Wir liessen es heute ruhig angehen und schliefen aus. Gegen Mittag machten wir uns auf die Jagd nach einem Frühstück und erinnerten uns an ein Restaurant, in welchem wir vor 2 Jahrenauch schon gegessen hatten. Das Oeb (keine Ahnung, wieso das so heisst…) fanden wir auf Anhieb. Da es nun in Tripadvisor als Restaurant #4 von 2180 in Calgary verzeichnet ist, konnten wir uns nicht einfach hinsetzen sondern mussten anstehen und warten, bis wir dran waren. Da nach 20 Minuten der Magen immer mehr knurrte, und weit und breit keine Chance auf einen Platz auszumachen war, gingen wir zwei Blocks weiter ins Diner Deluxe. Das Essen war äusserst lecker und auch dieses Lokal ist eine Hingehempfehlung. Leicht irritiert haben uns die beiden Damen an unserem Tisch, welche Flip-Flops trugen… Ok, heute ist es ein bisschen wärmer, aber so -8°C sind es immer noch. Ein Hauch von kanadischem Frühling und es werden grad Flip-Flops angezogen? Wir fragten natürlich nach, und der Grund für die Flip-Flops sind nicht die paar Sonnenstrahlen, sondern die Pedicure, die heute Mittag gemacht wurde – und nun wollen sich die Damen den Nagellack nicht ruinieren…
Wir verliessen das Lokal und fuhren zu den Sprungschanzen im Westen der Stadt. An diesem Ort hatte 1988 während den Olympischen Spielen Mati Nykänen im Skisprung drei Mal Gold geholt. In Erinnerung blieb uns allen aber eigentlich Eddie the Eagle, der kurzsichtige Engländer, der vor Allem durch seine Hüpfer bekannt wurde. Die Sprungschanzen sind das Wahrzeichen des Canada Olympic Park, in welchem heute auch Ski gefahren werden kann, aber auch Bob und Rodeln kann man (wenn man es kann…).
Nach einer kurzen Besichtigung des Bobtrainings gingen wir zu den Sprungschanzen. Die grosse Schanze ist seit einigen Jahren nicht mehr in Betrieb, die kleineren sind noch aktiv, wenn auch nicht mehr sehr aktiv. Trotzdem gingen wir zu grossen Schanze und zu unserem Erstaunen war die Türe unten offen und wir konnten mit dem Lift ganz nach oben fahren. Oben wurden wir von der Security empfangen, welche uns erklärt hatte, dass wir hier nicht rauf dürfen. Dem Charme von Roland ist es jedoch zu verdanken, dass uns die indischstämmige Security-Frau einen Moment gewähren liess, so dass wir das wunderbare Panorama von dort oben einige Momente kostenlos geniessen konnten. Und sie konnte dafür ihr Mittagessen, ein stark riechendes Curry, und ihr Telefongespräch weiter geniessen. Win-win, sagt man doch dem, oder?
Danach fuhren wir noch ein bisschen zum shoppen, welches aber nicht so ergiebig war und lümmelten anschliessend noch ein bisschen zu Hause rum. Am späteren Abend meldete sich der Hunger und wir fuhren in die Old Spaghetti Factory. In diesem Laden isst man immer prima zu einem vernünftigen Preis. Nach gefühlten 100 Besuchen in diesen Lokalen über all die Jahre war es nun das erste Mal so, dass das Essen nicht grad der Hammer war. Streichresultat. Anschliessend ging’s ins Cowboys, einem Country Saloon. Bei einem Bier mussten wir feststellen, dass wir wohl die Eltern der übrigen Besucher hätten sein können und gingen weiter ins Ranchmans, wo wir auch schon waren. Und was wir hier erlebt hatten, ging in die Kategorie „Never seen before“: Tanya Ryan spielte mit ihrer Band barfuss wunderbare Musik. Dies ist aber nicht ein „never seen before“ wert, sondern dass plötzlich die ganze Tanzbühne bei einem Tanz angefangen hat, Linedance zu machen. Alle den gleichen Tanz, alle zusammen. Dies kannte ich bisher nur aus Musikfilmen aus den späten 80er/frühen 90er Jahren, als plötzlich sehr viele aus dem nichts heraus mit tanzen begonnen hatten. Und nun das -Wirklich ein wunderbares Spektakel, das man erlebt haben muss!