Wunderbar haben wir in Rolands Home geschlafen. Und das uns servierte Frühstück verhalf uns zu einem tollen Start in den Tag.

Am Vorabend hatten wir geplant, um 9:00 Uhr Richtung Flughafen zu fahren, und genau um 9:00 verliessen wir die Einstellhalle. Roland brachte uns netterweise zum Flughafen und wir genossen es, standesgemäss chauffiert zu werden… Roland brachte uns auf dem Weg durch die Stadt zum Flughafen, etwas, was man an einem Sonntag morgen problemlos wagen konnte, ohne in den Stau zu kommen. Wir sahen all die Schönheiten Zürichs, wie z.B. der See, die Uni-Umgebung, aber auch die weniger schönen Seiten von wilden Campings anlässlich der Streetparade, Heimkehrer von den After-Hour-Parties (wenn es den überhaupt Heimkehrer waren) und noch recht viel Dreck, der von der Strassenparade herrührte. Keine halbe Stunde später waren wir am Flughafen, wir verabschiedeten uns von meinem Bruder und gingen zum Check-in. Da wir uns für einmal Business-Class geleistet hatten, konnten wir ohne Wartezeit direkt zum Schalter gehen. Das Schalterfröillein war sehr freundlich und checkte uns rasch ein. Eine lange Zeit hingegen benötigte das „Interview“: Haben Sie das Gepäck selber gepackt? War Ihr Gepäck unbeaufsichtigt? Haben Sie von jemandem einen Gegenstand zum Transport entgegengenommen? Nachdem wir die Fragen ehrlich und quasi mit Blut unterschrieben beantwortet hatten, durften wir unsere Boarding Karte entgegennehmen und Richtung Gate gehen. Wir hatten genügend Zeit, um noch in die Lounge zu gehen. Aus meiner Erfahrung wusste ich, dass sich die Lounge der Star Alliance beim Dock Midfield bei den E-Gates befand. Wir brachten sämtliche Sicherheits- und Passkontrollen hinter uns und fuhren mit dem Bähnlein zu den E-Gates. Die „Panorama-Lounge„, welche Sicht auf Flugfeld und Berge bietet, fanden wir rasch. Allerdings wurden wir nicht reingelassen, da die „United“, mit welcher wir flogen, in dieser Lounge keinen Zutritt hatte. Die Lounge der United befinde sich wieder am „Festland“, bei den A-Gates… Nun, um zurückzufahren reichte die Zeit nun definitiv nicht mehr und statt gediegen in der Lounge zu sitzen kauften wir am Kiosk halt ein paar Caramel und lutschten diese…

Die Boarding-Zeit schritt heran und wir konnten ziemlich rasch einsteigen. Aber auch hier galt es, zuerst die richtigen Antworten zu geben, bevor man am „Zerberus“ vorbei kam. Nein, wir haben nach dem Check-in von niemandem mehr was entgegen genommen. Auch tragen wir keine Sprengstoffgürtel an unserem Körper, das wäre schlicht zu warm an diesem Tag… Nun kam der Moment, wo wir das Flugzeug besteigen durften, wo wir auf unseren Sesseln Platz nehmen durften und wo wir noch vor dem Abflug Champagner, Weisswein, Orangensaft oder Wasser serviert bekamen. Dieser Platz ist nun also auf dem Flug von Zürich nach Washington für rund 9 Stunden unsere Heimat… Wir genossen den Flug in der Business-Class in vollen Zügen. Wir genossen jeden einzelnen Gang, der uns sehr aufmerksam serviert wurde und genossen es, auch mal den Sitz waagerecht zu stellen und zu dösen. So kamen einem die 9 langen Flugstunden nicht mal so lang vor und einen Abschlusshappen vor der Landung später kamen wir schon in Washington an. Die Immigration überstanden wir recht schnell, Frau Officer Hu stellte weniger Fragen als Frau Stankovic in Zürich beim Check-in. Päng, und so hatten wir den Stempel im Pass und durften einreisen. Anschliessend holten wir das Gepäck ab, gingen durch den Zoll und gaben es für die nächste Etappe wieder auf. Vor dem Weiterflug nach San Francisco lag noch kleiner Abstecher in die Lounge drin, so dass wir zumindest einmal ein Lounge-Feeling geniessen konnten.

Der Weiterflug nach San Francisco fand nicht in der Business-Class, sondern in der First-Class statt. US-Airlines kennen auf Domestic-Flügen keine Business-Class. Was hier aber nach weiss-nicht-wie-toll tönt, ist eigentlich ein Downgrad, die Sitze sind weniger bequem, man hat weniger Platz und Alles in Allem wirkt das Ganze ein bisschen old und runtergef*piep*. Aufgewertet wurde es hingegen durch die Möglichkeit, TV live zu sehen, etwas, was wir schon mal auf einem Flug von Calgary nach Toronto machen konnten. So konnte ich auf einem Sportsender die Fussballspiele LA Galaxy – AC Milano und Chelsea FC – Real Madrid reinziehen. Zeit genug war ja… Die innere Uhr zeigte mittlerweile schon weit nach Mitternacht und wir probierten, nebst Fussball schauen und essen noch ein bisschen zu schlafen.

Irgendwann kamen wir in San Francisco an. Der Anflug zum Flughafen führte über ein Gebirge, die Sicht war ausgezeichnet und man konnte fast jede Grasnarbe auf den Gipfeln sehen, so klar war die Sicht. Aber kaum ging es in Richtung San Francisco und die Bay Area kam Nebel auf. Typisch für diese Gegend, und auch typisch für mich. Sehr gerne möchte ich mal die Golden Gate Bridge ohne Nebel sehen. Ob es auf dieser, meiner dritten Reise, der Fall sein sollte? Das Flugzeug hatte den Anflug über das Meer und landete wohl auf der gleichen Piste wie das Asiana-Flugzeug, das vor einigen Wochen beim Anflug auf SFO zerschellt ist. Als Reisender soll man sich nicht zu viele Gedanken machen und ich verdrängte den Gedanken, dass hier was passieren könne. Und schon setzten wir seidenfein auf und konnten kurzum aussteigen.

Der bereits im Vorfeld gebuchte Transfer ins Zentrum klappte ausgezeichnet und rund 23 Stunden nachdem bei Roland der Wecker läutete waren wir im Hotel. Und wir waren froh, dass das reservierte Zimmer bereit war und dass wir rasch ins Bett konnten. Schafe mussten wir keine zählen. Wir wären wohl nur bis „3“ gekommen. Gute Nacht 🙂