Vor rund drei Wochen war ich schon einmal an der EXPO 2015 in Milano (siehe Bericht hier), nun bin ich mit Bettina noch einmal hierhin gekommen. Zwei Tage EXPO lohnen sich!

Auch dieses Mal sind wir selbstverständlich mit dem Zug angereist und dieses Mal sind wir ab Brig mit dem Extrazug von Genève gefahren. Wegen irgendwelchen technischen Problemen ist dieser Zug nicht ab Genève gekommen, sondern in Brig gestartet. Und weil es in der Kommunikation am Bahnhof einige Differenzen gab, sind viele Kunden bereits in den vorherigen Zug eingestiegen, sodass wir in diesem Zug ab Brig ganze 3 (!) Personen waren. Die Frau von der Minibar kam bis vor Rho Fiera vier Mal vorbei. Dieses vierte Mal kauften wir Zwei Kaffee, auch wenn wir eigentlich nicht unbedingt ein Kafi gebraucht hätten.

Beim Eingang zur EXPO gab es ein ziemliches Gedränge – die Eingänge, welche für Schulen reserviert waren, wurden nicht oder fast nicht benützt, die Eingänge des gewöhnlichen Volks waren überbelegt. Plötzlich waren wir in einer Linie für Handicapte und Schwangere. Und ich machte auf einen „ich habe ein steifes Bein und bin froh um diesen Eingang“-Simulant – und kam damit durch… Unedel. Aber wenn man nur einen Tagesbesuch an der EXPO macht, muss man jede Sekunde ausnützen 🙂

Hier auch wieder ein paar Stichworte zu den von uns besuchten Pavillons:

  • Tschechische Repuplik: Ein Bisschen Werbung für Bier. Viele Räume im Dunkeln, welche auf die Leistungen der Tschechischen Repuplik im Zusammenhang mit Ernährung machen. Dieser Pavillon ist nicht in meinen persönlichen Top 10.

 

  • Königreich Bahrain: Zeigte Häuser, wie sie im Orient sehen könnten. Zudem einige Pflanzen die aufzeigen, dass auch in der Wüste Pflanzen wachsen können und ihren Teil zur Ernährung beitragen.

  • Brasilien: quasi ein doppelstöckiger Pavillon: unten kann man sehen, welche Pflanzen in Brasilien angebaut werden, oben hatte es ein Netz, über welches man gehen konnte und sich das Ganze von ein bisschen weiter oben ansehen konnte.

  • Moldova: Architektonisch ein sehr schöner Pavillon. Innen zeigten sie Filme mit moldavischen Volkstänzen. Nicht so meins.

  • Litauen: Schöner Pavillon welcher eine schöne Aussicht über das Ausstellungsgelände erlaubte. Im Mittelpunkt der Ausstellung stand eine grosse Kugel, in derer Videos zum Thema Ernährung gezeigt wurden. Speziell schönes Licht-Spektakel innerhalb des Pavillons.

  • Weissrussland: Architektonisch sehr origineller Pavillon welcher zweigeteilt ist. In der Mitte hat es ein Wasserrad, über dieses fliesst jedoch kein Wasser sondern dort hat es Bildschirme, welche den Fluss des Wassers simulieren. Originell. Der Inhalt der Aussgellung IN den Pavillons ist mir jedoch nicht geblieben.

  • Malaysia: Man geht in eine grosse Kokosnuss – innen öffnet sich ein Regenwald. Sehr originell und aufwändig gemacht.

  • Argentinien: An unserem Besuchstag war der argentinische Nationalfeiertag und entsprechend viele Leute trugen heute eine blau-weiss-blaue Fahne mit sich. Innerhalb des Pavilons konnte man die verschiedenen Beiträge Argentiniens zur Welternährung sehen. Im Restaurant wurden Steaks verkauft (wir assen aber nicht hier).

 

  • Brunei Darussalam: Ein paar schöne Bilder im innern des Pavillons und ein paar Gewürze. Nett.

 

  • Polen: Sehr schöner Pavillon: am Anfang geht man zwischen Holzharassen hoch (Wir hatten doch in unserer ersten Wohnung alle solche Holzharassen, weil die Büchergestelle zu teuer waren und ein IKEA nur in Spreitenbach anzutreffen war. Etwa wo muss man sich das vorstellen, nur einfach massiv mehr Harassen…), dann öffnet sich plötzlich eine ganz andere Pavillon-Welt und man ist an einem anderen Ort – abgeschirmt vom Lärm der Expo – und man hört klassische Musik und befindet sich inmitten von Pflanzen. Im inneren des Pavillons sieht man in einem Film die Geschichte Polens. Absolut kontrastreich und toll, dieser Pavillon!

