Heute ist auch hier in Trier einer der heissesten Tage angesagt. Das Thermometer soll bis auf 35 Grad Celsius ansteigen. Da es hier keine kühlende See gibt wie vor einer Woche, beschliessen wir, heute eine Mosel-Schiff-Tour zu machen. Wir machen uns parat und frühstücken zuerst in unserem Hotel. Leider ein vergleichsweise recht unspektakuläres Frühstücksbüffet erwartet uns hier. Wir geniessen das Zmorge im noch kühlen Innenhof des Hotels trotzdem. Anschliessend machen wir uns auf den Weg zum Hafen. Als wir dort ankommen, fährt auch gleich schon das Schiff vor.

Deutsch-luxemburgische Freundschaft im Bahnhof Trier

Mit geringem Beratungsaufwand (ein Wort mehr wäre zu viel) erhalten wir zwei Tickets für die zweistündige Fahrt ausgehändigt. Gegen 11:15 Uhr verlässt das Schiff die Anlegestelle. Auf dem Oberdeck ist es mittlerweile schon sehr, sehr warm. Schatten gibt es so gut wie keinen und die Fahrt auf der Mosel ist natürlich auch nicht mit einer Schifffahrt auf dem Thunersee zu vergleichen. D.h. Fahrtwind ist auch nicht auszumachen. Wir bestellen uns Mineralwasser, um uns so ein wenig Erfrischung zu verschaffen. Die Info-Sequenzen zu Landschaft, Geschichte und sonstigem Erwähnenswertem fallen kurz und meistens akustisch nicht verständlich aus. Nach einer Stunde Fahrt wendet das Boot vor der ersten Schleuse und fährt wieder zurück zur Anlegestelle, macht fest, lädt neue Gäste auf und dann geht es im ähnlichen Stil eine gute halbe Stunde flussabwärts und wieder zurück zur Anlegestelle.

Innenstadt von Trier

Gut „gebräunt“ verlassen wir das Schiff und schlendern im Schatten zurück ins Städtchen. Wir fühlen uns wie „gekocht“. In einem der zahlreichen Cafés trinken wir eine Apfelschorle bzw. ein Cola-Fanta-Sprite-Mischgetränk und kommen mit einem pensionierten Bankgesellschafts-Chef und seiner Gattin ins Gespräch. Er hat als passionierter Fluss-Radfahrer viel zu erzählen. Es entsteht ein kurzweiliger Schwatz. Danach trennen sich unsere Wege wieder. Auch Martin und ich haben getrennte Programmpunkte. Er geht an den Bahnhof und verfolgt dort die Vereinigung bzw. Trennung der Zugkompositionen aus Luxemburg und Deutschland (Zugverbindungen zwischen Luxemburg/Stadt und Koblenz bzw. Mannheim). Ich gehe in Trier noch etwas shoppen. Ist schon ein wenig irr … aber ich tue es: Herbstkleider am heissesten Sommertag des Jahres kaufen (in den Geschäften ist es so herrlich kühl, da kommt man wirklich in Stimmung). Martin stösst etwas später auch dazu und wir schauen uns noch dieses und jenes in der wunderschönen Stadt Trier an. Danach kehren wir zurück ins Hotel, wo wir uns kurz frisch machen. Danach geht es wieder in die Stadt, um im Restaurant Ratskeller zu Abend zu essen. Das Essen ist mässig gut. Aber die letzten Sonnenstrahlen, die Wärme und das pralle Leben auf dem Platz kompensieren dies.

Wir schlendern zur Basilika, die wunderschön beleuchtet ist und kehren auf „neuen Wegen“ wieder zurück zum Hotel. Rasch bettfertig gemacht und dann Fortsetzung der Krimi-Lektüre (Martin: Kill Shot // ich: Ostfriesenblut). Auf dass wir gut und ruhig schlafen können…