Der Tag war noch jung, als wir aufstanden. Sehr jung. Gestern war der längste Tag, dann war das die kürzeste Nacht. Ja, sie war sehr kurz. Um 6:32 fuhr der Zug nach Zürich zum Flughafen. Eingecheckt hatten wir schon, nun mussten wir nur noch das Gepäck abgeben. Dann ging's zum Gate A66 und von dort weiter nach Hamburg. Heute sollte die von den Arbeitskollegen organisierte Reise mit dem Luxusliner Queen Mary 2 starten. In unserem Büro, dem OCP, gibt es eine „Kulturagenda“, wo rund monatlich Reisen, Treffen oder Ausflüge ausgeschrieben werden, wo man mitmachen kann – oder auch nicht. Die Kreuzfahrt mit der QM2 war ein Highlight, welches es nicht zu verpassen galt und so waren wir natürlich mit von der Partie.
Nach der Ankunft in Hamburg fuhren wir zum Hafen, wo wir von Karin und Roland abgeholt wurden. Die U-Bahn-Station befand sich bei der Hafencity, dem neuen (und scheinbar teuren) Stadtteil Hamburgs. Das Gepäck konnten wir im Hotel einstellen, wo Karin und Roland übernachtet hatten und so gingen wir mit ihnen noch ein bisschen durch die Stadt. Ein interessanter Stadtteil entsteht hier, mit einem spannenden Mix zwischen Geschäfts- und Wohnhäusern. Aber auch viele Grünflächen finden sich hier. Es hatte recht viele Leute in diesem Quartier und rund um die angelegte QM2 hatte es viele Stände und Ausstellungszelte. Die QM2 ist ein in Hamburg sehr beliebtes Schiff und so gibt es immer grossen Trubel, wenn dieses Kreuzfahrtschiff in Hamburg ankommt. Und heute besuchte die QM2 Hamburg seit der Jungfernfahrt 2004 bereits zum 30. Mal. Und das war ein Ereignis. Wir assen eine Kleinigkeit und um 14:00 Uhr trafen wir in der Nähe der Queen Mary 2 die restlichen Teilnehmenden. Wir waren total 14 Personen, die sich auf die grosse Reise begaben.
Nach den Treffpunkt machten wir uns auf zum Cruise Center, wo wir aufs Schiff einchecken konnten. Die Schlange war lang und man hatte den Eindruck, dass alle Gäste zur gleichen Zeit aufs Schiff wollten. Als wir an der Reihe waren mussten wir zuerst auf einem Fragebogen angeben, ob wir ansteckende Krankheiten oder Durchfall haben (wenn ja, hätte man von einer kostenlosen medizinischen Untersuchung profitieren können) und konnten unsere Kreditkarte angeben – so geht das Bezahlen an Bord leichter… Danach ging's durch die Sicherheitskontrolle und schon bald waren wir auf der Rampe hoch zum Schiff. Vorher gab es noch eine Begrüssungsfoto vor einem Schwimmring mit der Aufschrift „Queen Mary 2„. Dieses Foto wird man dann später zu einem massiv überteuerten Preis im Fotoladen auf dem Schiff kaufen können.
Dann waren wir auf dem Schiff. Wir begaben uns sofort in die Kabine, welche sich auf Deck 12 befand. Unser Gepäck war noch nicht eingetroffen, so dass wir uns zuerst auf dem Balkon bequem machten und die offerierte Flasche Champagner öffneten. Auf dem Wasser gab es sehr viele Hafenrundfahrtschiffe, welche mit ihren Gästen an der QM2 vorbeischipperten und uns gewinkt haben. Irgendwann traf dann das Gepäck ein, welches wir sofort auspackten und dann machten wir uns auf einen ersten Schiffsrundgang. Unterwegs trafen wir immer wieder Leute aus unserer Gruppe.
Um 17:00 Uhr haben wir uns alle getroffen und uns auf die Kai-seitigen Kabinen verteilt, um die Abfahrt des Schiffes mitzuerleben. Und erst jetzt sahen wir, dass sich die Anzahl der Zuschauer im Hafen vervielfacht hatte und sich die Abfahrt der QM2 zu einem veritablen Volksfest entwickelt hat. Nicht nur die Gäste der QM2 wurden mit kleinen Fähnchen ausgerüstet, auch die Zuschauer an Land hatten Fähnchen, welche bei unserer Abreise geschwenkt wurden. Die Abfahrt wurde zu einem Riesenspektakel, welches wir so noch nie erlebt hatten. Dieses Schiff hat einen Mythos, der die Leute anzieht. Und es ist verständlich, die QM2 ist halt einfach ein schönes Schiff.
Auf Kreuzfahrtschiffen isst man etappenweise. Wir waren in der ersten Etappe dran und hatten um 18:30 zu Tisch zu sein. Mehrere Gänge, feines Essen, gutes Trinken… So kann man es sich an Bord auch gutgehen lassen. Das Tagesprogramm sah noch eine Vorführung an Bord vor, in welcher die „Rockafellas“ einen Auftritt hatten. Oder dann ein Besuch am Mitternachtsbuffet? Oder Einen im Golden Lion Pub schnappen gehen? Oder, oder, oder… Oder einfach ins Bett. Wir waren todmüde und schliefen rasch ein.