 

  • Holland / Niederlande: Diesen Pavillon haben wir irgendwie nicht verstanden: es standen viele Verkaufswagen auf dem Platz und verkauften holländischen Fast-Food wie z.B. Dutch Fries, Meatballs, Worstenbrod und Hot Dogs. Dazu ein DJ, der lauten Techno-Beat auflegt. Wenn das ihr Beitrag zur Welternährung ist, mache ich mir um unseren Planeten echt Sorgen.


  • Frankreich: Neben dem Pavillon von Holland befindet sich Frankreich. Irgendwie logisch, der Französiche Präsident heisst ja so: Hollande. Macht also Sinn. Zuerst geht man vor dem Pavillon durch einen Garten, in welchem man Pflanzen sieht, die auch in Frankreich angebaut werden. Im Pavillon selber haben sich die Franzosen an verschiedenen Ständen mit dem Thema der Ernährung auseinandergessetzt, teilweise sehr spielerisch und originell. Am Ausgang hatten die Besucher Gelegenheit, französische Spezialitäten käuflich zu erwerben.


  • Der heilige Stuhl: zwischen den Franzosen und dem bum-bum der holländischen Boxen befindet sich der heilige Stuhl, welcher uns heute unser tägliches Brot geben will. Menschen, Erhnähung und Hunger waren das Motto dieses Pavillons.


  • Slowenien: Dieses Land machte, wie einige andere auch, auf die Notwendigkeit der Bienen aufmerksam. Nachhaltig war jedoch die Beschriftung des Pavillons: Slovenia stand darauf geschrieben. Ein gutes Motto, wenn man die Liebe schon im Ländernamen hat. Die Touristenwerbung im innern machten Lust, dieses Land mal zu besuchen.


  • Iran: In diesem Pavillon wird den Besuchern der Beitrag des Landes zur Welternährung aufgezeigt. Namentlich Gewürze stehen hier im Vordergrund. Den Beitrag zu UNSERER Ernährung wurde ebenfalls von diesem Pavillon beansprucht: wir assen hier zu Mittag. Der gewünschte Salat, die gewünschte Hauptspeise und das gewünschte Dessert waren ausverkauft. Aber lecker war alles! Und falls jemand im Iranischen Pavillon essen will: einfach keinen Tee vor dem Essen bestellen. Den gibt es nur NACH dem Essen 🙂


  • Schweiz: Ce n`è per tutti? Hat es für alle? Dies die Kernfrage dieses Pavillons. Die Antwort ist nein: zumindest nicht, was die Eintrittskarten für den Pavillon angeht. Wir hatten um 15:30 Uhr keine Möglichkeit, den Schweizer Pavillon zu besuchen. Es hat also nicht genug für alle. Wer aber sicher sein will, dass er den Schweizer Pavillon auch wirklich besuchen kann, kann unter http://www.padiglionesvizzero.ch/ticketing/ die Billette über Internet bestellen.

 

  • Deutschland: Mecklenburg-Vorpommern, unser Lieblingsbundesland (nebst vielen anderen 🙂 ) hatte bei unserem Besuch gerade ihre EXPO-Werbeplattform erhalten. Mit Strandkorb und Sand. Wir genossen den Besuch bei den Rostockern und Usedömlern und informierten uns über mögliche Orte, die wir bei den nächsten Ferien besuche könnten.

 

  • Rumänien: Weiss nicht mehr, was hier zu sehen war.

 

  • Spanien: das Gleiche wie beim letzten Mal. Nur einfach ohne Jamon Iberico zu essen 🙂

 

  • Ungarn: sehr schön gemachter Pavillon, im Innern werden die grössten Ungaren (gewusst? Das Vitamin C wurde vom Ungar Albert Szent-Györgyi entdeckt.) und ungarisches Handwerk vorgestellt.

 

  • England: Wunderschöne Darstellung des Themas „Bienen“. Siehe auch meine Bemerkungen beim Bericht des letzten Mal.

 

Weitere Pavillons habe ich beim ersten Besuch der EXPO gesehen. Siehe hier.

Anschliessend ermüdete Rückreise. Gemäss mitgenommenen GPS-Tracker haben wir an diesem Tag 13 km zu Fuss gemacht.