Ich wache auf, es ist bereits hell. Was wohl für Zeit sein mag? Nicht bewegen, ich will Martin nicht wecken. Kaum habe ich diesen Gedanken fertig gedacht, habe ich Martins Hand auf meinem Arm. „Willst du den See dampfen sehen?“, fragt er mich. Ja, ich will. Daher steige ich um 5.00 Uhr aus dem Bett und gehe vor’s Haus.

„Unseren“ See gibt’s heute Morgen früh mit einem Dunstschleier, was absolut toll ausschaut. Aber es ist kühl, daher rasch wieder zurück ins Bett und noch eine Runde dösen. Um kurz vor 8.00 Uhr erwachen wir wieder, lesen noch ein wenig und machen uns etwas später bereit, um joggen zu gehen. Das Wetter ist gut – nicht ganz so schön wie am Vortag aber stimmig für uns – und so macht das Joggen Spass. Martin kämpft mit seiner Wade, die schon seit ein paar Tagen schmerzt. Er wählt daher eine leicht andere Route als ich. Gegen 10.00 Uhr treffen wir uns wieder bei unserem Häuschen, stretchen gemeinsam unsere Glieder. Martin begibt sich anschliessend ins Haus und bereitet für uns beide ein tolles Frühstück zu. Danach fühlen wir uns richtig gestärkt. So gestärkt, dass wir uns entscheiden, eine erste Kanutour auf dem See zu machen. Dass Einwässern funktioniert einwandfrei. Wir gelangen beide „planmässig“ ins Kanu und paddeln bereits von Anfang an recht strukturiert los. Wir gewinnen rasch Fahrt und es macht Spass, den See auf diese Art und Weise zu erkunden. Als wir das obere Ende des Sees erreichen, wenden wir und fahren zur Hochform auf. Haben rasch einen guten Speed – und dies erst noch bei Gegenwind. Wir fahren direkt an Seerosen-Teppiche, sehen eine auf einem einzelnen Felsen im See brütende Möwe und geniessen das vielfältige Vogel-Gezwitscher-Konzert aus dem an den See grenzenden Wald. Aus der Ferne sehen wir bereits wieder unser Haus als es zu regnen beginnt. Na, was soll’s? Wir paddeln unbeeindruckt aber trotzdem zügig zu unserem Haus zurück, legen an und kaum sind wir am Trockenen hört der Regen wieder auf und die ersten Sonnenstrahlen drücken durch. Wir duschen und ziehen trockene Kleider an und verbringen den Nachmittag mit Lesen, iPädle und umenüschele. Im Verlauf des Nachmittags zieht es uns wieder nach draussen auf die Liegestühle. Hier geniessen wir nicht das Nichtstun und einfach auf den See schauen und s’gniesse.

Im frühen Abend machen wir uns daran, Fajitas mit Tex-Mex-Sauce und Reibkäse zu füllen und zu erwärmen. Dazu gibt’s Salat mit Tomaten, Gurke, Rüebli und Tuna.

Als wir etwas später zum Kaffee im Wohnzimmer sitzen, beginnt es plötzlich kräftig zu regnen. Es schüttet. Und jetzt um 21.45 Uhr wirkt der Himmel wie runter gewaschen. Hellblau unschuldig und ohne Wölkchen. Hoffen wir, dass dies ein gutes Omen für unseren morgigen Ausflug an den Göta-Kanal und nach Grenna ist.