Mittwoch, 20. August 2014: Damen- und Herren-Programm

Wir lassen es heute sehr gemütlich angehen. Fast zu gemütlich. Wir müssen uns kurz nach 10.00 Uhr sputen, ums noch ans Frühstücks-Buffet zu schaffen. Da zu diesem Zeitpunkt im Hotel die Orangen „alle“ waren, gab’s keinen frisch gepressten Orangensaft mehr. Tja, the early bird catches the worm!

Gestärkt und voller Tatendrang brechen wir anschliessend auf in unseren letzten vollen Zagreb-Tag. Wir fahren mit dem Tram in die Innenstadt, wo wir anschliessend mit dem Tram Nr. 8 in die nähere Zagreber-Agglomeration fahren. Von dort geht’s anschliessend mit dem Tram Nr. 15 auf eine kurze Überland-Tramfahrt. Etwa 10 Minuten dauert die Fahrt bis zur Endstation. Das Geleise liegt komplett in der Wiese verlegt, links und recht der Fahrstrecke wuchern Sträucher und Büsche und wischen das uralte Tatra-Tram sauber. Die Wagen sind wirklich uralt. Die Fenster können noch aufgeschoben werden und der Fahrer kann die Türen auch bei laufender Fahrt öffnen. Wir bleiben an der Endstation sitzen und fahren gleich wieder zurück. Vor der Rückfahrt mit dem Tram Nr. 8 in die Stadt gibt es noch einen Fotostopp. Martin will all die schönen (uralten, alten und modernen) TATRA-Tram-Kompositionen festhalten.

Auf dem früheren „Platz der Republik“ in der Stadtmitte angekommen, trennen sich unsere Wege. Heute gibt’s getrenntes Damen- und Herren-Programm.

Martin macht sich auf den Weg zu einem Barber-Shop, um sich wieder mal rasieren zu lassen. Im Austausch mit der Barbierin erfährt er viele interessante Dinge. Das Barber-Experience fällt aber von der angewandten Technik bis zum Ergebnis mittelmässig aus. Wenigstens hat er keine Schnittwunden… (PS: auf den Shop ist Martin durch ein Youtube-Video gekommen. In diesem Shop war er, rasiert hat aber die Tochter, die den Shop in dritter Generation führt).

Auch so was gehört ins Museum. Ist aber nicht von Tesla

Danach macht er sich auf den Weg ins Technik-Museum. Auch hier hält sich die Begeisterung ob der Exponate in Grenzen. Es gibt einiges Interessantes zu sehen aber wie so oft, wurden einfach verschiedene Exponate wild und teilweise begrenzt unterhalten (z.B. Oldtimer mit Plattfuss) zusammen in einen Raum gestellt. Da hat es in einem Raum Flugzeuge, Oldtimer und alte Trams, die dann erst noch aus Dubrovnik kommen. Beeindruckt ist Martin nur vom nachgebauten Bergwerk im Untergrund. Die Führung mit Experimenten zu Nikola Tesla (1856 – 1943) einem Erfinder, Physiker und Elektroingenieur findet in kroatischer Sprache statt, bringt aber ein wenig Action ins Museum. Das Lebenswerk von Tesla ist geprägt durch zahlreiche Neuerungen auf dem Gebiet der Elektrotechnik, insbesondere der elektrischen Energietechnik, wie die Entwicklung des heute als Zweiphasenwechselstrom bezeichneten Systems zur elektrischen Energieübertragung.

Nach dem Museums-Besuch gibt’s für Martin noch Sightseeing by Tram und danach geht’s zurück ins Hotel.

Bei mir ist zuerst etwas Shopping angesagt. Allerdings auf kleiner Flamme. Vielerorts ist noch Sommer-„Popust“ (Schlussverkauf) und es gibt wenig Apartes in den Geschäften und für Winterkleider ist es doch etwas früh … oder etwa nicht …? Ja so ein schönes Kurzmäntelchen kann man ja immer gebrauchen, oder? Danach ist bei mir Sightseeing angesagt. Zuerst geht’s zur Kathedrale und anschliessend auf einen weiteren Altstadtbummel, der mich zum Museum of Broken Relationships bringt. Das Museum der zerbrochenen Beziehungen zeigt Zeugnisse schmerzvoller Trennungen und Relikte verlorener Lieben. Es wurde 2011 mit einem Sonderpreis zur Auszeichnung „Europäisches Museum des Jahres“ ausgezeichnet.

Nach diesem Museums-Besuch mache ich mich auf den Weg zurück zum Hotel. Nach einem Apéro machen wir uns wieder auf den Weg in die Stadt. Weil’s so lecker war, wählen wir nochmals das gleiche Restaurant (Restaurant Agava) wie gestern aus. Auch heute schmecken uns Essen und Wein vorzüglich. Gemütlich lassen wir den Abend ausklingen.

In der Kneipenstrasse

Es ist frisch geworden. Zum ersten Mal seit Tagen brauchen wir wieder Jäckchen und Pullover, um den Abend genussvoll draussen verbringen zu können. Wir kommen trockenen Fusses nach Hause. Doch noch bevor wir einschlafen, entlädt sich ein Gewitter mit allem Drum und Dran. Morgen wird es noch kühler werden.

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