Die Anreise in der Nacht von Freitag, dem 13. Mai nach Rügen ist gut verlaufen. Pünktlich haben wir Basel verlassen, rasch sind wir in unsere Etagen-Betten gekrochen und haben wunderbar geschlafen. Bis kurz vor Berlin Hbf verbringen wir die Zeit mit Lesen und Musik hören. Dann stehen wir auf, gönnen uns eine erfrischende Dusche in der kleinen Zugs-Dusche in unserem Abteil, ziehen uns an und frühstücken. So ein richtig gemütlicher Tagesstart. Die Weiterreise vergeht wie im Flug (vorbei an vielen Städten, die wir auch schon besucht haben z.B. Rövershagen, Ribnitz-Damgarten, Stralsund um nur einige zu erwähnen) und pünktlich um 12.01 Uhr treffen wir in Binz auf Rügen ein. Auf direktem Weg geht's zum Hotel Am Meer, in dem wir die nächsten Tage logieren werden. Da das Zimmer noch nicht bezugsbereit ist, geben wir das Gepäck ab und machen uns auf den Weg der Seepromenade entlang zur Seebrücke. Die Sonne scheint aber es geht auch ein böiger Wind, so dass die Temperaturen im unteren Rahmen liegen. Bei der Seebrücke angekommen, geniessen wir das bunte Treiben auf dem Platz vor der Seebrücke. Wir sind definitiv nicht die einzigen, die das Pfingstwochenende in Binz verbringen.

Am Strandabschnitt 14 begeben wir uns zu einem Beizli und gönnen uns ein Fischbrötchen und ein Bierchen. Lecker! Wir sind so richtig auf Rügen angekommen. Danach gehen wir uns zu einem Glacé-Stand (Orig. ital. Eis) und holen uns ein Dessert. Super, super feine Café-Glacé und auch die restlichen Sorten sind wunderbar – wir werden zu „Wiederholungstätern“ werden.

Kaum haben wir unser Eis erstanden, stellen wir fest, dass das Bädertram die nächste Fährt nach Prora und zum Baumwipfelpfad im Naturerbezentrum anbietet. Und ins Bähndli darf man natürlich nur ohne Eis. Also rasch fertig Eis geschleckt und los geht's. In Pora, wo die grosse über 5 km lange Ferien-Anlage, welche die Nationalsozialisten geplant haben, in Überresten steht, machen wir nur eine kurze Stippvisite. Weiter geht's zum Baumwipfelpfad.

Wir lösen ein Ticket und machen uns auf den Weg durch den wunderschönen Buchenwald. Der befestigte Weg aus einer Holzkonstruktion enthält verschiedene Informationen über den Wald (Entstehung, Bewohner etc.) und vor allem lustige Geschicklichkeits-Einheiten, welche jungen und älteren Besuchern gleichermassen Freude bereiten. Nach etwa einer halben Stunde treffen wir am Fuss des 40 Meter hohen Adlerhorsts ein. Der Weg windet sich Runde um Runde hinauf in luftige Höhen. Auch hier gibt es interessante Informationen über den Nestbau verschiedener Vögel und wir erfahren, dass Saatkrähen eigentlich Singvögel sind – schwer vorstellbar aber wahr. Die Höhe gibt einen einzigartigen Weitblick über das Land her (Jasmunder und Greifswalder Bodden, Litzow, Prora, Binz etc.). Mit jeder erklommenen Höhenrunde wird es aber auch bedeutend luftiger. Zuoberst angelangt, weht uns der Wind derart um die Ohren, dass wir froh sind, unsere guten Jacken mit Kapuzen dabei zu haben. Wir geniessen den Ausblick und lassen die Landschaft mit den junggrünen Gras-Weiden, den gelben Rapsfeldern, den Buchenwäldern, der Ostsee und der Himmelfärbung, die von blau über weiss in alle Grau-Nuancen übergeht auf uns wirken. Als es uns zu kalt wird, beschliessen wir wieder runter zu steigen und kehren auf der Holzweg-Konstruktion zum Naturerbezentrum zurück. Wir kommen noch in den Genuss eines Buchfink-Konzerts

– Buchfink, wie könnte es im Buchenwald anders sein…

Wir trinken noch etwas und schauen uns in den Ausstellungsräumlichkeiten des Naturerbezentrums ein wenig um bevor wir mit dem Zügli wieder nach Binz zurück kehren.

Zurück in Binz beziehen wir im Hotel unser Zimmer 202, richten uns ein und geniessen eine ruhige Stunde. Fürs Nachtessen begeben wir uns ins Hotelrestaurant, wo es köstliche Fleisch- und Fischgerichte gibt. Zum Auftakt ein Aperol Spritz, dann einen Salat und anschliessend ein Rindsfilet für Martin und eine Fischplatte für mich.

Das Restaurant gibt einen tollen Blick auf die Ostseeküste frei und auch der Seepromenade gibt es viel Unterhaltsames zu beobachten. Wir haben jedenfalls unseren Spass. Nach dem Essen kehren wir aufs Zimmer zurück und lassen den Abend gemütlich ausklingen.