Ausser ausschlafen.
Wir starten irgendwann, die Sonne stand schon hoch, in den Tag. Eine Kirchenglocke läutete 12:00 Uhr, als wir das Frühstück beendet hatten. Wir gingen am gleichen Ort essen, wo wir gestern Znacht gegessen hatten. Der Kellner hat gemeint, wir seien Hotelgäste und hat aus diesem Grund kein Kassabon gedruckt. Dies gab bei der Bezahlung Probleme. Wir können nur gegen ein Ticket bezahlen. Uns war es eigentlich egal, den Preis fürs Essen hatten wir berechnet und sind kopfrechenmässig auf den gleichen Betrag wie der Kellner gekommen. Wir haben dann irgendwie bezahlt. Aber dem Kellner war es nicht recht, dass wir kein Ticket erhalten haben…
Danach gingen wir auf den Markt, welcher sich ausserhalb der Stadtmauern befindet. Fisch, Fleisch, Käse, Gemüse und Früchte waren im Angebot. Tomaten, so gross wie kleine Melonen (he, cooler Vergleich 🙂 ), Kartoffeln, so gross wie Kokosnüsse, Himbeeren, welche schon von weitem rochen, und, das habe ich persönlich noch nie gesehen, frisch gepflückte Walderdbeeren. Also die, die man vielleicht zu Hause mal am Waldrand trifft, man davon schnaust aber nicht sicher ist, ob nicht vielleicht ein Hund drüber gebieselt hat. Also diese Walderdbeeren werden hier in Gläsern verkauft. 5 € das Glas. Ich konnte nicht widerstehen. Ich konnte auch bei den Himbeeren nicht widerstehen, und auch nicht bei den Nektarinen („yes, yes, from Montenegro“. Ich glaube er hätte dies auch geantwortet, wenn ich gefragt hätte, ob diese garantiert aus biologischem Anbau mit Nachhaltigkeitszertifikat sind. „Yes, yes, from Montenegro“). Bettina konnte bei einer Tomate nicht widerstehen, welche unglaublich gross war.
Mit den gejagten Früchten und dem Gemüse im Gepäck gingen wir zu unserem Appartement. Vor dem Stadttor wurden wir von „mobilen Reiseberatern“ abgefangen, welche uns eine Schifffahrt in der Bucht von Kotor schmackhaft machen wollten. Abfahrt in 15 Minuten… Da wir heute sowieso eine Aktivität unternehmen wollten, gingen wir rasch nach Hause um die Einkäufe zu deponieren und dann wieder vors Stadttor, um den „mobilen Reiseberatern“ mitzuteilen, dass wir nun gerne eine Fahrt mit dem Schiff unternehmen möchten. Da kam bei den Einheimischen einen Moment so was wie Panik auf, denn scheinbar war das Schiff schon am Ablegen begriffen. Eine Frau rannte mit uns über die Strasse zum Kai, aber das Ausflugsschiff war schon abgefahren. Umkehren wäre sicher möglich gewesen, aber das Schiff war auch voll, wir hätten wohl keinen vernünftigen Platz mehr gehabt.
Dabei hätten wir doch sooooo gerne was unternommen 😉 Da bleibt als Alternative nur das gestrige Programm: von der Hitze fernbleiben und dem Schatten entlang gehen. Also zuerst zum Restaurant in unserer Nachbarschaft, dann ins Appartement und frische Walderdbeeren degustieren. Ein bisschen lesen, ein bisschen dösen, der Musik von draussen zuhören, den anderen Geräuschen… Und plötzlich ist es Abend und es ist Zeit fürs Nachtessen.
Die Auswahl an Restaurants ist gross, und wir nahmen in der Pizzeria Sara Platz. Auf Tripadvisor Patz 62 von 71 Restaurants in Kotor. Nicht so schlecht, aber auch nicht grad der Hammer. Das Kafi gab es dann wieder im Astoria, wo wir schon gefrühstückt hatten. Auch zu später Stunde war noch der selbe Kellner im Dienst, der schon am Morgen da war. Er entschuldigte sich noch einmal fürs fehlende Ticket… 🙂
Zur Feier des Tages (oder so) hatte ich Lust auf einen Schnaps. „I take a Schnaps, a local one“. Mal schauen, was sie da bringen. „Rakija Loza“ stand auf dem Ticket. Und der war so was von stark, dass sich meine Eingeweide grad ein bisschen streckten und kurz darauf wieder in die vorherige Lage kamen. In anderen Ländern gibt es so was sicher mit Rezept…