Vor gefühlten 100 Jahren fuhr ich das letzte Mal mit dem Glacier-Express, dem langsamsten Expresszug der Welt. Ich bin gespannt, wie sich das Produkt entwickelt hat und ob man damit wirklich zahlungskräftige Kundschaft auf die Schiene bringt.
Wir starten den Tag in Bludenz, fuhren mit dem RailJet bis Sargans und mit der SBB nach Chur. Im RhB-Teil des Bahnhofs stand der Zug schon bereit. Etwa 9 Wagen waren angehängt und wir hatten im vordersten Wagen unsere Plätze reserviert. Zufälligerweise traf ich im Zug auch auf Arbeitskollegen, welche die gleiche Reise wie Woody und ich unternahmen.
Die zweite Verspätung auf unserer Reise betraf den Glacier-Express: mit 9 Minuten fuhren wir in Chur los. Und je länger wir fuhren, desto schlechter wurde das Wetter. Die Gegend durch das wildromantische Rheintal war ein Genuss, der Blick auf das Kloster Disentis eindrücklich, und die Fahrt über den Oberalppass nach Andermatt spektakulär. Nur bei der Fahrt vom Oberalppass runter nach Andermatt sieht man die Bauten von Sawiris: Ausserhalb des Dorfes und auch mitten im Dorf sieht man die neuen Prachtsbauten, welche den Tourismus und auch noch grad Andermatt retten sollen.
Der Zug hatte in Andermatt einen längeren Aufenthalt, sodass wir ab Andermatt wieder pünktlich waren. Jetzt noch die Fahrt durch den Furka-Tunnel und durchs Goms und schon sind wir wieder in Brig, wo der Zug nach Bern schon wartet.
Und, wie hat sich der Glacier-Express entwickelt? Tolles Wagenmaterial mit grossen Panoramafenstern und bequemen Sitzen. Und dazu zwar keinen Speisewagen mehr aber dafür „Essen am Platz“ – welches lecker war. Momol, sowas darf man zeigen. Und ich werde nicht wieder 100 Jahre auf die nächste Fahrt mit dem Glacier-Express warten.
Woodys Tag, verbunden mit dem Dank, dass er mich auf die Reise mitgenommen und ausgehalten hat.