Dienstag, 29. August 2017: Wetterglück – Spektakelpech

Wir überfahren den Polarkreis

Ein paar Mal ratterte das Schiff während der Nacht ganz heftig, aber eigentlich haben wir gut geschlafen. Zwischen 7 und 8 Uhr sollen wir den Polarkreis überqueren. Nachdem gestern dieses Event im Schiff mit einem „Wann genau überqueren wir den Polarkreis-Wettbewerb“ gehypt wurde, war jetzt keine Rede mehr davon. Wir haben unseren Wecker auf 6:30 Uhr gestellt, um diesen Moment sicher nicht zu verpassen. Gemäss Internet passiert dieses Ereignis auf dem nördlichen Breitengrad 66,33'55″. Dank unseren Gadgets verpassten wir die Überfahrt nicht. Lautsprecheransagen gab es ebenfalls nicht, nicht mal ein leichtes Holpern gab es, als wir den Polarkreis überfuhren. Nichts.

Wir gingen zum Frühstück. Für 105 Kronen hätten wir die Polarkreisüberfahrt mit Prosecco feiern können. Da wir nicht das ganze Ferienbudget verballern können, verzichteten wir darauf und nahmen einfach ein normales Frühstück mit Kafi.

Mit der Hurtigruten in Bodø angekommen

Um halb eins trafen wir in Bodø bei bestem Wetter ein. Was macht man in Bodø? Gemäss Tripadvisor gibt es ausserhalb Bodøs eine Stelle, wo man dem Wechsel der Gezeiten zuschauen kann. Und das muss sowas von spektakulär sein, dass sich an verschiedenen Orten ein Wassersog mit etwa 4 m Durchmesser ergeben soll! Also, wenn das die Attraktion Nr. 1 ist, dann müssen wir die gesehen haben. Zuerst wollten wir beim Hotel vorbei und einchecken, doch der Busterminal war ebenfalls am Weg und wir haben uns hier erkundigt, wie man zu diesem Saltstraumen kommt. Natürlich per Bus, und der Fährt in 15 Minuten oben an der 2. Querstrasse… Ok, Planänderung. Gepäck ins Schliessfach und ab zur Bushaltestelle! Bus 4 war pünktlich und die Kosten für die Fahrt unnorwegisch tief. 40 Minuten Bus fahren für 6 Franken – das bezahlen wir doch aus der Portokasse!

Saltstraumenbrücke

Die Haltestelle Saltstraumen liessen wir jedoch links liegen und fuhren noch eine Station weiter, sodass wir zuerst über die imposante Saltstraumenbrücke fahren und dann zu Fuss zurückgehen konnten. Die Aussicht von der Brücke war enttäuschend. Wir haben schon erwartet, dass wir unter uns das Wasser zischen hören und schaumen sehen. Aber nix von alledem. Das Wasser plätscherte einfach so vor sich hin. Als wir am anderen Brückenende ankamen gingen wir ins Saltstraumen-Hotel und fragten, um welche Zeit sie nun gedenken, dass Spektakel starten zu lassen. Erst in 4 Stunden… Aha… Also weit nach der letzten Busabfahrt… Nun, öhm, eigentlich hätten wir ja selber draufkommen können, dass da nicht rund um die Uhr geplätschert wird. Ok… Dann wird der Ausflug zur Nr. 1-Attraktion von Bodø somit zu einem gewöhnlichen Ausflug ins Grüne… Das dafür bei tollem Wetter in einer schönen Gegend. Wir sassen über eine Stunde am Wasser und schauten ihm zu 🙂

Nichts zu sehen unter der Brücke - ausser schöner Gegend...

Um 16:16 nahmen wir den zweitletzten Bus des Tages zurück in die grosse Stadt. Vor dem Ausstieg beim Busterminal meinte der Fahrer zu uns, dass wir unglaubliche Glückspilze seien in Bezug aufs Wetter: 17 Grad im August ist es sonst nie. Höchstens 15 Grad. Die Wärme sei aussergewöhnlich! Oha! Also Spektakelpech und Wetterglück…

Nach dem Check-in im Hotel gingen wir zum Apéro im gleichen Gebäude im 13. Stock. Die Aussicht über den Hafen und aufs Meer war toll. Und das Bier schmeckte gut. Nordlands Pils. Das Nachtessen war weniger der Hit: Das Essen an und für sich war gut, die Menge entsprach eher einem Goofy-Teller. Nach dem Essen schlenderten wir ein bisschen durch Städtchen und kehrten unterwegs noch zu einem Absacker ein. Bodø ist keine Destination, welche ***** von uns kriegt…

Norwegen, wie wir uns es vorsellen...

 

Ein Gedanke zu „Dienstag, 29. August 2017: Wetterglück – Spektakelpech“

  1. In Bodoe gäbe es aber auch noch ein interessantes Fliegermuseum zu besichtigen. Na gut, bei DEM Wetter vielleicht nicht unbedingt.

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