Wir lassen's gemütlich angehen heute und gehen erstmal im Hotel-Restaurant frühstücken. Wir erhalten einen Tisch mit sea front view zugewiesen, was wir zu schätzen wissen. Gestärkt und voller Tatendrang machen wir uns – nicht wie ursprünglich geplant in Richtung Vulkan Haleakala -, sondern auf den Weg nach Lahaina. Die Autofahrt ist kurzweilig und führt durch verschiedene Landschaftsarten (Zuckerrohrfelder, Waldzonen à la Jura, karge Wiesen) und zu einem guten Teil direkt entlang des Pazifiks. Die öffentlichen Strände sind gut besetzt. Überall hat es Familien, die Barbecues veranstalten auch einzelne Fischer mit grösseren „Batterien“ an Angelruten, zahlreiche Surfer und sogar eine Hochzeitsgesellschaft machen wir aus. Das Leben lebt sich hier in Maui am Strand. In Lahaina finden wir sofort einen Parkplatz und machen uns auf, das Städtchen zu erkunden. Ein hübscher Ort zeigt sich uns, der ein wenig an die gepflegten Küstenstädte von Neuengland erinnert: graue Schindelhäuser mit weissen Lattenzäunen und Dachterrassen. Etliche Lokalitäten sind als historische Bezirke geschützt. Dort, wo einst Schiffsausrüster und Rumkneipen standen, sind in die wettergezeichneten Holzhäuser rund um die Front Street Geschäfte, Galerien und Verpflegungslokale eingezogen. In unserem Reiseführer steht: „Hinter dem Lahaina-Courthouse kann man unter den weit ausladenden Zweigen des angeblich grössten Banyanbaumes in den USA spazieren gehen. Vielleicht findet hier sogar gerade ein Kunstmarkt statt.“

Wir schlendern durch die Strassen und auf der Höhe des Baldwin Home hören wir Musik. Wir folgen der Klangspur und landen – ohne es zu wissen – auf dem Platz mit dem grossen Banyanbaum, auf dem gerade ein Kunstmarkt abgehalten wird. Aber für uns viel eindrücklicher ist das Konzert, das dort gleichzeitig stattfindet. Ungefähr 50 Kinder, jedes mit Ukulele musizieren auf dem Platz. Als wir ankommen, singt eine blonde Teenagerin ein Lied und begleitet sich dabei selbst auf der Ukulele. Unvergesslich schön. Wir setzen uns auf die unter dem Banyanbaum bereit gestellten Stühle und lauschen den Klängen, die uns sehr bewegen. Der Banyanbawum ist wirklich riesengross und wir können bei bestem Willen nicht ausmachen, wo der Ursprungs-Baum steht. Aber das spielt auch keine Rolle, viel wichtiger ist, dass er schön Schatten spendet und den Platz zu einem Ort zum Verweilen macht. Wir geniessen das Konzert bis zum Schluss und singen beim T-E-Q-U-I-L-A-Lied (der Dirigent spricht das Wort nur in einzelnen Buchstaben aus; vor Kindern, die noch nicht 21 Jahre alt sind, dürfen keine alkoholischen Getränke erwähnt werden :-)), das kurzum zum Aloha-Lied umfunktioniert wird, kräftig mit.

Die Begeisterung ist gross. Wäre die Ukulele ein Instrument für uns?

Danach machen wir uns auf den Weg zurück zum Auto. In einem Schmuckgeschäft kauft mir Martin eine Kette mit kleinem Schildkröten-Anhänger aus Weissgold. Wir haben schon in den letzten Tagen immer wieder Ausschau noch so einem Schmuckstück gehalten, werden hier in Lahaina überraschend schnell fündig. Mahalo, lieber Martin, für diese schöne Erinnerung in Schmuckform.

Danach fahren wir weiter nordwärts, um am Kapalua Beach / DT Flemings Beach Park noch ein wenig schnorcheln zu gehen. Als wir am öffentlichen Strand ankommen, stellen wir fest, dass wir es mit einer recht rauen See zu tun haben. Hohe Wellen schlagen an den Sandstrand und wirbeln den Sand meterweit ins Meer hinein. Nicht unbedingt ideale Sichtverhältnisse sind die Folge. Zudem hat es am Nordende der Buch einige grüne Sea-Turtles, die wir nicht unnötig stören wollen. So entscheiden wir uns nach einem ersten kurzen Schnorchelgang, die Tiere von Land aus zu geniessen, was ebenfalls sehr schön ist.

Wunderbare Kundeninformation :-)

Später im Nachmittag kehren wir ins Hotel zurück, wo wir uns den Sand vom Körper duschen und uns ausgehfertig machen. Die Erlebnisse des Tages haben uns hungrig gemacht. Wir gehen wieder ins Longhi's essen. Beide nehmen wir noch einmal das gleiche Fisch- bzw. Fleischgericht, einfach weil's so gut war. Nach dem Essen kehren wir ins Hotel zurück. Kurze iPad-Einlage und gute Nacht John-Boy.