Heute machten wir einen Ausflug zum Cajon-Pass, welcher nördlich von Los Angeles, zwischen San Bernardino und Barstow liegt. Gründe für diesen Ausflug waren rein eisenbahntechnischer Natur: Die Bahnlinie über den Cajon-Pass weist eine absolut spektakuläre Streckenführung auf, die mit den bekannt langen Zügen befahren wird. Dies wollten wir einmal live sehen (wobei hier der Ausdruck „wir“ zu hoch gegriffen ist, aber Bettina hat mich freundlicherweise begleitet).

Die Fahrt ging über verschiedene Highways Richtung Osten, dann Richtung Norden. Die Fahrt verlief relativ problemlos, da wir uns dieses Mal auf die „Car Pool“-Lane gewagt hatten. So ist man von Last-Second-Spurwechslern gefeit und kommt auch noch ziemlich rassig vorwärts. Die Reisetipps von Woody waren einmal mehr wunderbar und wir haben den Cajon-Pass rasch gefunden.

Nach einem Verpflegungsstopp (Wasser tanken – schliesslich war es in der Pampa >105°F warm. Wie warm Am Cajon-Passdas in Celsius ist wissen wir nicht, aber es fühlte sich sehr warm an 🙂 ) an einer Tankstelle ging es Richtung Summit Valley Road, welche der Bahnstrecke entlang führt. Und da sahen wir schon den ersten Zug: 3 Lokomotiven zogen 104 Wagen den Berg rauf. Das Brummen der Dieselmotoren brachten das ganze Tal zum Vibrieren. Spekatkulär!

CajonWir fuhren weiter der Strecke entlang bis nach Hesperia und begegneten immer wieder den Mammutzügen (die teilweise die Container auf den Wagen doppelt aufgeladen haben!). Wir konnten eine sehr dichte Streckenbelegung auf drei Hauptgleisen feststellen (plus noch ein 4. Gleis über den Pass, welches einer andern Bahngesellschaft gehört).

Irgendwann hatten wir aber genug Züge gesehen und fuhren wieder zur Abzweigung beim Cajon-Pass und fädelten dort auf dem Highway ein.

Wir fuhren weiter Richtung Norden Richtung Victorsville. Dort haben wir beim Flughafen Halt gemacht. Dies ist einer der „Flugzeugfriedhöfe“, wo nicht mehr benützte Flugzeuge abgestellt werden, um sie für einen neuen Käufer aufzufrischen oder in Einzelteile zu verlegen, um diese zu verkaufen. FlugzeugfriedhofVielleicht 100 Flugzeuge oder auch mehr sind dort gestanden, von bekannten und unbekannten Airlines. Eine spannende Angelegenheit, diese ehemaligen Herren der Lüfte (z.B. Jumbo-Jets waren auch dort) so zu sehen.

Nach den beiden transportbelasteten Besichtigungen fuhren wir wieder zurück nach Glendale. Locker fuhren wir auf der „Car Pool“-Lane unserem Endziel entgegen, waren etwa so mit 110 km/h unterwegs, als wir förmlich auf einen Unfall auffuhren. Wir konnten noch rechtzeitig bremsen, aber da waren sicher 6 Autos über fünf Spuren des Highways verstreut. Das Ganze muss erst grad passiert sein, denn trotz des hohen Verkehrs hat sich noch kein grosser Stau gebildet. Viele Leute sind von den betroffenen Fahrzeugen bereits ausgestiegen – so wie wir gesehen haben massive Blech- aber hoffentlich keine Personenschäden. Auf Grund des Unfalls haben sich die sechs Spuren des Highways auf eine verkleinert – eine Herausforderung für den Feierabendverkehr. Wir konnten recht gut an diesem Unfall vorbeifahren weiter Richtung Glendale.

CinemaIn Glendale besuchten wir das vor zwei Jahren eingeweihte Einkaufszentrum „Americana at Brand“. Dieses befindet sich im Zentrum und stellt eine fiktive Stadtszene aus den 40 Jahren dar – inklusive pseudohistorischem Tram. TramIn der Stadt sind 70 Geschäfte untergebracht sowie Miet- und Eigentumswohungen. Wobei ich dort eher nicht wohnen möchte, mit Balkon auf das Einkaufszentrum mit stündlichem akustisch begleitetem Wasserspiel der beiden grossen Brunnen… Irgendwie erinnerte diese Kunstwelt an den Film „Truman Show“ – wo es ebenfalls eine Kunstwelt gab.

In der „Cheescake Factory“ haben wir wunderbar zNacht gegessen, im Barnes & Nobles in den Büchern gestöbert – wir haben gar nicht bemerkt, dass die Uhr schon 22:30 zeigt – Shopping in den USA dauert eben länger als 18:30…

Ab in die Federn, und träumen von einem Tag, an dem wir wieder sehr viele Eindrücke mitgenommen haben.

 

Gefahrene Strecke