Auch dieses Jahr sind wir unterwegs auf unserer Auffahrtsreise. Teil 3 von 3 quasi. Wir haben uns vor ein paar Jahren gesagt, dass wir mit dem öV von Sizilien ans Nordkap wollen. 2013 fand Teil 1 statt, von Catania nach Bern. Letztes Jahr dann Teil 2 von Bern nach Billund in Dänemark. Und nun dieses Jahr von Billund ans Nordkap.

Pølser!Billund? Der zweitgrösste Flughafen Dänemarks ist nur deshalb so gross, weil er erstens halb Jütland abdeckt, aber auch, weil gleich neben dem Flughafen das Legoland liegt. Von der Schweiz aus gibt es an einzelnen Tagen auch Direktflüge, die jedoch mit unseren Reiseabsichten nicht kompatibel waren. So buchten wir Lufthansa ab Zürich via Frankfurt. Der Flug in der kleinen Boeing in der dritthintersten Reihe war nicht so bequem. Das Flugzeug hatte offenbar Heimweh und war zu früh angekommen. „Zu früh ist auch unpünktlich“ sagte uns der Kapitän und erklärte uns, dass wir nun leider nicht an einem Dock aussteigen können, sondern auf einem Aussenfeld mit einem Bustransfer zum Gate. Offenbar war dies auch für den Flughafen eine Überraschung gewesen und so mussten wir noch rund eine Viertelstunde warten, bis die Treppe am Flugzeug war und auch ein Bus bereitstand. Anschliessend hatten wir eine lange Busfahrt zu absolvieren, kamen am Gate an, suchten das Abfluggate und konnten gleich wieder einsteigen. Natürlich wieder in einen Bus, der uns ans andere Ende des Flughafens brachte. Bis zum Zaun, welcher den Flughafen abtrennt, waren es noch 100 m – also wirklich am Ende des Flughafens…

Bahnhof EsbjergDer Weiterflug nach Billund fand dieses Mal in der zweithintersten Reihe statt und war ebenso unbequem wie der erste Teil. Dafür klappte das Aussteigen in Billund prima und nach einigen Minuten konnten wir auch schon unser Gepäck vom Rollband nehmen. Und gleich nach dem Verlassen des Flughafens sahen wir das erste dänische Highlight: ein Pølsevogn, von welchem wir gleich einen risted Hotdog mit allem nahmen. Nach einigen Minuten kam schon der Bus der Linie 44, welcher uns nach Esbjerg brachte. Dank dem raschen Anschluss am Flughafen auf den Bus hatten wir nun fast zwei Stunden in Esbjerg zu verbringen. Der Bahnhof bot nicht sehr viel, und auf dem Rundgang in die Stadt hatten wir in kurzer Zeit auch sehr viel gesehen. Da wir genügend Zeit und den entsprechenden Hunger hatten kehrten wir auf dem Hauptplatz im Restaurant Dronning Louise ein.

Best Adresse in townAnschliessend gings wieder an den Bahnhof, mit einem Abstecher zu Aldi, um unsere Wasservorräte zu komplettieren. Die Fahrt mit Arriva führte uns nach Vemb. HOer stiegen wir um auf die Lemvigsbanen, eine normalspurige Privatbahn, welche mit älteren Triebwagen die Strecke nach Lemvig – Thyborøn betreibt.

LynetterDie Triebwagen vom Typ Lynette („Blitzchen“) sind eine Fahrt wert: Komfort, wie man ihn heute nicht mehr findet, der Fahrgastraum schön geheizt. Und so ratterten wir im fast leeren Zug in Richtung Lemvig, wo der Zug eine Spitzkehre macht. Scheinbar fährt die letzte Verbindung des Tages nicht durch, so dass wir auf den Zug nebenan umsteigen mussten. Die Fahrt führt durch eine lieblieche Gegend, gleich hinter den Dünen entlang. Das Meer bekommt man leider nicht zu sehen. Und plötzlich ist man in Thyborøn. Kein Bahnhof, sondern einfach ein Perron zum Aussteigen. Wir waren die einzigen Fahrgäste, die um diese Zeit (21:30) aus diesem Zug ausstiegen. Wir waren die einzigen Fahrgäste, die durchs Dorf gingen – an anderen Orten hätten sie die Trottoirs wohl hochgeklappt.

InterieurNach 300 m zu Fuss waren wir schon beim Hotel Seaside angelangt. Die Reception erwartete uns und schloss gleich, nachdem uns die Zimmerschlüssel übergeben wurden. Das Zimmer war eher klein aber gemütlich, und sehr modern eingerichtet. Das Zimmer ging gegen den Hafen. Das Fenster wollten wir jedoch nicht öffnen: Seit wir in diesem Ort angekommen sind, nahmen wir einen penetranten Fischgeruch wahr, der das ganze Dorf umgab. Zuerst dachte ich, ich sei das, aber nein, dieses Mal lag es am Dorf.

Woody erlebte diesen Tag so