Samstag/Sonntag, 21./22. Mai 2016: Short Trip to Athens

Ist das?… Nein, das kann doch nicht sein …?

Doch, es ist der Wecker, der uns um 05.30 Uhr aus dem Schlaf klingelt.

Die Nacht war kurz. Gestern Abend noch am wunderschönen Konzert von Albert Hammond in der Mühle Hunziken und jetzt steht schon ein nächstes Highlight an. Unser kurzer Athen-Besuch. Als wir gestern kurz vor Mitternacht zu Hause angekommen sind, haben wir noch rasch unsere kleinen Koffern gepackt und sind dann kurz vor 01.00 Uhr ins Bett gehüpft.

Wir machen uns reisefertig und nehmen kurz nach halb sieben in der Länggasse den Bus und dann um 07.02 Uhr den Zug nach Zürich-Flughafen. Da wir einen Business Flug haben, verlaufen Check-In und Sicherheitskontrolle zügig und wir stehen bereits am Gate B39, wo unser Flugzeug (eine Boeing 777-300ER) um 09.10 Uhr abheben sollte. Bis alle Gäste an Bord sind, dauert es eine Weile und so verzögert sich der Abflug um fast eine halbe Stunde. Wir erreichen unsere Flughöhe und schon bald wird uns ein herrliches Frühstück serviert. Wir geniessen die Köstlichkeiten auf unseren Deluxe-Sitzen – was für ein Privileg, dies erleben zu dürfen. Die Reise verläuft ruhig und ohne grössere Turbulenzen und gegen Mittag landen wir in Athen. Da wir nur Handgepäck dabei haben, sind wir subtio aus dem Flughafen raus. Weniger subtio verhält es sich aber mit der U-Bahn. Das U-Bahnpersonal ist am 21.05. für 48 Stunden in den Streik getreten.

(C)Hellas – welcome to Greece!

Wir kehren zurück zum Arrival-Deck und stellen uns in die Taxi-Warteschlange. Taxi um Taxi fährt ein und lädt Gäste auf, so dass die Wartezeit im Nu vergeht und schon sind wir auf dem Weg zu unserem Hotel – dem Hilton. Es ist völlig dunstig im Stadtgebiet. Die Sicht reicht nur einige Meter weit. Smog? Im Hotel erklärt uns die Réceptionistin, dass es sich um Sand aus Ägypten handle, der die Luft so weiss-neblig mache. Wir beziehen unser Zimmer im elften Stock mit Akropolis-Sicht (Nr. 1128). Der Nebel gibt aber nur eine schwache Sicht auf den Akropolis-Hügel frei. Wir sind so müde, dass wir beschliessen, eine Stunde auf dem Zimmer zu verbringen. Mit einem Power-Nap, ein wenig Dösen und etwas Trinken gewinnen wir neue Energie, so dass wir uns dann gegen 14.00 Uhr zu Fuss auf in Richtung Stadtmitte machen. Die Vasileos Konstantinou ist eine richtungsgetrennte dreispurige Strasse, auf der sich der Verkehr in konstant hohem Mass dahinwälzt. Die Häusersubstanz ist grösstenteils sehr sehr alt, die Trottoire und Querstrassen sind voller Schlaglöcher. Da zudem überall Autos parkiert sind, ist man als Fussgänger echt gefordert. Nach ca. 15 Minuten Fussweg kommen wir am Panathenaic Stadion, dem olympischen Stadion der ersten olympischen Spiele der Neuzeit von 1896 vorbei. Dieses fasst rund 60'000 Zuschauer und ist in einem sehr guten Zustand.

Durch eine erholsam ruhige Parkanlage geht es weiter zu den Überresten des Zeus Tempels und des Hadrians Bogen. Es ist schon verrückt: Mitten im modernen Athen befinden sich Ruinen von Gebäuden, die vor Jahrtausenden errichtet worden sind. Wir ziehen weiter und nachdem wir – wie Martin zu pflegen sagt – einen Obolus von 20 Euro/Person entrichtet haben, machen wir uns auf, den Hügel mit der weltbekannten Festungsanlage (Akropolis) zu erklimmen. Es hat relativ wenig Besucher und so können wir uns die einzelnen Objekt (Dionysos Theater, „Herodium“ – Odeum von Herodes Atticus und Partheon) in Ruhe anschauen.

