen von Otto
Ihr trinkt Kaffee'
ich trink tee bei mir
Die Frühstückseier eß ich weich,
Ich bin nur ein kleiner Friesenjunge
und ich wohne hinterm Deich!
Ja Ostfriesland ist ein schönes Land,
wie die Schweiz und Österreich,
denk dir nur einmal die Alpen weg,
was da bleibt das ist mein Deich.
(ohho)
Bin ein Friesenjung,
bin ein kleiner Friesenjung
und ich wohne hinterm Deich.
(everybody here we go)
(ohho)
Bin ein Friesenjung,
bin ein kleiner Friesenjung
und ich wohne hinterm Deich.
Kommt ein Mädchen aus dem Sachsenland,
sagt Herr Oddo ich will ma nach Frangreisch
ay ich zeig dir meinen Eifelturm
denn der steht gleich hinterm Deich.
(ohho)
Bin ein Friesenjung,
bin ein kleiner Friesenjung
und ich wohne hinterm Deich.
(everybody here we go)
(ohho)
Bin ein Friesenjung,
bin ein kleiner Friesenjung
und ich wohne hinterm Deich.
Es kommen alle Mädchen,
in das Friesenstädtchen,
weil sich diese Reise lohnt,
denn da wohnt der Eine,
ihr wisst schon wen ich meine,
Na nun sag schon entlich wer da wohnt!
Otto (Jaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa)
From Jamaica came's the reggy Girl,
smoke a big joint is what she like.
I say marioana is no good for you
lets smoke the grass from our Deich.
(ohho)
Bin ein Friesenjung,
bin ein kleiner Friesenjung
und ich wohne hinterm Deich.
(everybody here we go)
[Zuschauer]
(ohho)
Bin ein Friesenjung,
bin ein kleiner Friesenjung
und ich wohne hinterm Deich.
(one more time mit Licht Licht)
(ohho)
Bin ein Friesenjung,(ahhh)
bin ein kleiner Friesenjung
und ich wohne hinterm Deich.
(Everybody here we go)
(ohho)
Bin ein Friesenjung,
bin ein kleiner Friesenjung
und ich wohne hinterm Deich.
Wir Ostfriesen können jeden Tag,
vor und hinter jedem Deich.
Doch wenns richtig mal zur Sache geht,
werden nicht nur die Knie weich.(hey)
(ohho)
Bin ein Friesenjung,
bin ein kleiner Friesenjung
und ich wohne hinterm Deich.
(everybody here we go)
(ohho)
Bin ein Friesenjung,
bin ein kleiner Friesenjung
und ich wohne hinterm Deich.