Heute verlassen wir Moab und setzen unsere Reise in südwestlicher Richtung mit dem Tagesziel Kayenta (Arizona) fort. Wir tun dies aber erst nachdem wir noch einmal im Jailhouse Café eingekehrt sind und uns ein währschaftes Frühstück gegönnt haben. Dann geht’s aber los. Wir fahren aus der Stadt heraus (Highway 191) und geniessen einmal mehr die wunderschöne, weitgehend naturbelassene Landschaft.
Einen ersten Halt legen wir rund 17 km südlich von Moab beim Hole N‘ The Rock ein. Aufgrund der riesigen Felsbeschriftung dieser „Attraktion“ kann man den Spot nicht übersehen. Wie der Name erahnen lässt, handelt es sich um eine Höhle, besser gesagt um eine 465 m2 grosse Luxuswohnung mit 14 Zimmern, die das Ehepaar Albert und Gladys Christensen in jahrelanger Arbeit gestaltet hat. Über 1.400 Kubikmeter Stein entfernte Albert Christensen bis zu seinem Tod im Jahre 1957. Seine Frau baute bis zu ihrem Tod 1974 die aussergewöhnliche Wohnung weiter aus. Vor dem Museum gibt es einen Stein- und Kakteengarten, aus Stein gehauene Picknicktische und -bänke und natürlich einen Souvenirshop sowie einen Streichelzoo, der mit einem Albino-Stachelschwein wirbt. Alles in allem etwas gar arg touristisch dieser Ort.
Wir fahren weiter und gelangen kurze Zeit später zum Newspaper Rock. Die Newspaper Rock Recreation Area trumpft mit einer riesigen Sandsteinwand voller Petroglyphen auf (mehr als 300 Stück), die den Ute und den frühen Pueblo-Indianers zugeschrieben werden. Die ältesten Zeichnungen haben 2000 Jahr auf dem Buckel, die jüngsten Zeichnen nur ein paar Momente: denn wir sehen auf der Wand auch Abbildungen von überfahrenen, flachen Squirrels und March Simpsons Frisur … Fantasie muss man haben :-).
Weiter geht’s Richtung Canyonlands National Park. Diesen Park machen Lamellen, spitze Nadeln, Türmchen, Krater, Tafelberge und kleine Hügel aus rotem Stein aus – eine Hochwüste mit einer Fläche von 1365 km2. Die Schluchten des Colorado und des Green River unterteilen den Park in drei Abschnitte: The Maze, Island in the Skye und The Needles, den Teil, welchen wir heute besuchen. Wir fahren zum Visitor Center, parken unser Auto und studieren im Aussenbereich eine Karte mit verschiedenen Trails. Der „Colorado River Outlook“ wäre cool. Als wir ins Center gehen wollen, bemerken wir einen Abschleppwagen, aus dem nebst dem Chauffeur ein asiatisches Paar aussteigt. Wir gehen ins Center und erfahren dort, dass die Schotterstrasse zum Colorado River Outlook gesperrt ist, weil ein Wagen stecken geblieben sei, der jetzt noch geborgen werden müsse. Die Fahrt dorthin sei nur mit einem 4×4 Fahrzeug und entsprechender Fahrerfahrung zu bewältigen sei. Aha. Gut, dann machen wir einen anderen Ausflug. Wir absolvieren die Trails „Slickrock Foot“ (wunderschöne Aussicht auf die Canyonslandschaft), „Pothole Point“ (die Stein-Wassertanks sind bei unserem Besuch allerdings allesamt komplett ausgetrocknet) und „Needles Outpost“ (Cowboy-Shelter unter einem grossen Felsvorsprung, Wasserhöhlen – diesmal mit Wasser – und einer beachtlichen Pflanzenvielfalt). Auf den Wanderungen sehen wir zweimal grössere Eidechsen, die sich gut getarnt und sich daher in Sicherheit wähnend gut fotografieren lassen.
Die Hitze (rund 34 Grad Celsius, in der Steinlandschaft vielleicht noch mehr) wirkt auf uns ein. Unsere Wasservorräte schwinden und wir sind froh, verfügt unser Auto über eine funktionierende Klimaanlage. Wir verlassen den wunderschön eindrücklichen Canyonlands National Park und fahren auf dem Highway 191 bzw. später 163 weiter südwärts durch Ortschaften wie Monticello, Blanding, Bluff in Richtung Kayenta. Zwischendurch gibt es einen Tanke-Kiosk-Stopp und weiter verkürzen wir uns die Fahrtzeit mit dem Lösen von „Black Stories“ Fällen. Kayenta, unser Tagesziel ist Territorium der Navajo Nation People. Im Hampton Inn schlagen wir heute unser Nachtlager auf und dort geniessen wir auch ein sehr leckeres Abendessen. Hier gibt es übrigens ausschliesslich alkoholfreie Getränke (Bier, Wein, Drinks).