Kommt der Geruch von hier?

Morgens gegen viertel vor sieben sind wir aufgestanden, haben geduscht aber der Fischgeschmack war immer noch vorhanden. Das Frühstück war nach dem Motto „klein aber fein“ ein idealer Start in den Tag. Danach gingen wir wieder zum Bahnhof Thyborøn, um erneut den Zug nach Vemb zu nehmen. Es war die erwartet gemütliche Fahrt über Lemvig nach Vemb. Der Zug hatte in Vemb einen längeren Aufenthalt und der Lokführer erklärte uns, dass er nun mit dem Zug in die Werkstatt müsse um zu tanken. Wir dürfen aber gerne im Zug sitzen bleiben. 245.3 Liter Diesel wurden nachgetankt und es ging wieder zurück an den Bahnhof.

Fredrikshavn

In Vemb hatten wir einen knappen Anschluss auf den Arriva-Zug, welchen wir pünktlich erreichten. Weiter ging es nun bis Langa, von dort mit einem Zug der DSB bis Aalborg, wo wir genügend Zeit hatten, im Städtchen was zum Zimittag zu kaufen. Anschliessend gings wieder mit der DSB nach Fredrikshavn. Kurz nach Aalborg befuhren wir dabei die Limfjordsbrücke, welche im Frühling 2012 eine gewisse Popularität erlangte: Damals fuhr ein Frachter in die Brücke und beschädigte diese empfindlich, sodass der Norden Dänemarks über ein halbes Jahr vom Eisenbahnverkehr abgeschnitten war (Bericht und Bilder befinden sich hier).

Skagen

In Fredrikshaven schlossen wir unser Gepäck in ein Schliessfach ein und fuhren anschliessend mit der Skagenbahn nach Skagen. Skagen ist der nördlichste Punkt von Dänemark, dort wo Skagerrak und Kattegat zusammenfliessen (haben wir doch mal in der Schule gelernt?). Wikipedia sagt zu diesem Namen:

Die ins Meer ragende Landschaft gab dem Ort seinen Namen, der sich aus dem altnordischen Wort skaga herleitet (dt. „herausragen“) bzw. vom altdänischen skaghi (dt. „Landspitze“).

Das Dorf ist wirklich hübsch und ist dominiert von niedrigen Wohnhäusern mit ocker verputzten Fassaden und roten Ziegeldächern mit weissen Dachfugen, die Fischern als Landmarken dienten. Getrübt wurde unser Aufenthalt in diesem Dorf nur dadurch, dass nonstop ein heftiger und kalter Wind durch das Dorf zog, welcher uns schon bald in ein Restaurant trieb. Die Reise zurück nach Fredrikshavn führte uns durch eine Dünenlandschaft, in welcher sehr viele Tiere auszumachen waren: Hasen, Rehe aber auch Fasane konnten wir vom Zug aus sehen.

Passerelle über das Hafengebiet

Nach Ankunft in Fredrikshavn holten wir unser Gepäck aus dem Schliessfach und machten uns auf in Richtung Hafen. Die nächste Etappe war die Überfahrt von Fredrikshavn nach Göteborg. Eigentlich ist der Hafen in der Nähe des Bahnhofs, aber für Fussgänger zieht es sich noch, bis man dann wirklich aufs Schiff kann. Highlight war die Passerelle, welche die Fussgänger in etwa 10 Meter Höhe übers ganze Hafengebiet führte. In sicherer Distanz von vielen Lastwagen, welche auf die Fähre verladen werden wollten.

Unser Schiff, die Stena Jutlandica

Mit etwa 12 Minuten Verspätung legten wir kurz vor halb neun ab. Die Fahrt sollte 3 1/2 Stunden dauern und wir starteten die Reise mit einem Besuch am Abend-Buffet. Für etwa 25 Franken konnte man sich durch das Angebot schlemmen und es war wirklich sehr lecker! Mit vollen Bäuchen gingen wir anschliessend auf die Ruhesessel und dösten uns durch die Nacht. Kurz vor Mitternacht kamen wir in Göteborg an und fuhren mit einem Taxi zum Hotel Scandic Europa. Unklar ist, warum sich der Chauffeur nach der Bezahlung so überschwänglich bedankt hatte. Zu viel Trinkgeld gegegben? Umrechnungsfehler von DKK zu SEK? Waren wir die ersten Fahrgäste des Tages? Oder machte er sich über uns lustig… Wir wissen es nicht. Aber dieses Unwissen hinderte uns auch nicht daran, rasch einzuschlafen.

Woody’s Tag lief so ab