Nach dem Frühstück, das wir wieder auf der Terasse geniessen konnten, fuhren wir mit dem Tram ins Zentrum. Das Zagreb Eye, einer Aussichtsplattform, welche von der 16. Etage eines Bürogebäudes eine wunderbare Aussicht auf das Zentrum und die Umgebung bietet, war unsere erste Etappe. Nach diesem Abstecher ging es die Ilica entlang. Die Ilica ist mit 5.66 km eine der längsten Strassen Zagrebs. Und scheinbar die teuerste. Und somit die Einkaufsstrasse schlechthin, wie die Werbung uns Touristen weismachen will. Aber ein Shoppinggefühl will sich bei uns nicht zwingend einstellen. Es hat sicher ein paar nette Shops, aber schon ein paar hundert Meter später ist die Ilica nichts anderes als eine gewöhnliche Strasse. Und auch die Häuser nehmen mit der Grösse der Distanz zum Zentrum in ihrer Schönheit ab.
Von der Ilica aus zweigt eine Sackgasse ab, an deren Ende sich die Standseilbahn zur Oberstadt befindet. Diese Bahn ist die wohl kürzeste der Welt, ist sie grad mal 66 m lang. Aber auf dieser Strecke werden stattliche 30.5 m Höhe überwunden, was man sonst zu Fuss machen würde. In unserer „Zagreb-Card“ ist die Fahrt inbegriffen, sonst wären 4 Kuna (70 Rappen) fällig gewesen. Die Bahn fährt alle 10 Minuten, man hat aber die Möglichkeit, eine Extrafahrt zu verlangen, welche dann 20 Kuna kostet (urgent ride). Oben angekommen befindet man sich im historischen Teil der Stadt, wo sich auch Regierungsgebäude und Botschaften befinden. Gleich bei der Bergstation hat es eine Terasse, wo man einen Blick auf die Unterstadt geniessen kann. Natürlich kein Vergleich zum Zagreb-Eye…
Von hier ist es nicht weit zur St. Markus-Kirche, welche mit ihrem farbigen Dach auffällt. Durch verschiedenfarbige Ziegel hat man 1880 zwei Wappen ins Dach gekriegt. Links befindet sich das Wappen von Kroatien, Dalmatien und Slawonien, rechts das Zagreber Stadtwappen. Gelungene Idee, diese Wappen.
Von diesem Ort geht man durch eine Nebenstrasse duch das Steinerne Tor (Kamenita Vrata). Eigentlich nix spezielles, einfach ein Durchlass durch die Häuser durch. Wenn man jedoch näher kommt, sieht man in diesem Tor bzw. im Durchgang eine Kirche. Es hat eine Art Altar, wo Leute davor beten, aber auf der anderen Strassenseite befinden sich auch Kirchensitzbänke. Das Tor ist der letzte Teil der ehemaligen Stadtbefestigung aus dem 13. Jahrhundert. Ein Brand zerstörte 1731 einen Grossteil der Nachbarhäuser, wobei nur ein Bild der Maria mit Jesuskind am Tor der Legende nach unbeschädigt blieb. Daraufhin wurde das Steinerne Tor zu einer kleinen Kapelle umgebaut.
Anschliessend gingen wir in die Unterstadt und gönnten uns hier und dort ein Kaffee und shopten auch noch ein paar Dinge. Die geshopten „Trophäen“ brachten wir am späteren Nachmittag ins Hotel. Von hier aus brachen wir am Abend auf zum Nachtessen. Wir steuerten die Kneipenstrasse an und blieben beim Restaurant Agava hängen. Hier genossen wir ein wunderbares Znacht mit einem ausgezeichneten kroatischen Wein, begleitet von einem perfekten Service. Kein Wunder, ist dieses Lokal bei Tripadvisor so weit oben klassiert. Auch die Lage des Lokals trägt das Seine dazu bei: man kann von der Terasse aus dem Treiben auf der Kneipenstrasse zusehen. Sehen und gesehen werden, ist das Motto.