Um 5.00 Uhr beginnt uns das Triple-Geläute der unterschiedlich gestellten Wecker zu wecken. Aufstehen, zwäg mache, die letzten Dinge in die Taschen verstauen und los gehts. Check out im Hotel, Concièrge pfeift uns ein Taxi herbei und schon sind wir in der Morgendämmerung auf dem Weg zum Flughafen. Ein bisschen Wehmut ist auch dabei.
Am Flughafen angekommen, erleben wir wieder einmal die unheimlich individuelle Abwicklung des Check-In-Prozederes. Diesmal floppen wir arg. Wir wollen uns gerade in die Check-In-Warteschlange einordnen, als uns ein Offizieller fragt, ob unser Gepäck bereits den Check der Agricultural Control durchlaufen habe. Natürlich nicht. „Every item which is taken on a flight to the Mainland must be checked.“, lautet die gestrenge Erläuterung. OK, easy, no problem, „Thank you, Sir.“ Dass wir hier nur das Gepäck, das wir einchecken wollen, screenen lassen müssen, merken wir auch bald und so stehen wir schon wieder in der Check-In-Warteschlange.
Als wir zuvorderst ankommen, werden wir an einen nächsten Check-In-Schalter verwiesen, an dem aber aktuell noch ein Trooper (also ein Soldat) bedient wird. Wir warten, bis wir dran sind. Und dann sind wir auch schon tatsächlich dran … aber ein wenig anders, als gedacht. Die Einweiserin fordert uns sehr dezidiert auf, uns nun an diesem Schalter selbst einzuchecken. Martin erwidert ebenso dezidiert, dass er hier darauf warte, eingecheckt zu werden und sicher nicht „self check-in“ machen werde. Huuaahh, da hat er sich aber schwer getäuscht. „You are going to proceed your self-check-in. I show you how this is done here, the way WE do it here.“ OK, ok, haben uns und unser Gepäck dann selbst eingechecked und mussten dafür nichts für das Gepäck-Übergewicht bezahlen und konnten das Gepäck dann auch schon gleich am Schalter des Self-Check-In abgeben. Am Schalter wurde uns dann von der Dame, die das Gepäck entgegen genommen hat, ein Boarding Pass ausgehändigt, auf dem aber noch keine Angaben zum Sitzplatz aufgeführt waren, die würden wir dann via spezieller Ansage erfahren. Aha, that’s the way they do it here.Aber nach verschiedentlichem Anstehen an verschiedenen, teilweise mehrmals den gleichen, Schalten haben wir dann unsere Plätze im Flugzeug erhalten.
Der Flug nach Los Angeles dauerte ungefähr fünf Stunden. So kamen wir im Verlauf des Nachmittags in LA an, fuhren anschliessend mit dem Shuttle zur Budget-Autovermietung und übernahmen unseren Kleinwagen, diesmal einen Hyundai Elantra. Die Fahrt zum Hilton Hotel in Glendale verlief den Umständen entsprechend einfach, problemlos und vorallem sicher. Den Umständen entsprechend? Ja, Auto fahren in LA entspricht einem modernen Abenteuer im Asphalt-Dschungel. Ich kann das kaum in Worte fassen. Man sitzt in seinem Auto, volle Sonneneinstrahlung, es ist daher sehr heiss auch trotz Klimaanlage. Der Himmel ist Smog-verhangen (wobei hier alle von Fog also von Nebel sprechen, tönt ein wenig natürlicher und gesünder …). Unser Hyundai bewegt sich auf einer Spur der sechs-spurigen Autobahn Richtung Hollywood/Santa Monica/Glendale. Mal bewegt er sich schneller, mal langsamer, manchmal steht er auch im Stau (man sei ja nie in den USA gewesen, wenn man nicht in LA im Stau stand – somit sind wir…). Die Fahrweise auf dem sechs-spurigen Highway ist gewöhnungsbedürftig 🙂 Da wird kurz angeblinkt, Spuren gewechselt, F1-mässig links und rechts überholt… Da muss man auf der Hut sein! Meistens dann, wenn wir das Gefühl haben, uns einigermassen gut eingeordnet zu haben, kommt wieder eine Einfahrt, bei der sich wieder x-hundert Autos auf den doch schon vollen Highway einschlaufen wollen. Es ist der pure Wahnsinn. Und dazu kommt, dass in den meisten Autos nur eine Person drin sitzt. Die spezielle Car-Pool-Lane kann man bereits benutzen, wenn man zu Zweit (oder eben mehr Personen) im Auto sitzt.
Nach dem zweiten Exit in Glendale entdecken wir auf der linken Highway-Seite unser Hilton-Hotel. Nächste Ausfahrt raus, kurz um zwei, drei Blocks gefahren und wir sind da. Erleichtert steigen wir aus, beziehen uns Zimmer (1824, diesmal also im 18. Stock) und gehen dann im Restaurant „Overtime“ vis-Ã -vis vom Hilton etwas essen. Wir lassen den Abend gemütlich ausklingen. Es ist hier eine „Chutte kälter“ am Abend, als wir uns das von Hawaii her gewöhnt sind.