Hier küsst einen wirklich die Vergangenheit. Dies wird einem hier so richtig bewusst. Vor allem dann, wenn man von der Akropolis in die Stadt schaut und dort inmitten der „neuen Stadt“ wieder das „alte“ olympische Stadion der „Neuzeit“ sieht. Wir geniessen den Aufenthalt in dieser geschichtsträchtigen Umgebung, machen Fötelis und ziberle auf den glitschigen Marmorsteinen des Weges herum. Der Himmel verfinstert sich zunehmend. Es ist Regen angekündigt. Trockenen Fusses steigen wir wieder in die Stadt herab und landen im geschäftigen Plaka-Quartier mit unzähligen Shopping-Möglichkeiten.

Doch wir sind zu müde, um zu shoppen und wollen zudem noch dem Parlament-Gebäude die Ehre erweisen. Von diesem Platz werden die Nachrichten-Einspieler von Werner van Gent und seinen Griechenland-Berichterstatter-Kollegen aufgenommen. Wir schauen uns von der gegenüberliegenden Strassenseite das Gebäude an, in dem es noch recht emsig zu und her zu gehen scheint. Bei zahlreichen Büros sind die Fesnter geöffnet und es brennt Licht. Und dies kurz nach 19.00 Uhr. Wir ziehen den Hut.

Anschliessend machen wir uns auf den Weg, ein Restaurant fürs Abendessen ausfindig zu machen. Der Tag hat uns hungrig gemacht. In der Nähe der römisch-katholischen Kathedrale stossen wir aufs Restaurant Metropol. In dem wir einen Fünfer-Tisch finden. Kurze Zeit später stossen Marcel, Werner und Lukas zu uns, die mit uns angereist sind, den Nachmittag aber nach ihrem Gusto verbracht haben.

Martin und ich bestellen ein Bier und eine Meze (Käse, Schinken, Oliven, Tomaten und in Weinlaub eingewickelter Reis). Mmmh fein.

Zum Abendessen gibt es griechischen Salat und Poulet-Gyros. Das Essen schmeckt gut und das Bier bzw. Radler der Marke „Mythos“ (nomen est omen) erfrischt die staubtrockene Kehle. Nach einem Espresso machen wir uns per Taxi auf den Weg zurück zum Hotel. Wir sind so richtig „düre“ und freuen uns auf unser Bett, das wir sehr zu schätzen wissen. Die zahlreichen Obdachlosen, die sich in der Stadt ein notdürftiges Lager errichtet haben, führen uns die andere Seite des pulsierenden Nachtlebens von Athen zu Gesicht.

Wir schlafen gut und ausgiebig. Gegen 09.00 Uhr stehen wir auf, machen uns frisch und packen, so dass wir anschliessend entspannt frühstücken gehen können. Nochmals geniessen wir die Aussicht auf die Akropolis. Von der Sicht her ist der Blick besser, allerdings hat sich jetzt der Baukran von der eingestellten Baustelle vor dem Hotel (gemäss Beschilderung hätte der Bau des neuen Museums im 2013 abgeschlossen sein sollen …) so gedreht, dass die Akropolis-Ruinen nur noch durch das Kran-Gestänge erkennbar sind. Gegen 11.00 Uhr checken wir aus und fahren mit dem Taxi zum Flughafen. Kurzes Duty-Free-Shopping und kurzer Aufenthalt in der Lounge und schon steigen wir ins Flugzeug (wieder eine Boeing 777) ein.

Dieses Mal wird ein leckeres Mittagessen (wir wählen beide das Boeuf Stroganoff mit Spätzli aus) gereicht. Dazu gibt's einen Salat und ein Käseplättli und zum Dessert noch ein Schoggi-Mouse mit Himbeer-Gelée. Ein Glas Rotwein rundet das leckere Mahl ab. Pünktlich treffen wir in Zürich ein. Bevor wir den Zug nach Bern nehmen geht's noch ins Flughafen Migros, wo wir den kleinen Wochen-Einkauf machen. Für Martin beginnen morgen die finalen Gotthard-Eröffnungsfest-Vorbereitungen, d.h. er wird die nächsten 10 Tage im Tessin verbringen. Und für mich beginnt schon bald der Kunstturnen-Europameisterschafts-Einsatz. Der kurze Athen-Trip hat Spass gemacht. Wir hatten noch einmal richtig Zeit für einander und fühlen uns fit, die nächsten Herausforderungen anzugehen.

Ein Privileg, so viel einmaliges erleben zu dürfen. Geniessen wir es und freuen uns, Teil dieser Ereignisse sein zu dürfen.

 

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert