Heute liessen wir es Tag werden und starteten erst ein bisschen später. Zuerst gings mit dem Tram an den Hauptbahnhof, dann mit der S-Bahn nach Wuppertal. Hier befindet sich ein technisches Meisterwerk, die Schwebebahn. Ich selber bin schon einige Male damit gefahren, Bettina hat das Erlebnis jedoch noch nie geniessen können. Rund um den Bahnhof Wuppertal sind grosse Bauarbeiten im Gang, um der Stadt ein neues Gesicht zu geben. Um zum Schwebebahnbahnhof zu gelangen, mussten wir deshalb einen wahren Hürdenlauf absolvieren. Wir erreichten die nächste Schwebebahn und fuhren Richtung Wuppertal Oberbarmen, der einen Endstation. Schon witzig, an einem Gerüst hängend 15 m über dem Fluss Wupper zu schweben. In Oberbarmen stiegen wir aus, um gleich wieder in die selbe Schwebebahn zu steigen, welche in der Zwischenzeit die Wendeschlaufe durchfahren hat.
Wir fuhren die ganze Strecke ab nach Wuppertal Vohwinkel. Ab der Station Zoo fährt man zwischen den Häusern, 8 m über der Strasse. Bei einem Stau kann man so die Autos elegant überholen (ob die Chinesen die Megabus-Staulösungs-Idee in Wuppertal abgeschaut haben?). Auch in Vohwinkel mussten wir aussteigen, damit die Schwebebahn die Wendeschlaufe befahren konnte. Hier verpassten wir es allerdings, die gleiche Bahn zu nehmen, da uns diese grad vor der Nase abfuhr. Das war eigentlich auch unser Glück, denn in Vohwinkel machte sich grad die neue Generation von Schwebebahnen bereit für eine Fahrschul-Fahrt. Nach rund 40 Jahren Betrieb werden die bisherigen Fahrzeuge von einer neuen Generation abgelöst, welche schneller, komfortabler und wartungsärmer sein soll als die bisherige Generation. Was aber unverändert ist, ist der Antrieb, welcher sich nach wie vor oben befindet und das Fahrzeug „schweben“ lässt. Als Neuheit wird bei der Schwebebahn ETCS eingeführt, die Sicherungstechnik welche die SBB auf Strecken mit Geschwindigkeiten von mehr als 160 km/h einsetzt. Ob das notwendig ist, wage ich zu bezweifeln…
Nachdem wir die Strecke abgefahren hatten, gingen wir auf ein Eis in ein Café, anschliessend noch in ein Einkaufscenter, um der Hitze zu entfliehen (offizielles Wording 🙂 ). Mitte Nachmittag fuhren wir wieder mit der S-Bahn nach Düsseldorf, schlenderten dort durch die Einkaufsstrasse Königs-Allee (Einheimische nennen sie „Kö„) und gingen danach zur „längsten Theke der Welt„. Bisher dachte ich immer, die längste Theke sei in einer Bar anzutreffen. Ich stellte mir eine etwa 100 m lange Theke vor, wo man was trinken kann. Aber nein, denkste: Die Bezeichnung „längste Theke“ wird für die ganze Altstadt verwendet, wo sich sehr viele Beizen befinden. Alson nicht EINE Beiz hat die längste Theke, sondern alle zusammen… Und eindrücklich war das Ganze allemal: Es reiht sich Lokal an Lokal, und jede bietet Hopfensmoothies oder Stärkeres an.
Wir entschieden uns, bei einem Italiener zu essen. Das Lokal hob sich von allen anderen Italienern ab, indem es nicht „Ristorante San Marco“ oder „Eisdiele Venezia“ hiess, sondern „Ristorante Ponte Vecchio„. Service und Essen waren vorzüglich! Mit dem Tram gings anschliessend wieder ins Hotel.