Nach den Ferien ist vor den Ferien: heute geht’s für 2 Wochen nach Las Vegas, von dort aus auf eine Rundreise durch die Parks, dann wieder von Las Vegas zurück. Die Tage vor der Abreise waren sehr hektisch, geschäftlich wie privat, aber irgendwie gelang es uns, am Morgen entspannt und ferienfreudig aufzustehen. Wir waren so was von entspannt, dass wir den ursprünglich geplanten 9:00-Zug sausen liessen und erst eine halbe Stunde später nach Zürich fuhren.
Am Check-in im Flughafen herrschte grosser Andrang. Scheinbar erste Vor-Herbstferien-Anzeichen. Wir haben uns auch auf diesem Flug wieder Business-Class gegönnt und konnten am speziellen Schalter anstehen und waren 2 Minuten später schon am Schalter und hatten kurz darauf schon unsere Bordkarten. Es war noch genügend Zeit bis zum E-Dock und dort in der Panorama-Lounge noch ein Kafi zu nehmen und dem Flugbetrieb auf dem Feld zuzusehen.
Der A330 der Swiss war pünktlich zum Einstieg bereit und wir nahmen unsere Plätze ein. Der Flug war einmal mehr geprägt von einem wunderbaren Swiss-Service und von wunderbarem Essen. Wir genossen die Reise, schauten auf dem In-Flight-System ein paar Filme oder schliefen ein bisschen. 9:50 h, ein langer Flug bis in die Windy-City, wie unser Zwischenstopp Chicago auch genannt wird.
Nach der Landung lernten wir zu warten. Zuerst war das Gate für unser Flugzeug noch besetzt, sodass wir auf einem Warteplatz rund 20 Minuten warten mussten. Als wir dann endlich ans Gate kamen, warteten wir bei der Einreise beim Immigration. Immer wieder spektakulär, das Ganze. Nachdem wir die letzten paar Jahre das Gefühl hatte, die Einreise in die USA sei einfacher und schneller geworden, war dies hier nicht der Fall. Die Warterei in der Zick-zack-Schlange schien ewig zu warten. Und dann kam der grosse Moment, wo wir direkt einem Schalter zugewiesen wurden. Normalerweise wird man direkt einer Schalternummer zugewiesen („you go to counter 25“), dieses Mal hiess es nur „you can go where ever you like“. Wir entschieden uns für einen Schalter und stellten fest, dass wir uns bei Schalter 13 eingereiht hatten. Kaum sind wir in dieser Schlange angestanden, überkam wohl eine Schlafkrankheit den Immigration-Officer denn bei uns wollte und wollte es nicht vorwärts gehen.
Irgendwann waren aber auch wir zuvorderst in der Schlange und wussten, dass wir nun sehr aufmerksam sein mussten, um nicht das Zeichen des Officers zu verpassen, dass wir nun dran sind. Aber die ganze Kontrolle des Schweizers vor uns dauerte ewig. Er hatte wohl irgendwelche Probleme mit den Dokumenten. Dann plötzlich war er weg, aber der Officer gab uns kein Zeichen, zu ihm zu kommen. Plötzlich kam er zu uns und sagte, dass er Computerprobleme habe und nun zu einem anderen Schalter wechseln werde. Also kurz vor dem Ziel und nun zurück zum Start? Ruhig liessen wir diese Info nach rund einer Stunde anstehen, über uns ergehen. Aber auch an einem anderen Schalter hatte der Officer Computerprobleme. Der Officer von Schalter 14 winkte uns plötzlich und dann war er da, dieser grosse Moment: wir standen endlich, sogar zu Zweit mit nur einem Formular (eine neue Erleichterung der Einreise) am Immigration-Schalter!
Ich probiere „mit solchen Leuten“ immer freundlich zu sein und sagte mit dem Strahlen eines Warteschlangen-Siegers „Good afternoon, officer!“. Der Gruss wurde nicht erwidert. Mit Handzeichen deutete er auf Bettina, sie müsse nun die vier Finger der rechten Hand auf die Glasscheibe legen für die Fingerabdrücke. Dann deutete er an, dass sie nun den Daumen der rechten Hand auf die Glasscheibe legen kann. Dann nahm er einen Schluck Kaffee aus einem Kartonbecher und deutete mit der anderen Hand an, dass sie nun die vier Finger der linken Hand auf die Glasscheibe legen kann und anschliessend noch den Daumen. Nun endlich kam der grosse Moment, wo der Immigration-Officer mit uns eine Konversation startete: „Vegas“, gefolgt von den bereits bekannten Zeichen, um bei mir die Fingerabdrücke aufzunehmen. Dann legte er ziemlich heftig unsere gestempelten Pässe auf den Schalter und ein kurzer Moment der Stille brach über uns herein: Pässe nehmen und einreisen? Pässe liegen lassen und auf ein Zeichen warten? Pässe nehmen und auf ein Zeichen warten? Wir nahmen die Pässe und warteten. Und nach einem neuen Schluck Kaffee deutete er mit dem Thumb, left hand, dass wir einreisen können. Also: Man muss nicht kommunikativ sein, wenn man es mit Menschen zu tun hat.
Dann holten wir das Gepäck, gingen durch die Einreisekontrolle und gaben das Gepäck für den Weiterflug wieder auf. Anschliessend ging es mit der Shuttle-Bahn zum Terminal 1, wo wir noch kurz in die Lounge gingen. Danach rückte die Abflugzeit heran und wir bestiegen den Airbus A320 der United für den Weiterflug nach Las Vegas. Die innere Uhr tickte bei uns schon recht intensiv – sie zeigte nun schon 4:00 Uhr morgens an – dass wir den Flug nach Las Vegas mehrheitlich schliefen.
Mit rund 15 Minuten Verspätung landeten wir in Las Vegas und trafen dort unsere Reisegspänli Bettina und Stefan, welche eine andere Reiseroute gewählt hatten. Nach dem Gepäckbezug gings mit dem Shuttlebus zur Autovermietungszentrale wo wir uns bei der Schlange von Thrifty anstellten. Kein Autovermieter hatte an diesem Samstag Abend um 22:00 Uhr eine Schlange. Keiner. Ausser Thrifty. Auch hier standen wir eine Stunde an, bis wir die Dokumente ausgehändigt erhielten. Darauf konnten wir unser Auto beziehen, der Mitarbeiter von Thrifty sagte uns, dass wir einen von dort hinten nehmen sollten. Während wir das Gepäck verladen wollten stellten wir fest, dass dieser SUV zwar gross war, aber nicht für 4 Personen und 4 grosse Gepäckstücke gebaut wurde. Das heisst somit, zwei Gepäckstücke nicht mitzunehmen oder zwei Personen in Vegas zu belassen. Oder aber wir gehen einfach zu einem grösseren SUV und setzen dort unsere Pack-Tests fort. Der Jeep schien unseren Anforderungen zu genügen und konnte sowohl Gepäck wie Reisende aufnehmen…
Vegas-Kenner Stefan führte uns auf direktem Weg zum Mandalay Bay Hotel. Für den Zimmerbezug mussten wir nicht anstehen. Unser Zimmer befindet sich in der 32. Etage mit Sicht auf den Flughafen Las Vegas, Bettina und Stefan nächtigen in der 29. Etage.
Nach einem kurzen Einrichten trafen wir uns im Parterre und wir schlenderten ein bisschen durchs Casino. Es ist Labor-Day-Weekend und nach Mitternacht hatte es sehr viele Partywillige, welche das Casino säumten. Es war gleichzeitig auch eine Art Modeschau oder eine Präsentation der gekauften Kleider. Wir vermuteten eine grosse Aktion der Sendung Shopping-Queen und das Tagesmotto war: „Zeige dich in deinem knappsten Kleid, sodass du nur noch mit Mühe auf deinen High-Heels gehen und nicht mehr bücken kannst“. Leider hatte es auch viele Frauen, die von GMK wohl den Kommentar „das Kleid tut nichts für sie“ erhalten hätten.
Wir schlossen den Abend in einem irischen Pub ab. Laute, aber sensationelle Gitarrenmusik rundeten die Anreise ab, bevor wir wieder aufs Zimmer gingen. Um 3:00 Lokalzeit und Sonntag Mittag in der Schweiz brauchten wir nicht mehr lange, um einzuschlafen.
Drum gehe ich im Herbst immer erst NACH dem Labor Day nach USA….
Im Ernst, ich wünsche Euch guten Aufenthalt und viele interessante Erlebnisse!
Werde Euch dann am Mittwoch in der selben Richtung, aber vielleicht nur etwa ein Sechstel der Distanz, nachfolgen…