Stadttor von Mdina

Heute sind wir early birds. Wir wollen mit dem Bus nach Mdina fahren und dort die Städte Mdina und Rabat besuchen. Vom ersten Versuch her wissen wir, dass es sich lohnt, früh anzureisen, wenn man noch einen Platz im Bus kriegen will. Vorab nehmen wir den Bus nach Valetta und steigen dort in den Bus nach Mdina um. Nach einer Busfahrt von alles in allem einer guten Stunde ruft der Chauffeur „Mdina“ aus und der Bus leert sich weitgehend. Das altehrwürdige Mdina ist das Gegenstück zu Valetta: Ruhig, beschaulich, gepflegt, sauber und freundlich kommt das kleine Städtchen mit rund 370 Einwohnern daher. Die Mauern der römischen Stadt „Melite“, heute eben „Mdina“, umschliessen den Stadtkern von Mdina und ungefähr die Hälfte von Rabat. Ein repräsentatives Tor, vor dem einspännige Pferdekutschen auf Fahrgäste warten, gewährt Einlass in die „Stille Stadt“, in der man sich in der Zeit zurück versetzt fühlt. Abgesehen von der Kathedrale und einigen herrschaftlichen Villen sind es weniger die Einzelbauten, die beeindrucken, als vielmehr das Gesamtensemble der historischen Paläste, Gassen, Winkel und Plätze. Details fallen ins Auge: schmuckvolle Türklopfer, stilvolle Laternen, verspielte Portale, hölzerne Erker und schön gestaltete Innenhöfe. Da wir noch nicht gefrühstückt haben, legen wir einen Abstecher beim Fontanella Tea Garden ein. Heute gibt's Kaffee und Kuchen zum Frühstück. Ist mal was anderes. Das Café ist an, in und auf der Stadtmauer gelegen und wir haben von unserem sonnigen Platz einen phantastischen Ausblick über Mosta auf das städtische Malta und das Meer.

In den Gassen Mdinas

Wir wissen, dass es in der Schweiz heute frostig kalt ist und Schneeregen das Land beherrscht. Darum geniessen wir auf Malta kurzärmlig jeden Sonnenstrahl und das Glück, dass wir mit unserem Reisewetter haben. Anschliessend schlendern wir entdeckermässig durch die Gassen und Winkel. Es ist einfach nur schön hier. Dann und wann ertönt eine Pferdekutschen-Glocke, kreuzt ein Büsi den Weg oder zieht ein Mdina-Glaswaren Geschäft unsere Aufmerksamkeit auf sich. Wir lassen uns treiben (inkl. kurzem Abstecher nach Rabat), Feriengefühl pur. Irgendwann kommt ein Hüngerchen auf und wir treten beim Restaurant Coogi's (Mdina) in den Innenhof, wo wir uns ein maltesisches Apéro-Plättchen und einen Salat gönnen. Zum Dessert gibt's für mich ein Gelato. Im Verlauf des Nachmittags kehren wir nach Valetta zurück, wo wir noch einen Absrecher im die The Point Shoppingmall einlegen. In unserem Reiseführer steht dazu: „Das ehemalige Fort am Tigne Point ist zu Maltas schickster Shoppingmall geworden. Bekannte Labels auf drei Etagen, Cafés und Restaurants, Supermarkt und Elektronikshop – alles unter einem Dach.“. Was an dem, was wir vorfinden „schick“ sein soll, wissen wir bis heute nicht. Nach einer Stunde sind wir wieder draussen und machen uns auf den Weg nach Hause. Fürs Abendessen finden wir uns im Restaurant „Maltese Mama“ ein, wo es für Martin die zweite Hälfte eines Baracudas und mich ein Spinatrisotto gibt. Ich tue mich mit der Essensauswahl hier in Malta regelmässig schwer. Die meisten Gerichte basieren auf Fleisch (sehr oft auf Fenek, also Chüngu) und wenn nicht, sind es Speisen, die mit Goat-, Sheep- oder Blue-Cheese zubereitet werden. Ich liebe alle drei dieser Käsearten nicht. Und da auch Meerfrüchte-Pastas nicht meins sind, komme ich mir ein wenig „schnäderfräsig“ vor. Aber die maltesische Mama ist gütig mit mit und bereitet mein Spinat-Risotto mit Grana Padana Käse anstelle von Gorgonzola zu. Zurück im Hotel noch etwas lesen, tagebüechle und den nächsten Tag planen.

Malteserkatze